Julia Noa Fischer im Ost-Klub

Mit der Pianistin und Sängerin Julia Noa Fischer ist am 25. Juni eine Vertreterin der jungen heimischen im Wiener Ost-Klub zu Gast. Mit im Gepäck hat die vielversprechende Musikerin ihr im vergangenen Jahr erschienenes Album “Silent”, mit dem sie nicht nur Jazzfreunde sondern auch namhafte Kollegen, wie etwa Christian Muthspiel überzeugen konnte.

Dieser spricht nämlich von einem Versprechen für die Zukunft, wenn er über die junge Musikerin Julia Noa Fischer redet. Es gibt mit Sicherheit weit schlimmere Sachen, als ein Kompliment von einem der herausragenden österreichischen Jazzer zu bekommen. Die Sängerin und Pianistin fiel zum ersten Mal mit ihrem 2004 von Albin Janoska produzierten Album “Jewels” auf. Nun, vier Jahre später, steht die Künstlerin mit dem Nachfolgealbum “Silent” am Start. Und einmal mehr beweist sie, warum so manche etablierte KollegInnen ins Schwärmen kommen, geht es um ihre Musik.

 

Die Pianistin nimmt wie schon auf dem Debüt Anleihen aus dem Bereich des Jazz, aber auch aus dem Pop und Blues. Dabei gelingt der vielseitigen Musikerin das Kunststück, anspruchsvolle und in die Tiefe gehende Songs zu schreiben, gleichzeitig aber auch vereinzelte Ausflüge in den so genannten “Mainstream Sound” zu tätigen. So schwirrt nicht selten der Name Tori Amos im Raum herum. Gerade dieser betont lockere Umgang mit vermeintlich festgesetzten Schemata spiegelt die Experimentierfreudigkeit der Sängerin und Pianistin wider. Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Und genau das tut Julia Noa Fischer.

 

Bewundernswert ist, mit welch Leichtigkeit und Eleganz Julia Noa Fischer in der Lage ist, die zum Teil doch recht komplexen Songstrukturen in eine gewisse Eingängigkeit zu übersetzen. Jeder einzelne Track erschließt sich dem/der HörerIn schon nach kurzer Zeit. Ergänzt wird dieses ausgeprägte Verständnis für Musik mit stark persönlichkeitsbezogen und sehr emotionalen Texten, welche dem Publikum einen intensiven Einblick in das Innerste der Künstlerin gewähren. Christian Muthspiel hat ganz Recht, wenn er von einem “Promise” spricht. Auf jeden Fall wird man von dieser Musikerin mit Sicherheit auch in Zukunft hören. (mt)

 

 

Julia Noa Fischer