Klangspuren Schwaz 09

Mit den Klangspuren Schwaz startet am 10. September eines der interessantesten und facettenreichsten heimischen Festivals für Neue Musik. Im Mittelpunkt der inzwischen sechszehnten Auflage der Veranstaltung stehen Werke von zeitgenössischen KomponistInnen aus Südamerika. Auf dem Programm stehen unter anderem Uraufführungen von Jorge López und Jorge Sanchez-Chiong.

Das Festival Klangspuren Schwaz hat sich längst als eines der internationalen Zentren für Neue Musik etabliert. Jahr für Jahr legen die Organisatoren den Fokus der Veranstaltung auf eine andere Region dieser Welt. Mit Südamerika widmet man sich dieses Mal einem ganzen Kontinent, der kulturell und damit musikalisch vielschichtiger nicht sein kann. Besonderen Ausdruck findet diese Vielfalt in der zeitgenössischen Musik. Lateinamerikanische KomponistInnen und MusikerInnen sind aufgrund der oftmals fehlenden Strukturen für Neue Musik in ihrer Heimat gezwungen, diese zu verlassen, um ihr künstlerischens Schaffen fortsetzen zu können.

 

Gerade dieser Aspekt soll bei den Klangspuren Schwaz sichtbar gemacht werden. Die Ansätze der einzelnen sind unterschiedlich, eine einheitliche musikalische Entwicklung gibt es nicht. Manche musikalische Wanderer, wie etwa der aus Kuba stammende Jorge E. López, versuchen ihre Wurzeln vollkommen abzulegen und sehen sich als europäisch geprägten KünstlerInnen und KomponistInnen. Andere wiederum gehen den entgegengesetzten Weg. So sucht die junge Wiener KomponistInnen-Gruppe Platypus die Herausforderung gerade im Zusammenführen der musikalischen Welten Europa und Lateinamerika.

 

Wie unterschiedlich die Sichtweise und die Standpunkte des gegenwärtigen Musikschaffens sein können, soll im Rahmen der Klangspuren sichtbar gemacht werden. Wie schon in den vergangenen Jahren präsentiert sich das Festival auch heuer stilistisch enorm vielseitig. Insgesamt stehen 29 Veranstaltungen auf dem Programm. Unter diese fallen unter anderem die Uraufführungen von Jorge Lopez, Jorge Sanchez Chiong, Cergio Prudencio, German Toro-Perez und Daniel de la Cuesta, welche musikalische Vielfarbigkeit Lateinamerikas in der Musik widerspiegeln. Zudem dürfen sich die BesucherInnen auf die Konzerte der Ensembles Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos und on-line freuen.

 

Die composer in residence in diesem Jahr sind Johannes Maria Staud und der Argentinier Martin Matalon. Gemeinsam mit den hochtalentierten Nachwuchsinterpreten der Internationalen Ensemble Modern Akademie unternehmen die beiden Komponisten den Versuch, die Grenzen der Neuen Musik neu zu definieren. (mt)

 

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Klangspuren Schwaz