THE MORNING LINE in Wien

Am 7. Juni eröffnet Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (T-B A21) – die von Francesca Habsburg gegründete Stiftung zeitgenössischer Kunst mit Sitz in Wien – mit The Morning Line ihr ambitioniertestes Projekt im öffentlichen Raum. Ein viertägiges Festival für zeitgenössische Komposition mit Beiträgen von 28 TonkünstlerInnen und MusikerInnen, darunter auch neun neuen ortsspezifischen Kompositionen, stellt den Auftakt für die sechsmonatige Präsentation des Pavillons am Wiener Schwarzenbergplatz.

Vom New Yorker Künstler Matthew Ritchie als kollaborative, interdisziplinäre Plattform entwickelt, bietet The Morning Line die Möglichkeit, das Wechselspiel von Kunst, Architektur, Musik, Mathematik, Kosmologie und Wissenschaft zu erforschen. Ritchie schloss sich mit den Architekten Aranda/ Lasch, dem Music Research Center der York University und Arup AGU zusammen, um einen innovativen, multidimensionalen Tonraum zu entwickeln, der im Sinne zeitgenössischer sozialer Relationstechniken einen aktiven Dialog mit BesucherInnen sucht.

THE MORNING LINE – Ein interdisziplinärer Pavillon
The Morning Line, ein imposanter, 10m hoher und 20m langer Pavillon, bestehend aus 20 Tonnen schwarz beschichtetem Aluminium, stellt sich wie ein ornamentaler Scherenschnitt – eine Zeichnung im Raum – dar. Das Team von MitarbeiterInnen um Ritchie entwickelte das erste semasiographische Raumgefüge, das auf einer nicht-linearen architektonischen Sprache basiert, – sprich in alle Richtungen gelesen werden kann, dessen Einstiegspunkte nicht hierarchisch vorgegeben sind und Inhalte unmittelbar durch seine visuelle und akustische Erscheinungsform ausdrückt.

Klang-Architektur
T-B A21 hat eine Gruppe internationaler KomponistInnen, deren Arbeiten über die Grenzen sowohl traditioneller, als auch zeitgenössischer Konzerträume hinausgehen, eingeladen, The Morning Line für neuartige, akustische Experimente und Diffusionen zu nutzen. Für jeden Standort wurden bislang ca. 10 neue Kompositionen beauftragt, die laufend in das Sound-Archiv eingespielt werden.

Soundfestival und Symposium zu THE MORNING LINE
Als Plattform für zeitgenössische Musik und Sound fördert The Morning Line die Produktion von innovativen Kompositionen an ihren jeweiligen Standorten. Diesem kuratorischem Prinzip folgend, hat T-B A21 den international renommierten, österreichischen Musiker und Tonkünstler Franz Pomassl als Gastkurator für den Wiener Standort eingeladen. Neue Tonarbeiten von Alexei Borisov (Russland), Christian Fennesz (Österreich), Tommi Grönlund & Petteri Nisunen (Finnland), Carsten Nicolai (Deutschland), Zsolt Olejnik (Ungarn), Finnbogi Petursson (Island), Terre Thaemlitz (USA), Zavoloka (Ukraine) sowie von Franz Pomassl werden im Rahmen des Festivals for Spatial Sound and Advanced Music Composition, das am Schwarzenbergplatz, Wien 3 von Mittwoch, den 8. Juni bis Samstag, den 11. Juni 2011, jeweils ab 19.00 Uhr stattfindet, uraufgeführt werden.

Jene erweitern das Archiv bereits vorhandener Tonarbeiten, die von den Gastkuratoren Florian Hecker, Bryce Dessner, Russell Haswell and ITU-MIAM/Istanbul beauftragt wurden und die während der gesamten Laufzeit von The Morning Line zu hören sind.

Ergänzend zum Festival findet unter dem Titel The Morning Line – Zwischen Architektur, Wissenschaft und Sound am Mittwoch, den 8. Juni und am Donnerstag, den 9. Juni 2011, jeweils von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr bei freiem Eintritt im Stadtkino, Schwarzenbergplatz 7, Wien 3 ein Symposium statt. Zum Thema diskutieren u.a. Ben Aranda / Chris Lasch, Adam Bly, Florian Hecker, Brandon LaBelle, Tony Myatt, Carsten Nicolai, Petteri Nisunen, Zsolt Olejnik, Finnbogi Petursson, Franz Pomassl, Matthew Ritchie, Maria Spiropulu, Yasunao Tone, Zavoloka, Daniela Zyman.

Foto: Hertha Hurnaus

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TBA 21