Johannes Maria Staud erhält den Paul Hindemith-Preis 2009

Der mit 20.000 Euro dotierte Paul Hindemith-Preis geht in diesem Jahr an den österreichischen Komponisten Johannes Maria Staud. Trotz seiner erst 35 Jahre gehört der in Wien arbeitende und lebende Tiroler längst der Riege der renommierten österreichischen KomponistInnen an. Mit dem internationalen Paul Hindemith-Preis werden seit 1990 im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals zeitgenössische Komponisten gefördert.

Johannes Maria Staud reiht sich mit dem Erhalt dieser Auszeichnung in eine Reihe mit Olga Neuwirth, Márton Illés, Jörg Widmann und Rebecca Saunders. Der jährlich verliehene Musikpreis, der übrigens in diesem Jahr bereits zum 20. Mal vergeben wird, soll an das Wirken Paul Hindemiths erinnern und zählt mit einem Preisgeld von 20.000 Euro zu den höchst dotierten Auszeichnungen für zeitgenössische Musik.

 

Johannes Maria Staud gehört ohne Zweifel zu den international erfolgreichsten österreichischen Komponisten. Er studierte zunächst an der Wiener Musikhochschule und an der “Hanns Eisler-Hochschule für Musik” in Berlin, bevor er in den 90er Jahren bei den Klanspuren Schwaz erstmals auf sich aufmerksam machen konnte. Der Rest ist Geschichte. Heute werden seine Kompositionen in den großen Konzertsälen der Welt von so namhaften Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Ensemble Modern Frankfurt, dem Cleveland Orchestra oder den Wiener Philharmonikern zur Aufführung gebracht.

 

Seine Kompositionen sind bereits mehrfach prämiert worden, u.a. mit dem Kompositionspreis der Salzburger Osterfestspiele, dem Erste Bank-Kompositionspreis und dem Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung. Erst vor wenigen Wochen erhielt Johannes Maria Staud den begehrten Emil-Berlanda-Preis des Landes Tirol.

 

Heuer wird der gebürtige Tiroler heuer bei den Klangspuren Schwaz als composer in residence mit den hochtalentierten Nachwuchsinterpreten der Internationalen Ensemble Modern Akademie arbeiten und unter anderem mit der Künstlerin Esther Stocker und dem Arditti Quartett die Uraufführung eines Musik-/Raumprojekts präsentieren.

 

Die Jury sieht in Johannes Maria Staud einen Komponist, der “sich raffiniert aus der Palette der Kompositionsmittel bedient und sich dennoch einen unmittelbaren und sehr originären Zugriff auf die Materie Musik bewahrt hat.” Der Preis soll dem bisher schon sehr erfolgreichen Weg des Komponisten weiter Antrieb geben.

 

Die Preisverleihung geht am 18. August 2009 im NDR Rolf-Liebermann-Studio in Hamburg über die Bühne. Im Rahmen des Festkonzerts anlässlich der zwanzigsten Verleihung des Paul Hindemith-Preises, stehen neben einem Werk zu Ehren Hindemiths, drei Kompositionen des Vorjahresgewinners Márton Illés und zwei Werke von Johannes Maria Staud auf dem Programm.

 

Foto Johannes Maria Staud © Philippe Gontier

 

 

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