Seda Röder: „Black and White Statements“

Die türkisch-österreichische Pianistin und Spezialistin für zeitgenössische Klaviermusik, Seda Röder, präsentiert mit ihrem neuem Album Black and White Statments 12 brandneue Miniaturen für Klavier solo aus den Federn namhafter zeitgenössischer Komponisten aus Österreich. Black and White Statements ist ein musikalischer Querschnitt durch das aktuelle Klaviermusik-Schaffen im Lande Haydns, Mozarts und Beethovens, und präsentiert (ausschließlich lebende) österreichische KomponistInnen unterschiedlichen Alters, weiblich und männlich. Alle 12 Werken erscheinen zum ersten Mal auf CD. Alleine 8 (!) Stücke wurden speziell für dieses Projekt komponiert, das von der in Salzburg lebenden und aus Istanbul stammenden Pianistin Seda Röder nicht nur eingespielt, sondern auch kuratiert und produziert wurde.

Österreich und das Klavier – warum diese Schwarz-Weiß-Malerei?

Das Klavier; ist ein Instrument, das in seiner über dreihundertjährigen Geschichte von Komponisten immer wieder neu definiert wurde. Österreich; ist eine Herausforderung, musikalischer Gravitationspunkt und ein Land mit einer vielseitigen Klavier-Tradition. Und Heute? Wie verhält sich ein/e Komponist/in in einem auf max. sieben (!) Minuten begrenzten Zeitraum gegenüber dem Instrument „Klavier“, dessen Möglichkeiten so erschöpft zu sein scheinen? Black and White Statements bietet die Antwort, eine Re-Orientierung und ist ein kollektiver Versuch, das Klavier durch auf die Essenz reduzierte, auf den Punkt gebrachtemusikalische Äußerungen, neu zu entdecken.
Die KomponistInnen und Werke lauten:

Klaus Ager – Schatten, verschwindend für Klavier solo op. 99 (2013, UA)
Bernd Richard Deutsch – Aura (2007)
Johanna Doderer – Liszten to … Totentanz (UA, 2. Fassung)
Karlheinz Essl – Take the C Train (2009)
Bernhard Gál – Schwarzenberg (2013)
Martin Grassl – Intermezzo:Sehnsucht (2013, UA)
Rupert Huber – TEARDROPS IIa (2013, UA)
Alexandra Karastoyanova-Hermentin – Lintarys (2012)
Manuela Kerer – dla rajun (2013, UA)
Katharina Klement – tatsächlich ohne Ausdruck (2013, UA)
Matthias Kranebitter – 3 nihilistische Etüden über eine Liebe der Musikindustrie (2013, UA)
Bruno Strobl – turn-offs (2013, UA)

Trotz der breitgefächerten Stile und vielschichtigen Klangsprachen beziehen sich alle Werke musikalisch auf das kuratorische Haupt-Thema, das diese als Einheit umschließt. Die CD ist ein klingendes Aushängeschild für die neue österreichische Klaviermusik und richtet sich an internationale, aber auch heimische Hörerschaften.

Statement Seda Röder:

„Black and White Statements stellt ein Referenzbeispiel für die neue österreichische Klaviermusik dar und präsentiert sich einerseits als Kontrapunkt anderseits als Anknüpfungspunkt zum traditionellen österreichischen Repertoire. Das Album trägt essenziell zur Verbreitung der neuen Klavier-Literatur bei – und damit auch zu einem differenzierteren Verständnis des Genres, sowohl österreichweit als auch international.“

Video-Trailer: www.youtube.com/watch?v=6pn4b7Sjkjs
Youtube: www.youtube.com/sedaroeder
Website: www.sedaroeder.com

Biographie Seda Röder

„Ich möchte die zeitgenössische Musik erfahrbar machen und sie einem breiterem Publikum näher bringen“, beschreibt die türkische Pianistin Seda Röder ihre künstlerische Vision. Die Künstlerin hat sich in den letzten Jahren durch ihr vielfältiges Engagement und ihre ungewöhnlichen Konzertprogramme einen Namen als eine der interessantesten Interpretinnen zeitgenössischer Musik gemacht. „Sie sind eine Meisterin der avantgardistischen Klavierkünste!“, hat Alfred Brendel sich einmal beeindruckt über Seda Röders Musizieren geäußert: „Ihre Dialoge mit der Stille haben mich sehr gefesselt.“

