Wolfgang Puschnig – Homegrown

Mit Wolfgang Puschnig steht am 21. März einer der wohl renommiertesten heimischen Jazzmusiker auf der Bühne des Linzer Count Davis. Mit Hilfe von Raphael Preuschl, Paul Urbanek und Lukas König unternimmt der Saxophonist in seinem aktuellen Programm “Homegrown” einmal mehr den Versuch, die Grenzen seines Instrumentes auszuloten und neu zu definieren.

Wolfgang Puschnig muss man Musikliebhabern eigentlich nicht mehr groß vorstellen. Zu großer Bekanntheit gelangte der Musiker durch sein inzwischen fast legendäres Programm “Alpine Aspects”, bei dem er die musikalischen Besonderheiten des Jazz und der traditionellen volkstümlichen Musik wie kein anderer zu vermengen wusste. Auch in unzähligen anderen Projekten konnte der Jazzer seine immense Vielfältigkeit und Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wolfgang Puschnigs Bestreben ist es stets, verschiedene musikalische Traditionen und Kulturen mit einer großen Portion Experimentierfreude unter einen Hut zu bringen. Der Saxophonist vollzieht dabei einen ästhetischen Spagat Weltoffenheit und den eigenen, regionalen Wurzeln, ein Spagat, der in dieser Form nur wenigen gelingt.

Puschnigs Kompositionen bestechen mit ihren prägnanten Melodiebögen und außereuropäische Rhythmusgebilden. Wie es sich für einen waschechten Jazzer gehört, stehen auch gelegentliche Ausflüge in den Bereich der Improvisation auf dem Programm. In eine bestimmte Kategorie lässt sich der gebürtige Kärntner nicht einordnen, dafür tanzt er einfach auf zu vielen Hochzeiten. Alleine die Liste der MusikerInnen, mit denen Wolfgang Puschnig bereits zusammengearbeitet hat, kann sich mehr als sehen lassen. Unter den Namen finden sich so namhafte KünstlerInnen wie etwa Mathias Rüegg Lauren Newton, Hans Koller, Wolfgang Mitterer, Jamaaladeen Tacuma Michel Godard oder Carla Bley.

Seiner aktuellen Band gehören Bassist Raphael Preuschl, Pianist Paul Urbanek und Schlagzeuger Lukas König an. Was Spielfertigkeit, stilistische Offenheit und Experimentierfreude betrifft, stehen die drei Musiker dem Bandleader um nichts nach. Wie bei Puschnig auch, handelt es sich bei ihnen um ausgewiesene Improvisationskünstler. Auf der Bühne entfaltet dieses Quartett eine immense Energie gepaart mit einer gehörigen Portion Spielwitz. Ein Konzert bei dem jeder Jazzliebhaber auf seine Kosten kommen sollte.(mt)

Wolfgang Puschnig