Jazzator – Nonagon

Bei Jazzator hat man es mit einer Band zu tun, die es mit den herkömmlichen musikalischen Kategorisierungen nicht wirklich allzu eng sieht. „Nonagon“ (Unit Records), das nun erscheinenden neue Album der vierköpfigen Formation, offenbart sich als ein ungemein spannungsgeladenes Beispiel für die Durchsetzung und Realisierung der musikalischen Eigenwilligkeit. Was auf dem Programm steht ist eine hochdynamische, wechselhafte und packende Achterbahnfahrt durch die weite Welt des Jazz und über diese hinaus. Präsentieren wird das Quartett seine neue CD am 4. April im Rahmen des diesjährigen ZOOM! Festivals der Jazzwerkstatt Wien im WUK.

Dort, wo traditionelle stilistische Bezeichnungen, Zuschreibungen, Bedeutung und Definitionen keinerlei Bedeutung haben und die vollkommene musikalische Freiheit auf Innovation und einen kreativen Geist  trifft, genau dort liegt der Wirkungsbereich des dieses Vierergespanns. Man sollte sich vom Namen der Band nicht allzu sehr täuschen lassen, in die musikalische Welt von Jazzator schleicht viel Verschiedenes ein. Natürlich spielt der Jazz im Konzept dieser Truppe eine Rolle, nur wird dieser von den Beteiligten alles andere als nach den üblichen Mustern ausgelegt.

Marina Sobyanina (Piano, Synthesizer, Gesang) und ihre Kollegen Sergey Balashov (Schlagzeug), Oleg Mariakhin (Bariton-Saxophon) und Maximilian Grossenbacher (Bass), die vier Köpfe hinter diesem ungewöhnlichen Projekt, verfolgen ihren eigenen Weg, sprich, das hörbar keinem Experiment abgeneigte Quartett mischt sich aus Elementen unterschiedlichster klanglicher Natur seine eigene musikalische Sprache und tänzelt dabei mit einer ordentlichen Portion Groove quer über das äußerst weit gefasste musikalische Parkett.

Und das mit Stil, viel Spielwitz, einer erfrischend undogmatischen Note und einer hörbaren Vorliebe für das etwas Schrägere. An einer Stelle tauchen Jazzator mal in den Jazzrock ein, in anderen Passagen gibt sich die Truppe bewusst gediegen melodiös und elegant, um dann im nächsten Moment sogleich den Richtungswechsel hin zum mit packenden Improvisationen aufgeladenen Klangfeuerwerk oder zu Ansätzen des Hip Hop, Funk oder der Klassik zu vollziehen. Es ist ein ständiges Hin und Her, welches vorherrscht, ein an Facetten und Nuancen reiches Auftürmen und wieder Abebben von weiten dramatischen Spannungsbögen, ein wechselhaft-dynamisches Pulsieren des Klanges, das über die Gesamtheit des Albums einen richtig schön rastlos vorne treibenden Zustand annimmt.

„Nonagon“ ist ein wirklich lässiges Album geworden, eines, das extrem viel Spaß macht. Marina Sobyanina und ihren drei Mitstreitern ist es gelungen, ihrer stilistisch sehr, sehr offenen Interpretation des Jazz, einen doch von jeglicher Sperrigkeit befreiten Sound zu verpassen, einen, der durchaus auch Freunde anderer Genres ansprechen dürfte. (mt)

Foto Jazzator © jazzator.com

 

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