Vienna Shorts – Rückblick auf 20 Jahre Kurzfilmfestival

Die VIENNA SHORTS sind ein internationales Kurzfilmfestival, das jährlich in der österreichischen Hauptstadt stattfindet. An mehreren Tagen werden Kurzfilme, Animationen und Musikvideos gezeigt. Heuer findet das Festival von 28. Mai – 2. Juni zum 21. Mal statt – wir fassen zusammen, was bisher geschehen ist.

Die Vienna Shorts haben in den vergangenen Jahren gesellschaftliche Entwicklungen und Krisensituationen durchlaufen und thematisch begleitet. Soziale Plattformen, die Trump-Wahl, die Flüchtlingskrise, das Selbstverständnis Österreichs, künstliche Intelligenz und die Klimakrise sind nur einige der bisherigen Themen. Das Team der Vienna Shorts legt sich jedes Jahr ins Zeug, um dem Publikum spannende Erlebnisse und Einblicke zu bieten. So entstanden Programme wie das Liegekino, jedes Jahr werden namhafte Künstler:innen aus der Filmbranche porträtiert, Ehrengäste wie der britische Animationsfilmer Paul Bush oder die kolumbianische Filmemacherin Laura Huertas Millán waren schon zu Gast. So entsteht jedes Jahr ein facettenreiches Spektakel, das von einem etwa fünfzigköpfigen Team auf die Beine gestellt wird. Mittlerweile werden jährlich rund 300 Filme gezeigt, von denen etwa ein Drittel im Wettbewerb konkurriert. Es gibt vier Wettbewerbskategorien: Fiction & Documentary, Animation Avantgarde, Österreich Wettbewerb und der Österreichische Musikvideopreis. Somit gibt es zwei internationale und zwei nationale Kategorien, für die Preisgelder von insgesamt knapp 30.000 Euro verliehen werden. Außerdem findet durch die Vienna Shorts eine Qualifikation für die Oscars, den Europäischen Filmpreis, den britischen Filmpreis BAFTA und den Österreichischen Filmpreis statt.

BILDERBUCH, KIDS N CATS, SOAP&SKIN, OEHL

Bisher wurde der österreichische Musikvideopreis elf Mal verliehen. Der erste ging an “August sings Carmen Habanera” (MeTube, 2013), ein Musikvideo mit Kurzfilmcharakter von Daniel Moshel. Im Jahr darauf gewann ihn ein Video, das vermutlich vielen Österreicher:innen bekannt ist: “Maschin” (Bilderbuch, 2014), ein Video von Antonin B. Pevny. 2015 gewann “Tristes Déserts – A robots tale” (August feat. Austrian Apparel), ein Werk von Stephanie Winter. Im Folgejahr gewann “God of Ghosts/Nu Renegade” (Zebra Katz und DJ Leila, 2016) mit einem Musikvideo von Florian Pochlatko. 2017 ging der Preis an „Bulletproof“ (VENTIL, 2017) von Peter Kutin & Florian Kindlinger. Danach gewann Patryk Senwickis Video zu “Frizzle Frizz” (KIDS N CATS, 2018). Im Jahr 2019 gewann “Italy & Water” (Soap&Skin) mit einem Video von Anja Plaschg und Ioan Gavriel. Danach folgte “Über Nacht” (Oehl, 2020) gedreht von Ruper Höller. Im Jahr 2021 gewann “BRUMM BRUMM” (YUKNO & Oehl feat. Autodrom), gedreht von Lorenz Uhl. Im Jahr darauf ging der Preis an das Video von Matthew Gerges zu “Make Me Cry” (On Bells, 2022). Im vergangenen Jahr wurde Sabrina Norte’s Video zu “Painted Pain” von W1ZE ft. Lukas Oscar ausgezeichnet.

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ZUSAMMENSCHLUSS VON STUDIERENDENINITIATIVEN

Aber wie ist Vienna Shorts entstanden? Angefangen hat alles 2004, unter dem Namen VIS Vienna Independent Shorts.  Mehrere studentische Initiativen (u.a. HomeMovieCorner, Fenster zum Hof, My Perfect TV) schlossen sich zusammen, um erstmals 125 Kurzfilme zu zeigen. Die Gruppe gründete daraufhin den Verein Independent Cinema, der bis heute die Vienna Shorts veranstaltet. In den folgenden Jahren kamen erste Wettbewerbskategorien hinzu, 2007 wurde erstmals ein dotierter Kurzfilmpreis von einer Jury vergeben. In der Folge entstanden zahlreiche fruchtbare Kooperationen (Akademie der bildenden Künste, Diagonale, ORF, Wiener Festwochen, Crossing Europe, European Film Academy u.v.m.). Zu den Veranstaltungsorten zählten von Beginn an das Top Kino und das Schikaneder, im Laufe der Jahre kamen das Gartenbaukino, das Metro Kino, das Stadtkino im Künstlerhaus oder die Urania hinzu. Jedes Jahr wurde von einem Künstler ein individueller Trailer für das Festival gestaltet. Der Trailer 2012 habe das Publikum gespalten wie kein anderer, schreiben Vienna Shorts auf ihrer Website.

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Ab 2010 gab es mit Daniel Hadenius-Ebner erstmals eine künstlerische Leitung, die 2019 mit Doris Bauer als Co-Direkorin erweitert wurde. Neben zahlreichen Änderungen im Wettbewerbsprogramm wurde im sechsten Jahr des Kurzfilmfestivals außerdem dem populärsten Kurzfilmsegment, dem Musikvideo, mehr Platz eingeräumt.  Nach insgesamt zehn Jahren war es dann soweit: Der Österreichische Musikvideopreis wurde auf Initiative von VIS und Poolinale (Music Film Festival Vienna) erstmals in Kooperation mit Screensessions, und mica – music austria vergeben. Die zwölfte Ausgabe der VIS im Jahr 2015 umfasste mehr als 70 Einzelveranstaltungen mit knapp 10.000 Besucher:innen. Im darauffolgenden Jahr wurden erstmals Kurzspielfilme und Kurzanimationen ins Rennen um die Oscars geschickt. Ab 2017 hieß das Ganze Vienna Shorts, zwei Jahre später wurden ausgewählte Filme nicht nur zu den Academy Awards, sondern auch zum Europäischen Filmpreis geschickt. Der Pandemie geschuldet fand das Festival 2020 online statt, was zur Entwicklung einer festivaltauglichen Streaming-Plattform führte. So konnten wie gewohnt rund 300 Filmwerke gezeigt werden. Das 20. Jubiläum widmete sich mit dem Schwerpunkt „Just a moment, please!“ der Zeit in ihrer vergänglichsten Einheit: Dem Moment, den man nicht verpassen darf. 

In diesem Sinne: schaut vorbei auf unserer Website, wir veröffentlichen Beiträge zu den nominierten Videos der Vienna Shorts und mehr.

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Termine

28.5.-2.6.24, Kurzfilmfestival Vienna Shorts

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