Paper Bird zu Gast in Hartberg

Am 30. September beehrt eine ganz besondere Künstlerin das Gwölb in Hartberg. Mit Anna Kohlweis alias Paper Bird ist im Rahmen der “Livingroom Sessions pt.2″ Konzertreihe eine Musikerin und Sängerin zu Gast, die in den vergangenen Jahren mit drei erstklassigen und von allen Seiten mit Lob bedachten Alben viel Aufsehen erregen konnte. Und das nicht nur hierzulande. Es ist vor allem ihre unverwechselbare Art, mit der die Kärntnerin exzellentes Songwriting mit einem sehr experimentellen Ansatz in Verbindung zu setzen weiß, die begeistert.

Anna Kohlweis zählt zu jenen Künstlerinnen, die sich mit dem Status Quo niemals zufrieden geben, die, um nicht Gefahr zu laufen sich in Wiederholungen zu verlieren, stets den Versuch unternehmen, ihre Musik auf die nächsthöhere Ebene zu heben. Erstmals in Erscheinung getreten ist die gebürtige Klagenfurterin 2006 mit ihrem Debütalbum „Peninsula“.  Neben dem schon damals nicht überhörbaren Talent fürs Songschreiben waren es vor allem die sehr eigenwillige Instrumentierung – etwa Mundharmonika, Glockenspiel und Alltagsgegenstände – sowie der ungemein ausdrucksstarke und glasklare Gesang, mit denen sie die ExpertInnen und Musikfans gleichermaßen zu begeistern wusste. Nicht anders verhielt es sich bei ihrem Zweitlingswerk „Cryptozoology”. Abermals lieferte die junge und sehr vielschichtig agierende Liedermacherin den Beweis, dass sie es auf vortreffliche Art versteht, berührende Melodien in spannend arrangierten Songs aufgehen zu lassen.

Auf dem komplett in Eigenregie entstandenen „Thaumatrope“, ihrem bislang letzten Output aus dem Jahre 2009, gelang es Anna Kohlweis, die auf der Wiener Akademie für Bildende Kunst studiert, sich schließlich ganz von herkömmlichen Popentwürfen zu lösen. Die Musikerin und Sängerin zeigte sich in ihren insgesamt elf Stücken deutlich detailverliebter und experimentierfreudiger, als noch zuvor. So fanden vermehrt auch schräge elektronische Spielereien Eingang in die von einer betörenden Melancholie getragenen Musik. Zudem schmückte die 26-Jährige ihre Lieder mit gekonnt und intelligent in Szene gesetzten Alltagsgeräuschen aus, was die gesamte Sache dann noch vielschichtiger erklingen ließ.

Mit „Thaumatrope“ ist es Anna Kohlweis endgültig gelungen, sich als eine höchst eigenständige musikalische Persönlichkeit zu positionieren, die es vortrefflich versteht, ihre ganz eigene und ungemein spannende Version von Popmusik zu konzipieren, eine, die sich durch eine enorme Vielfalt, hohe Eigenständigkeit und viel Charakter auszeichnet. Bleibt zu hoffen, dass man von dieser außergewöhnlichen Künstlerin in Zukunft bald wieder etwas Neues zu hören bekommt. (mt)

http://www.paperbirdmusic.com/