Die Künstlerin tritt regelmässig in den USA, in Europa und in der Türkei auf, wo sie außerdem ein willkommener Gast im Rahmen von Meisterklassen ist. Ihre Konzerte stellt Seda Röder, die sich ebenso als Kuratorin ihrer eigenen Projekte betätigt, meist unter ein Schwerpunktthema.
Mit Blackbox veröffentlicht die Pianistin im Rahmen einer Serie seit 2009 Podcasts zu Themen der Neuen Musik. In ihrem Album LISTENING TO ISTANBUL (2010) stellte Seda Röder ein breites Spektrum weitgehend unbekannter zeitgenössische Musik aus der Türkei vor und fand damit weltweit Anerkennung. Die Gründung einer Internetplattform, welche die zeitgenössischen Musikszene Istanbuls präsentiert und sich in kürzester Zeit zum wichtigsten Forum im Internet für zeitgenössische Musik in der Türkei entwickelte, ergänzte dieses Projekt (newmusicistanbul.com).

Als Associate an der Harvard University (2007 bis 2011) erforschte die Musikerin das Wiener Musikleben des beginnenden 20. Jahrhunderts und die Musik von Alban Berg, Anton Webern und Arnold Schönberg. Darüber hinaus hat die Pianistin sich eingehend mit Alter Musik und Historischer Aufführungspraxis auseinander gesetzt. Vor diesem Hintergrund entstand das Projekt BEETHOVEN NOW! (2011) -eine ungewöhnliche Annäherung an die Musik eines Klassikers, ein Grenzen überschreitendes Konzertprogramm, in welchem Seda Röder elektroakustische Kadenzen für die Klavierkonzerte von Beethoven improvisierte. Ihr weitgefächertes Repertoire reicht angefangen von Dowland und Couperin bis zu den Klavierstücken von Stockhausen. Außerdem kollaboriert Seda Röder mit vielen zeitgenössischen Komponisten.

Für ihr künstlerisches Schaffen wurde die Pianistin vielfach ausgezeichnet. Sie erhielt Leistungs-und Förderstipendien des Österreichischen Bildungsministerium, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Hochschule Mozarteum sowie des Richard-Wagner-Verbandes München.
Weitere Informationen: www.sedaroeder.com | www.youtube.com/sedaroeder

BIOGRAPHIEN KOMPONIST_INNEN

Klaus Ager – 1948 in Salzburg geboren – lebt und arbeitet in Wien und in seiner Heimatstadt, wo er seit vielen Jahren am Mozarteum, dessen Rektor er zeitweilig war, unterrichtet. Er engagiert sich vielfältig im Bereich der zeitgenössischen Musik. Unter anderem begründete er 1977 als künstlerischer Leiter das Festival ASPEKTE SALZBURG mit. Sein kompositorisches Schaffen umfasst sowohl elektroakustische Stücke und Computermusik als auch Kammermusik, Orchesterstücke und Vokalkompositionen.

Bernd Richard Deutsch -1977 in Mödling geboren -lebt und arbeitet in Wien, wo er auch an der Universität für Musik und Darstellende Künste in den Fächern Komposition und Elektroakustische Komposition studierte. Er erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge. Vielfach ausgezeichnet -zuletzt mit dem Erste Bank Kompositionspreis (2013).

Johanna Doderer -1969 in Bregenz geboren -lebt und arbeitet in Wien. Sie hat Komposition in Graz und Wien, wo sie außerdem ihr Studium im Fach Film-und Medienkomposition vertiefte, studiert. Ihr Schaffen umfasst sowohl Kammermusik als auch Orchesterstücke bis hin zu Opern. Einen wichtigen Schwerpunkt in ihrer Arbeit sieht sie im Bereich Musiktheater.

Karlheinz Essl -1960 in Wien geboren -lebt und arbeitet in seiner Geburtsstadt. Der Komponist und Performer elektronischer Musik unterrichtet seit 2007 als Professor für Elektroakustische Komposition an der Universität für Musik und Darstellende Künste. Sein Schaffen umfasst Instrumentalmusik, Kompositionen mit Live-Elektronik, Improvisationskonzepte und Klanginstallationen.

Bernhard Gál -1971 in Wien geboren -beschäftigt sich intensiv mit Musik und (Klang)-Kunst. Er lebt als Komponist und Musikwissenschaftler in seiner Heimatstadt. Der vielseitige Künstler arbeitet am liebsten interdisziplinär in den Gebieten zeitgenössische Musik, Installationen und Medienkunst. Gál bezieht Klang und Licht, Objekte und Videoprojektionen in die Gestaltung seiner Konzepte ein. Er komponiert sowohl für akustische Instrumente als auch elektroakustische Musik. Außerdem ist Bernhard Gál auch als (Laptop)-Musiker aufgetreten.

