„GROSSE SPAGATE FAND ICH IMMER SPANNEND“ – JULIAN SIFFERT IM MICA-INTERVIEW

JULIAN SIFFERT dreht an kognitiven Reglern, untersucht Klang aus der Perspektive des Körpers und spekuliert in weiße Flecken hinein. Im Juli 2023 bespielt der Komponist und bildende Künstler zusammen mit drei weiteren Komponist:innen und dem Ensemble hand werk für das impuls festival das Grazer Forum Stadtpark. Dabei gibt er tiefe Einblicke in seine Ideenwelt: schwankend zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukünftigem verortet er alte Bezüge neu und befragt sie auf ihre Aktualität. Was „künstliche Intelligenz“ mit den Anfängen moderner Kartografie zu tun hat und warum der Dreißigjährige sich manchmal wie ein Mönch im 16. Jahrhundert fühlt, erzählt der Künstler im Gespräch mit Ania Gleich.

Wie bist du zu dem Projekt für impuls in Graz gekommen?

Julian Siffert: Ute Pinter hat mich vor zwei Jahren nach unserer Zusammenarbeit im Rahmen meines Portraitkonzerts mit dem Black Page Orchestra im ORF RadioKulturhaus für Graz angefragt. Ich kannte auch die anderen Teilnehmenden Georgia Koumará, Loïc Destremau und Mauro Hertig schon ein wenig. Irgendwann hat uns Ute in einen Raum gestellt und gesagt: „Hier ist das Forum Stadtpark – könnt ihr daraus was machen?“ Nachdem wir ursprünglich dachten, wir könnten das Forum über die gesamte Zeit des Festivals bespielen, haben wir überlegt, installativ zu arbeiten. Das Forum Stadtpark ist ein riesiger White Cube mit einer großen Fensterfront. Solche Räume kriegt man nicht jeden Tag so Carte Blanche ausgestellt. Dann gab es durch Corona so viele Verschiebungen, dass sich die Pläne verändert haben. Jetzt ist der Zeitraum kürzer und wir haben uns entschieden, ein Musiktheaterprojekt daraus zu machen. Das Gebäude ist ja an sich ein sehr interessanter Ort. Es gibt einen Hintereingang durch den Tunnel, wo man direkt in den Keller, eine Blackbox, kommt. Außerdem kann man dann von dort durch die Archive und einen normalerweise versteckten Seiteneingang in den White Cube gehen, von dem aus man auch direkt hinaus vor das Forum und von dort wiederum wieder durch den Notausgang zurück in die Blackbox im Keller kommen kann. Wir haben dieses räumliche Setting sehr charmant gefunden und uns daher entschieden, es als Ausgangspunkt für unser Projekt zu nutzen.

Reproduktion des ältesten Druckes von Georg Pehaim, 1594, Aktivitäten auf den Glacisflächen vor den Mauern, Graz
Reproduktion des ältesten Druckes von Georg Pehaim, 1594, Aktivitäten auf den Glacisflächen vor den Mauern, Graz

Du meintest, dass man heutzutage sehr selten an solche Räume kommt.

Julian Siffert: Im bildenden Kunstbereich ist das ganz anders als im Konzertbereich. Das Projekt mit impuls ist mehr im Bereich der Neuen Musik verankert. Natürlich kannst du alles in Eigenregie machen. Aber wenn du mit einem Ensemble arbeitest, dann ist es normalerweise ganz klar, dass es Proben im Proberaum gibt und danach irgendwo aufgeführt wird. Im Kunstbetrieb hingegen hat man eher freie Hand bei der Gestaltung der Räume. Da steht dann aber üblicherweise kein Ensemble zur Verfügung. Zugespitzt: entweder hat man den Raum und sonst nichts. Oder man kriegt ein Ensemble, aber kann darüber hinaus nichts bestimmen. Hier haben wir beides: Ensemble und Raum!

„IM CLUB WERDE ICH VON DER MUSIK UMARMT.“

Inwiefern ist euer Projekt interdisziplinär? 



Julian Siffert: Es gab zuallererst die Einigung über die Dramaturgie, wie wir das Publikum durch das Forum führen wollen. Dann gibt es da sehr unterschiedliche Räume. So kann man mit dem Publikum auch entsprechend vielseitig interagieren. Wir haben alle im Team Erfahrungen mit einem medial erweiterten Musikbegriff, sei es durch Videoprojektionen, partizipative Konzepte, Instrumentenbau oder installative Settings. Das wollen wir entsprechend ausspielen. Vielleicht ist schon der Ansatz vom Ort, seiner Architektur und weiterhin auch der Geschichte auszugehen, in sich irgendwie interdisziplinär. Zurzeit gibt es Ideen für die Black Box, durch die du fast eher in einen Club-Kontext reinstolpern könntest. 

