Rückblick zu „Tage der Neuen Musik“ in Niederösterreich 2013

„Witz, Esprit, Humor können Weisheit, Kritik, Ironie auf Meta-Ebenen transportieren und dadurch spannende Formen künstlerischen Ausdrucks ermöglichen ohne die Ernsthaftigkeit der Musik in Frage zu stellen. Sie entspringen meines Erachtens einem tiefen, menschlichen Bedürfnis und können bzw. sollen insbesondere auch durch zeitgenössische Musik hörbar und dadurch erfahrbar gemacht werden.“ Richard Graf, Präsident der INÖK, Kurator „Tage der Neuen Musik“

Im Rahmen der heurigen „Tage der Neuen Musik“ fanden vom 4.-5. Oktober 2013 in St. Pölten zahlreiche Veranstaltungen zum Festivalthema Im Ernst!? Esprit und Witz (in) der Musik oder: Darf Neue Musik unterhaltsam sein? statt.

Die Tagung wurde vom MAX BRAND Ensemble eröffnet, einer niederösterreichischen Formation, die für Neue Musik im Geiste Max Brand‘s innovative Kunst und neue musikalische Hörzugänge ermöglichen möchte. Das Improvisationskonzert stimmte nicht nur in der Fachhochschule St. Pölten das Publikum musikalisch ein, es wurde auch per Live-Stream im Internet übertragen.

Am nächsten Tag folgten mehrere impulsgebende Referate namhafter VertreterInnen von österreichischen Musikinstitutionen sowie praktische Workshops der Komponistinnen Manuela Kerer und Cordula Bösze, die einen Einblick in ihre vermittelnde Arbeitsweise mit Kindern und Jugendlichen boten. In einem Diskussionsforum tauschten sich Elisabeth Deutsch (Musikschulmanagement), Richard Graf (INÖK, ÖKB), Harald Huber (mdw, ÖMR), Gunter Waldek (Anton Bruckner Privatuniversität), Gottfried Zawichowski (NÖ Musikfabrik) und Johann Georg Kitzbichler (J. S. Bach-Musikschule) mit den TeilnehmerInnen der Tagung aus.

Zu einer äußerst stimmungsvollen, abendlichen Soundperformance mit dem Titel „Hecker“ für drei Holzhacker lud Andreas Trobollowitsch vor den Klangturm in St. Pölten. Der Musiker zerhackte Holzstücke unterschiedlicher Länge und Härte nach einer eigens entwickelten Partitur und bot dem Publikum sehens- wie hörenswertes zugleich.

Großer Abschlusshöhepunkt dieses Festivals war wiederum ein Konzert des MAX BRAND Ensembles, das bei gleichzeitig stattfindender „ORF Lange Nacht der Museen“ in der Shedhalle des Landesmuseums NÖ gespielt, von Ö1 moderiert und aufgezeichnet und im Zuge der Sendereihe “Lange Nacht der Neuen österreichischen Musik, Schwerpunkt NÖ” am 22. November 2013 ab 23.03 übertragen wurde.

Christoph Cech leitete das Ensemble meisterhaft vom Dirigentenpult aus durch die musikalischen Darbietungen des überaus abwechslungsreich gestalteten und dem Festivalthema entsprechend lustigen Konzertprogramms. Unter anderem kamen eigens für „Die Tage der Neuen Musik“ bzw. für das MAX BRAND Ensemble komponierte Werke zur Uraufführung. Eingebettet in die Ausstellung „Die Damen“ kam es bei diesem Konzertereignis regelrecht zu einer Synthese zwischen darstellender Kunst und zeitgenössischer Musik. Es wurden Werke von Manuela Kerer, Christoph Cech, Richard Graf, Max Brand, HK Gruber und Hannes Raffaseder zur (Ur-)Aufführung gebracht.

Im Rahmen dieses Konzerts wurde erstmals der MAX BRAND MUSIKPREIS öffentlich präsentiert. Der internationale Preis ist mit € 5.000,- dotiert (gesponsert von der Berndorf Privatstiftung) und möchte außergewöhnliches, innovatives Musikschaffen, speziell im Bereich der Komposition, prämieren. Er wird ab 2014 jährlich im Rahmen der Tage der Neuen Musik verliehen. Nähere Informationen dazu auf www.inoek.at.

Das Festival „Tage der Neuen Musik“ ist eine Veranstaltung der
INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische KomponistInnen

In Kooperation mit und mit freundlicher Unterstützung von:
Kultur Niederösterreich, Zeitkunst NÖ, FH St. Pölten, musik aktuell, Musikschulmanagement NÖ, ÖMR, Österreichischer Komponistenbund, Berndorf Privatstiftung, Ö1
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung des Landes NÖ.

Idee, Konzept und Gesamtleitung: Mag. Richard Graf

 

http://www.inoek.at
http://www.tagederneuenmusik.at
http://www.komponistenbund.at