Spricht man von Ernst Molden, so spricht man von einem der großen österreichischen Musikphänomene, von einem Künstler, dessen Verweigerungshaltung allem Gewöhnlichen gegenüber inzwischen zu seinem Markenzeichen geworden ist, und von einem Liedermacher, der es wie kaum ein anderer so kunstvoll versteht, der Seele und Melancholie seiner Geburtsstadt Wien eine musikalische Sprache zu verleihen. “a so a scheena dog” (monkey music), so der Titel des in wenigen Wochen erscheinenden neuen Albums des begnadeten Wiener Poeten und Songwriters, zeigt diesen von seiner bislang vielleicht persönlichsten und intimsten Seite. Mit Gitarre und Gesang klanglich auf das Minimum reduziert, entfalten die neuen Stücke gerade aus dieser edlen Zurückhaltung eine unglaubliche Anziehungskraft und Eindringlichkeit. Ein wirklich großer Wurf, der wohl nicht nur die eingefleischtesten Fans zu begeistern wissen wird. Erhältlich ist das gute Stück ab 1. Juni.
Ein Mann der großen pathetischen und ausufernden Gesten war Ernst Molden noch nie. Dort wo andere ihre Musik geradewegs ins Klischeehafte und Austauschbare führen, genau an diesem Punkt offenbart der Wiener Liedermacher seine wahre große Kunst. Seine Lieder vermitteln tiefste, innerste Gefühle und höchste Authentizität. Sie sind von einer Intensität und Eindringlichkeit, wie man sie nur selten in dieser Form zu hören bekommt. Wäre Bob Dylan Wiener, er wäre Ernst Molden. Denn wie die amerikanische Singer/Songwriterlegende findet sein österreichisches Pendant die großen Geheimnisse des Lebens in den kleinen, fast unbedeutend erscheinenden Anekdoten des Alltags, in der vermeintlichen Banalität, die kunstvollst in fesselnde Lieder verpackt, er zu etwas Großem erwachsen lässt.
Ernst Molden – regn en wien by mica
„a so a scheena dog“ ist ein faszinierendes Statement für die Liebe des Künstlers zu seiner Geburtsstadt, zu allen den Begebenheiten, welche dieser ihren Charakter verleihen. Vertraute der Singer/Songwriter auf seinen vergangenen Veröffentlichungen noch auf die Unterstützung einer Begleitband, zeigt er sich diesmal als reiner Solokünstler. Alleine mit einer Gitarre (manchmal im Zusammenspiel mit einer Mundharmonika) und seiner rauchigen Stimme lässt Ernst Molden behutsam elf ungemein zerbrechlich wirkende und in schönster Melancholie schimmernde Songperlen entstehen, die dichteste Emotionalität entfalten und eine fast schon magische Anziehungskraft ausüben, welche einen vom ersten Moment an fesselt und erst loslässt, wenn der letzte Ton erklungen ist. Es ist eigentlich unmöglich, nicht von den Stücken berührt zu werden.
Mit seinem neuen Album liefert Ernst Molden ein mehr als nur beeindruckendes und faszinierendes Beispiel für die ganz hohe Kunst des modernen Liedermachertums ab, eines, dem aufgrund der hohen Qualität unbedingt Gehör geschenkt werden sollte. Eigentlich ein Muss für jeden Liebhaber anspruchsvoller Musik mit Tiefgang. (mt)