Startet die Aktion erst so spät, dass das Sinn macht?

Julian Siffert: Ja, wir beginnen tatsächlich erst um 21:00 Uhr. Nachdem wir das Publikum auch durch das Archiv führen wollen, haben wir uns vor dem Planen auch die Geschichte des Ortes genauer angeschaut. Da war bis in die 1950er-Jahre ein Stadtcafé. Und neben dem Café war ein Pavillon mit einer Musikkapelle. Deswegen kam zu den Aspekten des Zusammenkommens, der Tanzmusik, der Clubmusik auch die Frage hinzu, wie man Menschen dazu bringt, sich zu bewegen. Wie kann Bewegung Musik sein? In Clubkontexten gehe ich mit meinem Körper hinein in die Musik, gehe mit. Im klassischen Konzertsaal hingegen habe ich eher das Gefühl, mein Hören führt hinaus aus meinem Körper, in einen mehr abstrakten Moment hinein. Das sind zwei ganz unterschiedliche Musikerfahrungen. Im Club werde ich von der Musik umarmt! Also wollen wir diese Geschichte des Tanzcafés als Vergangenheit auch verwenden, um anzuknüpfen und dann woanders hin abzubiegen. Dazu kam in den letzten Wochen auch die Geschichte des Stadtparks allgemein. Ich bin dabei draufgekommen, dass, als sie das alte Café abgerissen und das jetzige Forum hingebaut haben, ein Fundament von einem achteckigen Kiosk gefunden wurde. Das muss schon im 19. Jahrhundert dort gewesen sein. Bevor der Stadtpark Stadtpark war, war er nämlich ein Glacis, also eine brache Fläche vor den Stadtmauern von Graz. Später wurde es ein Naherholungsgebiet und war voll von kleinen Kiosken. Daher stammt vermutlich dieser Grundriss. Da gab es also ein Ding, das einen Ort der Versammlung definiert hat, aber niemand weiß genau, was dort passiert ist. Wie ein weißer Fleck in der Geschichte! Für das Jetzt könnte ein solcher weißer Fleck fragen: Was genau ist so ein Kunststandort? Was bedeutet so ein White Cube, der versucht, möglichst unvoreingenommen Raum einzunehmen für alle möglichen Dinge? Aktuell plane ich auch selbst als Performer aufzutreten und vor allem zu pfeifen und zu summen. Das sind zwei Techniken die für mich ganz stark etwas mit Projektion und Imagination zu tun haben. Immer, wenn ich jemanden pfeifen höre, frage ich mich: Was geht da in dem Kopf vor? Was hört diese Person in sich drin? Würde ich es schaffen mitzupfeifen?

Aber jetzt vereinnahmt ihr diesen Raum.

Julian Siffert: In dem Fall haben wir eine gute Voraussetzungen bekommen. Denn wir bekommen das Ensemble hand werk aus Köln und können den Raum richtig besetzen. Nachdem wir alle unsere persönlichen Interessen in das Projekt hineinstecken, ist die übergreifende Frage immer: Wo treffen wir uns in der Mitte? Immerhin wohnen wir alle in unterschiedlichen Städten. Wir sind kein gewachsenes Kollektiv und versuchen gerade einen Common Ground zu finden, wo jeder mit seiner Praxis hineingrätscht. Gerade sind wir an einem Punkt angekommen, wo sich die Dinge etwas konkretisieren. Aber es ist weiterhin ein loser Teppich, auf dem alles werden kann. Manche Situationen sind auch so spezifisch, dass wir darauf reagieren müssen. Wir wollen etwa, dass die Leute am Ende hinausgehen und das Ensemble oder wir selbst von der Terrasse im ersten Stock in den Park hineinspielen. Im Sinne der Vergangenheit und des Zusammenkommens soll an allen drei Abenden auch eine Bar existieren, wo am letzten Abend eine Party stattfindet, für die wir das DJ-Kollektiv Rosa Rauschen eingeladen haben.

Julian Siffert: „It is certain that there is a land here, but its size and the limits of its boundaries are uncertain“, 2022, Substructure, Angewandte Festival 2022, Vienna
Julian Siffert: „It is certain that there is a land here, but its size and the limits of its boundaries are uncertain“, 2022, Substructure, Angewandte Festival 2022, Vienna

Der Bezug zwischen Geschichte und Raum ist in anderen Arbeiten von dir auch zentral, oder?

Julian Siffert:
Gerade dieser Fund mit dem achteckigen Gebäude hat mich sehr gefreut. Immer wenn ich eine Recherche zu einem Thema anfange oder Radio höre, passieren Zufälle und manchmal das Glück, dass man über Dinge stolpert, die irgendetwas öffnen. So kann man Verknüpfungen zwischen einer historischen und einer zeitgenössischen Perspektive herstellen.

