Caroline Profanter im Porträt

Geboren 1985 in Bozen (Italien), studierte Caroline Profanter Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (Abschluss mit Auszeichnung: 2010), daneben Besuch zahlreicher Workshops und Meisterkurse, u. a. Electric Orpheus Academy /Günther Rabl (A) und bei Musiques et Recherches /Annette Vande Gorne (BE). Derzeit Fortsetzung des Studiums für elektroakustische Komposition mit Spezialisierung auf Akusmatische Komposition am Conservatoire Royal de Mons (BE).

Profanter ist Komponistin und Performerin im Bereich der experimentellen elektroakustischen Musik. Sie komponiert Tape- Stücke aus aufgezeichneten Klängen der Umgebung und des Alltags (Field Recordings), instrumentalem und stimmlichen Material und kurzgeschlossener analoger Elektronik. Sie konzipiert klangliche Interventionen und Performances im öffentlichen Raum, und beschäftigt sich intensiv mit freier und strukturierter Live-Improvisation in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen MusikerInnen zwischen analoger Elektronik, Computer, Stimme und Instrument.

Sie arbeitet mit diversen KünstlerInnen aus den Bereichen Bildende Kunst, Theater, Performance und Radio.
Profanter ist eine der KuratorInnen der elektroakustischen Konzertreihe Velak Gala und der offenen Plattform Elektronik Teatime in Wien. Sie ist Vorstandsmitglied des Forum Klanglandschaft und aktives Mitglied des Vienna Noise Orchestra.

Auf die Suche nach ungewohnten Klängen begibt sich Caroline Profanter auf der ganzen Bandbreite elektronischen Musikmachens: Einem Mixer, der mit sich selbst verschaltet ist, entlockt sie ebenso Überraschendes wie selbst gebauten Oszillatoren und nutzt Rauschen und Sinustönen als elektroakustischem Grundmaterial zur musikalischen Gestaltung. Neben Instrumentalem und Stimmlichem wird auch Alltägliches zur Musik, wenn Geräusche von Schritten am wellenumspülten Kiesstrand oder das Zirpen einer Grille in synch samsa encore mit dem Pulsieren künstlicher Klänge wechseln und zu einem fließenden Übergang zwischen den unterschiedlichen Formen der verwendeten Komponenten führen. Zwischen den Polen fixierter Aufnahmen, improvisatorischer Freiheit und Installativem pendeln die diversen Arten der Aufführung, die sich auch über die Lautsprecher einer Gondel manifestieren können. So geschehen in Aui Oi, bei dem die Gäste der Rittner Seilbahn mit einem Ausschnitt eines Live-Hörspiels aus der Talstation beschallt wurden.

Werke (Auswahl)

Aui Oi (2013)
gemeinsam mit Ulrike Bernard
Live – Hörspiel für eine Gondelfahrt im Loop für 4 elektroakustische MusikerInnen, 2 SprachkünstlerInnen und 1 Performer
Transart Prize 2013
UA Transart Festival 2013, Bozen (I)

offshore soundings 0.0.0.2. (2012)
gemeinsam mit Tamara Wilhelm
Komposition für selbstgebaute Oszillatoren und No-Input-Mixer
Auftragswerk, von e-_may/Wien Modern

ciclo (2009/2011)
für Alltagsobjekte und Stimme (Jutta Niederstätter)
Komposition für Tape, konzipiert für das am Institut für Elektroakustik in Wien entwickelte Raumklanginstrument
UA Schlosstheater Schönbrunn

Auszeichnungen

2013 Transart SKB Museion Preis für Aui Oi // Live-Hörspiel, Performance und Klanginstallation
2012 Projektförderung des Amt für Kultur der Provinz Bozen (I) für „Akusma Disko“
2011 Startstipendium für Musik und darstellende Kunst, Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur

 

http://cprofanter.klingt.org