Jazzfest Wien

Das 17. Jazzfest Wien, eines auch im internationalen Rahmen äußerst angesehenes Jazzfestival, startet  25. Juni  mit einem kick off im Hof des Museumsquartiers mit einen Konzert Weltmusik- und Blueshero Taj Mahal. Ein Blick auf das diesjährige Programm zeigt, dass es Fritz Thom, dem Leiter des Festivals, gelungen ist, ein Line Up auf die Beine zu stellen, welches schlicht und einfach als hochkarätig zu bezeichnen ist.

Ikonen der MusikweltWien hat sich in den letzten Jahren offenbar zu einem Mekka für die Jazzszene entwickelt. Selten zuvor konnten so viele musikalische Größen aus diesem Genre nach Wien gelockt werden wie in diesem Jahr. Fritz Thom spricht sogar von “Ikonen der Musikwelt”, eine Aussage der man nach einem Blick auf das diesjährige Programm durchaus beipflichten kann. So werden unter anderem  die “Muse der Existenzialisten” Juliette Greco, “Killing me softly”-Legende Roberta Flack, der frühere Beach Boys-Veteran Brian Wilson, Swing-Klassiker Paul Anka, Gitarrenwunder George Benson, Vokalkünstler Al Jarreau und Dionne Warwick das Publikum in der Wiener Staatsoper in ihren Bann ziehen.

 

Insgesamt 76 Ensembles mit 362 Musikern aus insgesamt 19 Ländern werden mehr als zwei Wochen lang, Wien zur Hauptstadt des Jazz erklären. Ohne Pause finden an jedem Abend mehrere Konzerte statt. Ein Punkt, der das Wiener Jazzfest auch im internationalen Vergleich so einzigartig macht, sind die diversen Spielorte, an denen die Konzerte und Veranstaltungen stattfinden. Dazu zählen, neben der Staatsoper, unter anderem die Kammeroper, das WUK, das Volkstheater, das Rathaus, wie auch die traditionellen Wiener Jazzlokale Porgy & Bess, Birdland oder der Reigen. Wien präsentiert sich in diesem Sinne also einmal mehr als eine äußerst lebendige, dem Jazz zugewandte Musikstadt.

 

Hoher österreichischer Anteil

Ein weiterer Aspekt, der aus heimischer Sicht überaus positiv zu bewerten ist, betrifft die große Zahl österreichischer Musiker/Innen, die beim Festival vertreten sind. Damit wird dem Umstand, dass sich die heimische Jazzszene auch im internationalen Rahmen etabliert hat und keineswegs den internationalen Vergleich zu scheuen braucht, Rechnung getragen. Konzerte von Wolfgang Puschnig & Alpine Aspects, Lorenz Raab, Sabina Hank, Celia Mara, Ulrich Drechsler oder dem Andy Mandorff Trio und Martin Breinschmid, um nur einige wenige zu nennen, belegen, dass auch hierzulande hervorragender Jazz in all seinen vielfältigen Facetten gespielt wird.

 

Es ist den Veranstaltern also gelungen, durch den Mix aus internationalen und heimischen Musiker/Innen, ein Musikfestival  auf die Beine zu stellen, welches durch eine große Programmbreite einhergehend mit hoher Qualität wohl allen Ansprüchen gerecht werden sollte, und neben dem Wiener Publikum mit Sicherheit auch Besucher aus dem Ausland anlocken wird. (mt)

 

Foto Paul Anka: Jazzfest Wien Archiv
Foto Ulrich Drechsler: Jazzfest Wien Archiv