Was sind für dich Impulse, an einer bestimmten Stelle zu graben?

Julian Siffert: Wenn ich bestimmte Themenfelder habe, die ich schon länger beackere, gibt es Konstellationen, die mich interessieren. Da lese ich dann weiter und grabe tiefer. Kartografie oder Geografie sind etwa Themen, die immer wieder auftauchen. Die Zeit, in der die Erde erstmals vermessen wurde, weckt bei mir spezielles Interesse. Spezifisch das 16. Jahrhundert, wo noch nicht klar war, wie die Erde aussieht. Da gab es noch viele weiße, aber auch blinde Flecken und man musste Möglichkeiten finden, die Welt trotz dieser irgendwie festzuhalten. Diese Schwierigkeit von damals finde ich aus heutiger Perspektive spannend. Denn im analog-digitalen Raum ist man auch in Situationen geworfen, in denen konventionelle Vorstellungen von Landschaft und Raum anders funktionieren.

„DIE KONVENTIONELLEN LINIEN AUF DER LANDKARTE STIMMEN NICHT MEHR MIT DER DIGITALEN REALITÄT ÜBEREIN.“

Wie anders?



Julian Siffert: Wenn man etwa Dateninfrastruktur anschaut und wo solche Datencenter im Ausland stehen und die Kommunikation zentralisiert abläuft. Ganz paradigmatisch: Die EU will gerade, dass Daten von europäischen Staatsbürger:innen nur mehr in Europa gespeichert werden, weil die Auslagerung in andere Länder konventionelle Grenzen von Nationalstaatlichkeit auflöst. Die konventionellen Linien auf der Landkarte stimmen nicht mehr mit der digitalen Realität überein. Es ist ganz banal: Angefangen hat es mit der Telefonie und jetzt geht es weiter bei der Internetkommunikation: Das verändert unsere Vorstellung von Distanz. Wenn du dir das jetzt aus einer ideologischen Perspektive anschaust, gibt es durchaus die Vorstellung vom digitalen Raum als eine Abstraktion. Die „Cloud“ als ein Paradigma, das im Nichts herumschwebt. Aber gleichzeitig sind das schwere Infrastrukturen, wo Lagerhallen voller Server stehen. 2021 etwa haben alle Rechenzentren so viel Strom verbraucht wie Deutschland, inklusive aller Privathaushalte, Gewerbe, Industrie und öffentlichen Einrichtungen.

Wie würdest du so einen abstrakten Raum definieren?

Julian Siffert: Ich weiß nicht wie. Aber es gibt einen gewissen Gap zwischen dem, sich Räume vorzustellen und etwas hineinprojizieren und ihrer eigentlichen Materialität. Diese Lagerhallen in Skandinavien finden keinen Einzug in die Wahrnehmung, wie wir digitalen Raum empfinden. Das ist dann „irgendwo da oben“. Deswegen finde ich die Frage nach der Verknüpfung interessant. Im 17. Jahrhundert gab es zwar keine Datencenter, aber ein ähnliches Problem der Welterfassung und wie man sie auf Karten vermerken soll. Ich glaube, es gibt eine vergleichbare Problematik, wenn man digitale Infrastrukturen anschaut, oder wie Technologie die Welt formt versus unsere Wahrnehmung über sie. Da gibt es einen tollen Aufsatz von Fredric Jameson über Cognitive Mapping. Er beschreibt dort die Geschichte, wie sich durch die Verbreitung des Kapitalismus unterschiedliche Raumtypen entwickelt haben, in denen es ein Auseinanderdriften zwischen dem, was ich wahrnehmen kann, und den Strukturen, die die Wahrnehmung ermöglichen, gibt. Früher hast du einen Apfel vom Nachbarn gekauft, wo man sah, wo er wächst und dass das Wasser vom Fluss kommt. Ab dem Zeitpunkt, wo du Äpfel importieren konntest, wurde die Infrastruktur dahinter nicht mehr wahrnehmbar. Diese Dynamik finde ich interessant und man kann sie in vielen Dingen verorten. Ich recherchiere immer wieder über alte Atlanten. Von den Alten Griechen bis ins 18. Jahrhundert haben sich die Menschen Kontinente dazugedacht, weil sie meinten, es müsse ja etwas in den weißen Flecken sein. Mercator schrieb dann: „Es ist sicher, dass es hier ein Land gibt, aber seine Größe und die Grenzen sind ungewiss.“ Das war die Vorstellung von einem Anderswo. Manchmal höre ich aber auch einfach Geschichte-Podcasts und finde Dinge, die so abstrus oder solche historischen Nischen sind, dass man anders darüber nachdenken könnte.

Wie machst du abstrakten Raum in verschiedenen Disziplinen lesbar?

