Stefan Sterzinger, Kristian Musser und Jörg Mikula, drei nicht unbekannte Protagonisten der österreichischen Musikszene, tun sich zusammen, um dem, was unter dem Begriff Wiener Musik zusammengefasst ist, einen neuen klanglichen Anstrich zu verpassen.
Das Aufeinandertreffen dreier vollkommen unterschiedlicher Musiker-Biographien
Das, was dieses Projekt schon einmal im Vorhinein interessant macht, ist der Umstand, dass in ihm drei Musiker aufeinandertreffen, die drei wirklich komplett verschiedene musikalische Biografien vorweisen. Da wäre zum einen Stefan Sterzinger (Akkordeon, Gesang). Der Wiener, der einst mit der Combo Franz Franz & The Melody Boys mit den Samen für das Wiedererwachen des heute so erfolgreichen Wienerlieds gesetzt hat, zählt unbestritten zu den kreativen Aktivposten der heimischen Musikszene. In einem Jahr gefühlte zehn Projekte an den Start bringend, hat sich der eigenwillige Akkordeonist in seinem Schaffen längst von allem einengenden Genredenken verabschiedet und seinen eigenen unverkennbaren musikalischen Stil entwickelt.
Ihm zur Seite links steht mit dem Burgenländer Kristian Musser (Oud, Ukulele, Gesang) ein Mann, der sich unter anderem als Hälfte der leider im vergangenen Jahr aufgelösten Charmeur-Pop-Combo Tanz Baby! nicht nur hierzulande einen Namen machen konnte. Der dritte im Bunde, der Grazer Schlagzeuger Jörg Mikula (Tombak, Daf, Hadgini, Gesang), stammt ursprünglich aus dem Jazz, hat aber, wie auch seine beiden Kollegen in diesem Trio, sein musikalisches Spektrum mit der Zeit auch hin zu vielen anderen Richtungen, vor allem hin zur Weltmusik, erweitert. Eine solche Konstellation der Persönlichkeiten bietet schon einmal die besten Voraussetzungen für ein spannendes Projekt.
Die Suche nach einem ungewöhnlichen und undefinierbaren Sound
Und tatsächlich, die drei Musiker liefern genau das ab, was ihre drei Namen auch versprechen. Ein Punkt, der bei sterzinger_musser_mikula hörbar ganz groß angeschrieben steht, ist die Suche nach einem ungewöhnlichen und undefinierbaren Sound. Stefan Sterzinger und seine Mitmusiker lassen sich nicht im Geringsten von irgendwelchen Zwängen stilistischer Natur leiten und mixen in umwerfender Manier einen musikalischen Cocktail zusammen, der Einflüsse aus den unterschiedlichsten Spielformen und Klangtraditionen in sich vereint.
In den Songs des Dreiergespanns klingt Amerikanisches in Form von Blues und Country ebenso durch wie eine typisch wienerische Note. Hinzu treten, auch aufgrund der Verwendung des recht eigenwilligen Instrumentariums, musikalische Elemente aus ganz anderen Regionen der Welt, wie etwa solche aus Indien und dem Orient. Das Schöne an der ganzen Sache ist, dass diese auf den ersten Blick wilde Mischung bestens funktioniert. Auch weil es den Beteiligten auf wunderbare Weise gelingt, aus dieser großen klanglichen Vielfalt wirklich klasse Nummern mit hohem Lässigkeitsfaktor zu basteln. Bleibt nur noch zu hoffen, dass sterzinger_musser_mikula bald auch bald ein Album veröffentlichen werden.
Michael Ternai
Termine:
02.07. phil, Wien
05.07. Schrammelklang Festival, Litschau
06.07. Schrammelklang Festival, Litschau
08.07. Donaufestival, Ulm (D)
09.07. Donaufestival, Ulm (D)
12.07. Ferdl, Wien
Stefan Sterzinger