Eine Lehrstunde in Sachen abwechslungsreichen und stileübergreifenden Jazz steht am 20. Dezember im Rahmen der wöchentlich im mica – music austria stattfindenden Freistunde auf dem Programm. Zu Gast sind mit dem Pianisten David Helbock und den ihn begleitenden Musikern Simon Frick (Geige, E-Geige, Elektronik), Raphael Preuschl (Ukulele Bass) und Reinhold Schmölzer (Schlagzeug) vier Instrumentalisten, die es sich in ihren verschiedenen Projekten zur Aufgabe gemacht haben, sich vom beengenden Korsett der musikalischen Begrifflichkeiten zu befreien. Passieren kann an diesem Abend also alles und wird es vermutlich auch.
David Helbock ist wohl einer der jungen Vertreter der heimischen Jazzszene, die in diesem Jahr wohl besonders von sich reden machen konnten. Und das nicht nur hierzulande. Inzwischen auch auf den internationalen Bühnen gefragter und ein gern gesehener Gast, hat sich der aus Vorarlberg stammende Pianist den Ruf erarbeitet, jener Gruppe von MusikerInnen anzugehören, den traditionellen Jazzbegriff, wie man ihn kennt, durch einen persönlich sehr offenen Zugang zu neuer Blüte zu treiben.
Seine Klangsprache ist eine sehr individuelle, lebendige und nuancenreiche, eine, die ihren Ausdruck vor allem in einer weiten stilistischen Vielfalt findet. Der Jazz, von ihm mit Elementen der Folklore aus den verschiedensten Winkeln der Welt, des Rock und der Elektronik angereichert, wird auf diesem Wege quasi aus seinem ursprünglichen traditionellen Kontext herausgelöst und einer erweiterten und freien Form zugeführt. Mehr noch als bei vielen anderen ist bei dem Vorarlberger der Wille ausgeprägt, mit seiner Musik Emotionen und Gefühle zu wecken, den Hörerinnen seiner Stücke facettenreiche Bilder in die Köpfe zu pflanzen.
Gemeinsam mit Simon Frick, mit dem er seit vielen Jahren befreundet ist und auch ein gemeinsames Duo am Start hat, Raphael Preuschl und Reinhold Schmölzer begibt sich der umtriebige Westösterreicher und bekennende große Prince-Fan auf eine Klangreise, deren genaues Ziel erst durch die freie und verspielte Interaktion der Beteiligten untereinander ihre endgültige Form annehmen wird. Aus diesem Grund lässt sich auch nicht wirklich vorhersagen, was musikalisch wirklich auf einen zukommt. Man muss sich schon überraschen lassen. Ein Umstand, der die ganze Geschichte aber auch zu einer sehr spannenden werden lässt. (mt)
Foto David Helbock: Hansjörg Helbock
David Helbock