Gerald Preinfalk & Quique Sinesi in der Sargfabrik

Am 24. September kommt es in der Wiener Sargfabrik zum Aufeinandertreffen zweier echter Ausnahmemusiker. Der österreichische Saxophonist Gerald Preinfalk und der südamerikanische Gitarrist Quique Sinesi zählen zu den führenden Köpfen ihres Faches. Beide verbinden auf eine fast unnachahmliche Weise Altes mit Neuem und beweisen dabei immer wieder ihre ausgeprägte Offenheit stilfremden Strömungen gegenüber.

Wie kaum ein anderer Musiker fühlt sich Gerald Preinfalk in der Improvisation zu Hause. Er mag es insbesondere technisch und vertrackt, das Einfache ist nicht sein Ding. Für den Hans Koller Preisträger aus dem Jahre 2001 bedeutet Jazz nichts anderes als die reine Unabhängigkeit von vorgefertigten musikalischen Strukturen. Ziel des aus Oberösterreich stammenden Saxophonisten ist es, sich von stilistischen Korsetten freizumachen und sich so  auf die Suche nach neuen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten zu machen. Preinfalks musikalische Karriere begann bereits in jungen Jahren und führte konsequenterweise zum Studium an die Universität für Musik in Wien. Die enorme Begeisterung für den Jazz führte ihn schließlich an die renommierte Berklee School of Music in Boston.

 

Heute ist der Saxophonist einer der begehrtesten heimischen Musiker überhaupt. Er ist Mitglied des Klangforum Wien und spielte unter anderem mit dem Vienna Art Orchestra und dem Ensemble Nouvelle Cousine. Die Liste der internationalen wie heimischen Größen, mit denen der Saxophonist bereits auf der Bühne gestanden ist, liest sich wie das Who is Who der Jazzszene. Christian und Wolfgang Muthspiel, Martin Siewert, Elliot Sharp, Motley Mothertongue oder Wolfgang Puschnig, um nur einige wenige zu nennen.

 

Mit Quique Sinesi hat Gerald Preinfalk einen der bedeutendsten zeitgenössischen Gitarristen Lateinamerikas als Partner gefunden. Stilistisch ist der Musiker zwischen Tango, ethnischer Musik und Jazz beheimatet und schöpft seine Ideen aus den reichhaltigen musikalischen Fundus des südamerikanischen Kontinents. So interpretiert Sinesi Tänze genauso wie traditionelle Folkrhythmen in einer ganz neuen Form. Gespickt mit perfekt gespieltem Jazz verbindet das Dargebrachte zu einer ungemein lebendigen Symbiose.

 

In der Sargfabrik treffen also zwei echte Ausnahmemusiker aufeinander, die den Versuch unternehmen, ihre unterschiedlichen Zugangsweisen unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Welcher Weg im Laufe des Konzerts Konzert musikalisch schließlich einschlagen wird, ist nicht vorherzusagen und genau das macht die Sache auch so spannend.(mt)

 

Foto Sinesi: Rainer Nesset