Herbert Grassl -1948 in Laas, Vinschgau/Südtirol geboren -lebt und arbeitet in Salzburg, wo er als Professor am Mozarteum unterrichtet. Dort hatte er Musikerziehung und Chorleitung studiert.Er ist vielseitig engagiert im Bereich der zeitgenössischen Musik. So stand er dem ÖENM als Dirigent und künstlerischer Leiter vor. Er interessiert sich ebenso für Bildende Kunst. Eine Freundschaft verbindet ihn mit dem Südtiroler Maler Jörg Hofer, der aus Marmorstaub und Temperafarben Gemälde mit strukturierter Oberfläche gestaltet -Inspiration für eine Komposition korrespondierender Klangbildräume -Berührungen.

Rupert Huber -geboren 1967 in Mödling -lebt und arbeitet in Wien, wo er auch Komposition an der Universität für Musik und Darstellende Künste studiert hat. Seit vielen Jahren ist er erfolgreich mit der Popformation Tosca (gemeinsam mit Richard Dorfmeister). Huber hat außerdem Stücke für sein Instrument -das Klavier -geschrieben, sich intensiv mit Installationen und der Gestaltung von Klängen im Raum beschäftigt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern interessiert ihn darüber hinaus.

Alexandra Karastoyanova-Hermentin -1968 in Moskau geboren -lebt und arbeitet als Pianistin und Komponistin in Wien und in Telish, Bulgarien. Studiert hatte sie in Moskau, Sofia und am Mozarteum in Salzburg. Ihre Musik fand weltweit Aufführungen. Sie hat zahlreiche Kompositionsaufträge erhalten u.a. von WDR, ORF, Aspekte Salzburg. Ausserdem vielfach ist ihrSchaffen mit Preisen gefördert worden u. a. outstanding artist award Musik 2013, Österreichisches Staatsstipendium, Aaron Copland Fellowship und Theodor-Körner Preis.

Manuela Kerer -1980 in Brixen/Südtirol geboren -lebt und arbeitet in Innsbruck, wo sie mehrere Studiengänge abgeschlossen hat: Geige und Komposition, Rechtswissenschaften und Psychologie. Dabei interessiert sie sich in der Annäherung aus unterschiedlichen Perspektiven an erster Stelle immer für -Musik. Ihre kompositorische Ausbildung vertiefte sie in Mailand. Zahlreiche Kompositionsaufträge und Auszeichnungen. Der SKE Publicity Preis ermöglichte ihr zuletzt einen längeren Aufenthalt in New York (2013).

Katharina Klement -1963 in Graz geboren -lebt und arbeitet als Komponistin, Pianistin und Performerin in Wien, wo sie unter anderem im Rahmen eines Lehrauftrags an der Universität für Musik und Darstellende Künste unterrichtet. Sie bewegt sich zwischen notierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik. Ein Schwerpunkt in ihrem Schaffen liegt auf räumlichen Konzepten, es entstanden außerdem Mehrkanal-Kompositionen und multimediale Arbeiten. Katharina Klements besonderes Interesse gilt ferner dem Klavier und der Erweiterung der Spieltechniken dieses Instruments.

Matthias Kranebitter -geboren 1980 in Wien -studierte an der Universität für Musik und Darstellende Künste in seiner Heimatstadt in den Fächern Elektroakustische Komposition, Medienkomposition und Klavier. Er ergänzte seine Ausbildung durch vertiefende Studien in Amsterdam und Graz. Inzwischen lebt und arbeitet er in Wien. „Das Dilettantische, das ich als eine entscheidende ästhetische Kategorie der jüngsten Zeit wahrnehme“, fasziniert den Komponisten besonders: „Bei dem bewussten Versuch der Integration solcher Elemente in meine Werke ist die zugrunde liegende Idee nicht mehr die Zerstörung von Tradition, welche ja bereits in der Moderne stattfand, sondern eine Störung bzw. Zerstörung, die sich ausschließlich selbst zum Inhalt hat, somit auch für den Außenstehenden wahrnehmbar und nachvollziehbar wird.“

Bruno Strobl -1949 in Klagenfurt geboren -lebt und arbeitet in Wien und Klagenfurt. Er war viele Jahre auch als Musikerzieher tätig. Strobl engagiert sich unter anderem langjährig als Obmann der Kärntner Zweigsektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). Seit 2008 ist er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Österreich. Sein vielseitiges Schaffen umfasst Kompositionen für Orchester, Kammerorchester und Ensemblebesetzungen, Solostücke, elektroakustische Musik, Computermusik, Opern, Bühnenmusik, Vokalwerke, geistliche und weltliche Chormusik.

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