Holler My Dear – Have you seen the troll?

Die junge Grazer Sängerin und Komponistin Laura Winkler, die sich vor einigen Jahren nach Berlin aufgemacht hat, um sich dort musikalisch ungestört weiterzuentwickeln und zu verwirklichen, kehrt im November mit der beim renommierten Berliner Label Traumton erscheinenden Debüt-CD “Have you seen the troll?” ihrer deutsch-österreichischen Band Holler My Dear zumindest in Form ihrer Songs in ihre Heimat zurück. Erscheinen wird das Erstlingswerk am 9. November.

Laura Winklers musikalisches Universum ist ein eines der vielen Farben, Schattierungen und Facetten. Sowohl in der Frage nach der stilistischen Ausrichtung, wie auch im Spiel und Umgang mit den unterschiedlichen Stimmungen zeigt sich die gebürtige Grazerin als eine Künstlerin, die sich in keinem Moment in irgendein einengendes musikalisches Konzept hineinzwängen lassen will. Vielmehr als sich den bereits tausendfach praktizierten und gehörten Entwürfen zwischen Jazz und Pop zu orientieren, versucht sie gemeinsam mit ihrer fünfköpfigen Band einen möglichst eigenständigen Weg zu beschreiten, einen, der im Ergebnis vor allem in einer bezaubernd charmanten und ungezwungenen Art ihren Ausdruck findet. Diese Lockerheit und scheinbare Unangestrengtheit sind es auch, die denn Nummern des Erstlingswerks „Have you seen the troll?“ ihren bestimmten und anziehenden Flow verleihen.

Angereichert mit Elementen aus dem Folk, dem Klezmer und der Klassik mixt sich die Sängerin und Komponistin, die unter anderem an der Kunstuniversität Graz Jazzgesang bei Dena de Rose und Komposition bei Ed Partyka studiert hat, ihren eigenen musikalischen Jazz-Pop Cocktail, der eher ruhig und zurückhaltend in der Note, ihr alle  Möglichkeit bietet, die eindringliche Wirkung ihrer sanften Stimme voll zur Entfaltung zu bringen.

Die Idee, Holler My Dear zu einer One-Woman-Show verkommen zu lassen, verfolgt Laura Winkler erfreulicherweise nicht. Sie weiß um die Qualitäten ihrer MitmusikerInnen Fabian Koppri (Mandoline, Gesang), Stephen Moult (Trompete, Gesang), Valentin Butt (Akkordeon), Lucas Dietrich (Kontrabass) und Elena Shams (Percussion) und bietet ihnen daher auch den Raum, sich selbst in kreativer Form miteinzubringen. Was sie auch in hohem Maße tun. Ihr sehr variantenreiches, beschwingt verspieltes und sehr feinfühliges Wirken hat letztlich einen sehr großen Anteil daran, dass die Songs zum Leben erweckt und mit vielen, vielen schönen Melodiebögen und Spannungsmomenten versehen werden.

Mit „Have you seen the troll?“ legen Laura Winkler und ihr Ensemble definitiv mehr als nur eine Talentprobe ab, denn es wirkt alles schon um ein Eck reifer und durchdachter, als man es von Debüts sonst gewohnt ist. Man merkt, dass hier eine Combo am Werken ist, die ihr Handwerk, nämlich einfach fesselnde Musik zu machen, wirklich versteht. Bleibt zu hoffen, dass man von Laura Winklers Holler My Dear auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird.
Michael Ternai

Foto: Kai Eiermann

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