Bernhard Eder – Post Breakup Coffee

Bernhard Eder, nach dem deutschen Indie-Musikmagazin Soundmag der „zurzeit vielleicht beste deutschsprachige, aber englisch singende Songwriter“, zeigt sich auf seinem neuen Album “Post Breakup Coffee” (Tron Records / Solaris Empire) einmal mehr als ein tiefgründiger Musikpoet, der es ganz vortrefflich versteht, wirklich erstklassige Songs entstehen zu lassen. Wie nur wenigen anderen gelingt es dem Wiener, auf solch eindringliche Art und Weise über seine Musik Gefühle und Emotionen zu vermitteln. Präsentieren wird Bernhard Eder „Post Breakup Coffee“ mit einer hochkarätig besetzten Band am 17. Oktober im Theater an der Gumpendorferstraße in Wien.

Waren die Songs in der Vergangenheit, zumindest auf den letzten drei Alben, fast ausschließlich im reduzierten Akustikgewand gehalten, vollzieht der Liedermacher nun eine dezente Erweiterung des Gesamtsounds hin zu einem eher bandorientierten Format. Von irgendwelchen rockigen Anleihen immer noch weit entfernt, sind es besonders das sehr gefühlvolle Schlagzeugspiel und diverse andere instrumentale Zutaten, die der Musik des Liedermachers neue, bisher unbekannte Facetten verleihen. Laut wird es auch diesmal nicht, immer noch tönen die Nummern zerbrechlich und mit tiefster Emotionalität. Bernhard Eder führt in kleinen und behutsamen Schritten seine HörerInnen in eine sich atmosphärisch stetig verdichtende Klangwelt, die, je länger man sich ihr aussetzt, einen mehr und mehr in ihren Bann zieht.

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Auch weil der Songschreiber seinen Liedern diesmal die notwendige Zeit lässt, sich voll zu entfalten. Sich den üblichen Schema F Popsongformaten verweigernd, spielt sich der Wiener gemeinsam mit seiner Band durch längere und zart psychodelisch angehauchte Instrumentalpassgen durch, welche die melancholische Grundstimmung des gesamten Albums noch verstärken. Hin und wieder lassen sich aufgrund diverser eigenwilliger Akkordabfolgen und dem Gesang von Bernhard Eder musikalische Linien zu Radiohead in ihren ruhigen Momenten ziehen, was den Songs aber im Gesamtkontext wirklich gut ansteht.

Inhaltlich durchlebt der Wiener in seinen Songs die verschiedenen Phasen einer Trennung. Vom Abschied (Snow Fields), über den Trennungsschmerz (Sunday Primetime Soap-Opera) und den absoluten Tiefpunkt (Paralysed, Word’s Can’t Tell (What I’m Feeling) bis hin zum Neuaufbruch (Ode to My Friends). Die Kunst, welche der Liedermacher beherrscht ist, dass er dabei niemals ins Klischeehafte oder Pathetische kippt, sondern die Gefühle wirklich glaubhaft vermitteln kann.

Zusammenfassend kann man durchaus sagen, dass Bernhard Eder mit „Post Breakup Coffee“ sein bisheriges Meisterstück gelungen ist, erwächst es doch von Mal zu Mal zu einem wirklich fesselnden Hörerlebnis. Wer sich für anspruchsvolle und berührende Popmusik mit Tiefgang begeistern kann, sollte das neue Album auf alle Fälle einer intensiven Gehörprobe unterziehen. (mt)

http://bernhardeder.net/
http://www.tronrecords.com
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