Mit Christian Fennesz und Dieb13 gratulieren am 22. Mai zwei der führenden und zudem interessantesten Vertreter der experimentellen Wiener Elektronikszene dem Wiener Gürtellokal Rhiz mit einem gemeinsamen Konzertabend zum zehnjährigen Bestehen. Ein Muss für einen jeden Liebhaber elektronischer Klanglandschaften.
Christian Fennesz zählt wohl zu den innovativsten Elektronikern der heimischen Szene. Seine zum Teil sehr vertrackten und atmosphärischen Soundlandschaften garniert der Ex-Gitarrist der österreichischen Querfeldein-Avant-Core-Band Maische gerne mit komplex arrangierten Gitarrenwänden. Damit bewegt er sich in einem nur schwer definierbaren Fahrwasser. Sein Stil lässt sich nur schwer in die gängigen Genredefinitionen einordnen. Die Ausgangsbasis seiner Musik bilden mittels analoger und digitaler Effekte verfremdete Gitarrensounds, die im Computer als Samples geladen und dort bis zur Unkenntlichkeit moduliert und transformiert werden. Wahrscheinlich ist es gerade dieser eigenwillige Zugang, der dem Wiener zahlreiche Remix-Aufträge so genannter Post Metaller wie Ulver oder Isis verschafft hat. Zudem kann nicht jeder heimische Künstler von sich behaupten, bereits mit einem Mike Patton auf einer Bühne gestanden zu haben.
Hinter dem Namen Dieb13 versteckt sich der Wiener DJ, Produzent und Programmierer. In seiner Arbeit beschäftigt sich der Künstler vorwiegend mit der Erforschung neuer Klangaspekte. Alleine mit seinen elektronischen Hilfsmitteln ausgestattet, lotet er das Spektrum seiner Sounds immer wieder aufs Neue aus. Ziel ist es, den Klang auf eine vollkommen neue Ebene zu heben. Ein Konzert von Dieb13 erfordert vom Publikum Konzentration. Sind die Besucher aber bereit diese aufzubringen, eröffnet sich ihnen ein fast unvergleichliches Hörerlebnis.(mt)
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