Ein musikalisches Umfeld, in dem sich Angela Tröndle nicht gut aufgehoben fühlt, scheint es offenbar nicht zu geben. Zumindest lässt ihr neues Projekt LUNA*LAB einmal mehr diesen Schluss zu. Im Duo mit dem Songwriter und Produzenten Wolfgang Zamastil nämlich übt sich die Salzburgerin erstmals am eleganten und kunstvollen Popentwurf, was ihr, lauscht man dem bisher zu Gehör gebrachten, auch auf eine sehr überzeugende Art gelingt. Ein Album ist im Moment im Werden. Erscheinen soll es im kommenden Herbst. Live zu erleben gibt es LUNA*LAB am 28. März im Rahmen der allwöchentlich stattfindenden Konzertreihe Freistunde im mica – music austria. Unterstützung erhält die Salzburgerin, auch weil ihr kongenialer Partner leider nicht zugegen sein wird, von dem Gitarristen Andreas Fürstner.
Nein, Angela Tröndle gehört definitiv nicht jener Gruppe von MusikerInnen an, die es sich für alle Zeit in derselben stilistischen Position gemütlich machen. Fast unermüdlich die neuen Herausforderungen suchend, offenbart die gebürtige Salzburgerin stets den Drang, sich immer wieder auch in für sie noch unbekannten musikalischen Kontexten zu versuchen. Nicht anders verhält es sich bei ihrem neuen und gemeinsam mit dem Liedermacher Wolfgang Zamastil betriebenen Projekt LUNA*LAB. Und obwohl man bei der in Wien lebenden Sängerin und Pianistin immer geneigt ist, das Unerwartete zu erwarten, ist man dann doch einigermaßen überrascht, in welche musikalische Richtung es die Sängerin und Pianistin diesmal verschlagen hat.
Angela Tröndle kommt mit LUNA*LAB dem Begriff des Pop vermutlich so nahe, wie sie es noch bei keinem anderen ihrer Projekte getan hat. Mit Jazz, der eigentlichen musikalischen Heimat der Salzburgerin, hat das von dem Zweiergespann Dargebotene im Grunde genommen nicht mehr allzu viel zu tun. Wiewohl sich in Bezug auf die Songideen und Arrangements natürlich Unterschiede zu dem sonst so im Pop Praktizierten ausmachen lassen. Dennoch, Sound und Struktur folgen doch einer gewissen Eingängigkeit, die sich aber in diesem Fall als eine erfrischend abwechslungsreiche, elegante und alles andere als banale erweist.
Auf irgendwelche ausufernde Spielerein oder Experimente wird erfreulicherweise ganz bewusst verzichtet. Angela Tröndle und Wolfgang Zamastil lassen ihre in ein warmes Klanggewand gehüllten und irgendwo Pop, Liedermachertum und leichten Rock- und Elektronikanleihen angesiedelten Songs einfach fließen, mal auf charmant leichtfüßige, mal auf zurückhaltend balladeske, aber im auf sehr her gediegene und stilvolle Art. Solche Vorzeichen lassen auf jeden Fall ein wirklich starkes Debüt erhoffen. (mt)
Foto: Daniel Domig