St. Pölten (OTS/NLK) – 2014 übersiedelt der von Johannes Kunz 1996 ins Leben gerufene “Jazz-Herbst” aus Salzburg nach Grafenegg. Das gaben Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Festivalleiter Johannes Kunz am Montag den 1. Oktober im Palais Niederösterreich in Wien bekannt.
“Niederösterreich hat in den letzten Jahrzehnten besonderen Wert auf die Kulturarbeit gelegt und mit attraktiven Standorten und Investitionen in die Infrastruktur die Grundlagen für eine offensive Kulturpolitik gelegt. Mit der Übersiedlung des ‘Jazz-Herbst’ können wir einen zusätzlichen Schwerpunkt setzen und den Standort Grafenegg weiter aufwerten”, betonte dabei der Landeshauptmann.
“Mit heuer 40.000 Besuchern im fünften Jahr des Bestehens von Musikfestival und Musiksommer ist Grafenegg mittlerweile zu einem Aushängeschild für die niederösterreichische Kulturpolitik und zu einem fixen Bestandteil der kulturellen Szenerie in ganz Österreich geworden. Mit dem ‘Jazz-Herbst’ wird Grafenegg und damit das gesamte Kulturland Niederösterreich noch vielseitiger”, so Pröll.
Zudem sei, so der Landeshauptmann weiter, der Grafenegger “Jazz-Herbst” die logische Fortsetzung des von Marianne Mendt 2005 begründeten Marianne-Mendt-Jazzfestivals im Festspielhaus St. Pölten. Mit ihrer Forcierung des Jazz-Nachwuchses sei die Nachfrage gewachsen und auf eine breitere Basis gestellt worden. Dementsprechend sind Marianne Mendt und ihr Jazz-Nachwuchs auch Teil des Konzeptes des “Jazz-Herbst” in Grafenegg, etwa in Form des gemeinsamen Arbeitens von auftretenden Stars und Nachwuchsjazzern.
“Dieser zusätzliche Impuls für das Kulturleben in Niederösterreich steht auch für eine dynamische Weiterentwicklung des kulturellen Angebotes als entscheidender Faktor für die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung des Landes”, meinte der Landeshauptmann und führte weiter aus: “Ein in die Kultur investierter Euro zieht das Dreifache an Wertschöpfung nach sich, pro Jahr liegen die Ausgabeneffekte rund um Kulturevents bei etwa einer Milliarde Euro, 12.000 Arbeitsplätze werden durch kulturelle Veranstaltungen abgesichert”.
Im Sinne der besonderen Bedeutung des Kulturtourismus soll durch Festivals wie den “Jazz-Herbst” oder auch “Wachau in Echtzeit” nicht zuletzt die Tourismussaison in der Wachau und im niederösterreichischen Zentralraum bis in den Herbst und Winter verlängert werden. “Eine Studie der Donau-Universität Krems bestätigt unseren Erfolg auf breiter Ebene: 88 Prozent der Niederösterreicher bezeichnen Niederösterreich als Kulturland, 90 Prozent sprechen sich gegen Kürzungen im Kulturbudget aus”, so Pröll abschließend.
In Salzburg sei der Publikumserfolg zwar sehr groß, seit 2000 habe die Finanzierung aber mit der Teuerung nicht mehr Schritt gehalten, sodass es in den letzten Jahren bereits Streichungen von Konzerten etc. geben musste, führte Kunz aus. Für Grafenegg habe er sich auf Grund des tollen Ambientes, der in Niederösterreich geleisteten kulturellen Aufbauarbeit und des großen Interesses von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am “Jazz-Herbst” entschieden.
Die Vereinbarung ist vorerst auf fünf Jahre abgeschlossen; der “Jazz-Herbst” wird immer in den letzten drei Oktoberwochen, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, über die Bühne gehen. Gespielt wird sowohl im Auditorium und der Reithalle als auch im Schloss, und zwar in Abendkonzerten ebenso wie in Matinéen und Night-Sessions; ergänzend finden Filmvorführungen und Ausstellungen statt. Die NÖ Tonkünstler, das Residenzorchester von Grafenegg, werden pro Jahr mit einem Projekt vertreten sein. Das Festivalbudget liegt bei rund 1,3 Millionen Euro jährlich; 17.000 Tickets (deutlich mehr als in Salzburg) werden aufgelegt. Die Programmpräsentation für den ersten Grafenegger “Jazz-Herbst” im Oktober 2014 ist für November 2013 geplant.
Nähere Informationen bei der Jazz-Herbst Veranstaltungs GmbH unter
01/504 85 00 und e-mail info@jazzherbstgrafenegg.com.