Christian Muthspiel & Don Friedman – The Art of Solo

Unter dem Titel “The Art of Solo” sind am 19. November mit Christian Muthspiel und dem amerikanischen Pianisten Don Friedman zwei echte Meister ihres Faches auf der Bühne des Wiener Porgy & Bess zu sehen. Obwohl die beiden Musiker aus zwei unterschiedlichen Generationen stammen, ist ihnen eines gemeinsam – eine ungemein ausgeprägte Offenheit stilfremden Genres gegenüber.

 
Christian Muthspiel ist nur schwer in eine bestimmte Kategorie einzuordnen. Dafür tanzt der Komponist, Dirigent, Posaunist und Pianist auf zu vielen Hochzeiten. Der Allrounder ist genauso im Jazz beheimatet wie auch in der improvisierten Musik. Zahlreiche Kompositionsaufträge namhafter Orchester, Ensembles und Solisten zeugen von seiner stilüberschreitenden, innovativen Arbeit. Diese findet sich natürlich auch in seinem aktuellen Projekt “für und mit ernst”. Schon zu verschiedenen Anlässen setzte sich Christian Muthspiel musikalisch mit den Werken des österreichischen Dichters Ernst Jandl, dessen Lyrik bekanntermaßen ohnehin stark musikalisch-rhythmisch geprägt ist, auseinander. Besonders Augenmerk legt der Musiker dabei auf jene Gedichte, die die von Krieg und Gewalt, von Sehnsucht, Musik und Liebe handeln. Muthspiel gelingt es durch sein äußerst ideenreiches Spiel und einem breiten Instrumentarium, die Worte des Dichters in einen klanglichen Kontext zu stellen, der dem Gesamtwerk zusätzliche Tiefe und Intensität verleiht. In einer Soloperformance versucht Christian Muthspiel der literarischen Vorgabe, so nahe wie möglich zu kommen. Die BesucherInnen erwartet ist ein ungemein interessanter Dialog zwischen den Worten des Dichters und dem vielfältigem akustischen und elektronischen Instrumentarium des österreichischen Ausnahmemusikers.

 
Wie bei Christian Muthspiel gehört auch Don Friedman zu den wahren Virtuosen. Der Amerikaner musiziert bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert und hat bis jetzt nichts von seinem Elan und seiner Qualität eingebüßt. Immer noch fasziniert der Pianist das Publikum rund um den Globus. In seiner langen Karriere ist der Jazzer bereits mit Größen wie Ornette Coleman, Pepper Adams, Booker Little, Jimmy Giuffre, Charles Lloyd, Chuck Wayne und Herbie Mann auf der Bühne gestanden. Egal ob er nun solo oder in einem Ensemble unterwegs ist, der Musiker verblüfft immer wieder mit seiner stilistischen Breite, die vom Mainstream Jazz bis hin zum Modern Creative Jazz reicht.(mt)