Salzburg sounds Xtra Ordinary

Mit einer grossen Release-Party wurde Mitte Jänner im Salzburger Rockhouse die bereits 15. Ausgabe des “Xtra Ordinary”-Samplers präsentiert, der auch diesmal wieder seinem Ruf als “vielseitiger Überblick über das Musikschaffen im Raum Salzburg” mehr als gerecht wurde. Bei über 50 Einsendungen hatte auch heuer wieder die aus Fachleuten, Journalisten, Musikern, Produzenten, Agenturen und Szenekennern zusammengesetzte 15-köpfige Fachjury die Qual der Wahl und wählten schließlich 22 Interpreten für den Sampler aus.

Zu hören gibt es diesmal Singer/Songwritertum zwischen klassischen Folktunes (Dos And Dust, Tian) und einfühlsam fein ziseliertem Pop (die heurigen Heimo Erbse-Preisträger The More Or The Less) aber auch poppigen Electro-Rock mit Eurodance-Schlagseiten (ComaCat) sowie ProgRock in deutscher Sprache (Traumpfad). Das Hauptaugenmerk liegt jedoch eindeutig bei Rock. Mal hart plus Ska-Bläsern und deutschen Texten (Lucky Strikes Back), mal ideenreich verschroben (Rubberfresh), mal als amtlicher “Deutschrock” mit Popappeal (Abteilung B) oder fein gesponnener Westcoast-Ausflug (The Talisman Collection) bzw. als experimentelle Alternative-Angelegenheit (deadnote.danse!) sowie als unterkühlte Stoner-Punk-Psychedelic (Been Obscene). Auch nicht gering ist erneut der Indie/Alternative-Bereich in Sachen Rock und Pop. Dieser präsentiert sich diesmal kreuz und quer zwischen “Nu_Reggae” (Skaverells), einer frische Prise windiger Brit-Pop-Zappeligkeit (Olympique), elegischen Post-Rock-Klängen (Katapher, Purple Souls), sowie melodischer Stromgitarren-Musik zwischen Punk (Brainless) und Hardcore (Five Minute Fall).

Zu den Höhepunkten zählen dabei die sich etwas missverständlich als “Electro-Blues” bezeichnenden Kings and Slaves (ein Projekt von Late Hour Entertainment-Chef Harald Mörth und Dominic Muhrer) mit ihrem, grosse Pop-Gefühle kongenial auf internationalem Format beschwörenden Meisterwerk “Together”, die psychedelische Echo-Space-Groove-Electronica von Nikolaus Wolf, die exzellent ironische und leibhaft in Nashville aufgenommene Americana-Hommage “China Made” von Jalapeno Compadres sowie Son Griot feat. Alex Cumfe Band mit äusserst sympathischem Dialekt-Dancehall-HipHop, der zeigt, dass es dabei nicht immer gleich ins Bierzelt und die Discotenne gehen muss sowie Michael Mörths flotter, zwischen Ska und Electro angelegter, Pop-Ohrwurm “Vorbei”.
Alles in allem eine runde Sache, die erneut die Vielfältigkeit und Qualität der jungen Salzburger Musikszene unterstreicht.

Erhältlich ist die CD über das Rockhouse Salzburg
http://www.rockhouse.at