Julian Siffert: Ich habe in den letzten Jahren versucht, eine Praxis zu entwickeln, wo die Frage, ob ich Sound, eine Skulptur oder eine Installation mache, einer Flexibilität weicht. Ohne den historischen Kontext, den unterschiedliche Arbeitsweisen mit sich bringen, außer Acht zu lassen. Ich beginne meine Arbeit aber immer mit einem weißen Blatt Papier und einer quasi bürokratisch konzeptuellen Planung. Das habe ich stark aus dem Kompositionsstudium mitgenommen, diese Trennung zwischen Komposition oder Planung und der späteren Interpretation. Inklusive all der Veränderungen, die ein Konzept dann in der Realisierung erfährt, sei es durch ein Ensemble oder im Zuge der Arbeit in der Metallwerkstatt. Die konzeptuelle Praxis erlaubt es mir, Distanz von der Frage zu nehmen, welche Medien ich schlussendlich brauche. Und ich glaube, das ist, was mich interessiert.

Julian Siffert: „My dear friend, I keep on wandering. No matter how much terrain passes beneath my feet. This country, its size and the limits of its boundaries remain uncertain. I hope to see you soon again. With love, G.M.“, 2023, mis cenizas, Organized by Ludwig Kittinger, Dino Zrnec, (c) Aaron Amar Bhamra

Arbeitest du auch mit KI-basierten Programmen, um dir bei der Konzeption zu helfen?

Julian Siffert: Ich habe den vorhin erwähnten Satz von Mercator „Es ist sicher, dass es hier ein Land gibt, aber seine Größe und die Grenzen sind ungewiss“ einmal einer KI gefüttert und gesagt, sie solle mir Landschaftsansichten davon ausspucken. Daraus ist dann ein Postkarten-Projekt entstanden. Ich finde es interessant, dass man so eine Form der Auslagerung konzeptuell thematisieren kann. Es ist eine Art kollektive Praxis, die aber nur private Firmen machen. Denn diese ganzen Datensätze greifen auf riesige Mengen Bild- oder Soundmaterial zurück. Eine KI muss also nicht zwingend als einzelne Intelligenz auftreten, sondern könnte auch eine Form von Kollektivität artikulieren. Für meine Diplomarbeit suche ich gerade viel zu geistigem Eigentum. Und da ist KI besonders interessant. Denn diese Datenbanken sind voll von Bildern von fremden Leuten. In den USA und hier ist die Lage zumindest bis jetzt so, dass dieses gesamte Material keine:n bestimmte:n Eigentümer:in hat. Copyrights können nur auf von Menschen gemachte Produkte angewendet werden. In China wurde gerade das erste Mal einem generierten Artikel Copyright zugesprochen, nämlich der Firma, die den Algorithmus entwickelt hat. Das war das erste Mal, dass das Produkt einer KI einer Firma zugesprochen wurde. Denn das Problem ist: Gilt das Copyright für die Person, die den Algorithmus verwendet, die, die den Algorithmus programmiert, oder die Massen an Urheber:innen, aus denen sich das Datenset zusammensetzt? Das ist eine interessante Frage.

„ICH HATTE IMMER EIN FAIBLE FÜR KUNSTWERKE, DIE EIN BISSCHEN GRÖSSENWAHNSINNIG SIND.“

Der Name „Künstliche Intelligenz“ ist irreführend. Denn es ist de facto keine Intelligenz.

Julian Siffert: Deswegen gibt es in Europa und USA kein Copyright dafür. Das muss auf einer geistigen Schöpfung beruhen, nicht auf einem Algorithmus. Auf der Seite des künstlerischen Arbeitens ist es aber interessant, einen Aspekt von Indetermination und zumindest scheinbar auch Agency in einem Gegenüber zu haben. Denn die meisten Bearbeitungstools sind so, dass meistens das Gleiche herauskommt, wenn man zweimal die gleichen Parameter eingibt. Da ist ein Threshold drüber.

Woran arbeitest du gerade, abseits des Projekts in Graz?

Julian Siffert: Ich mache meine Diplomarbeit auf der Angewandten – da geht es einerseits um Copyright, andererseits um Joker/Jolly-Figuren als fluide Trickster. Das Projekt geht wieder von einem historischen Kontext aus: Victor Hugo war nämlich einerseits der Initiator für das erste internationale Copyright-Abkommen, das bis heute im Rahmen der TRIPS-Verträge der WTO gültig ist, hat andererseits aber ein Buch geschrieben, dessen Verfilmung die visuelle Vorlage für die Gestaltung des Batman-Jokers war. Ich arbeite mit Joker-Spielkarten-Motiven aus klassischen westlichen Spielkartendecks und gleichzeitig Kopien und Adaptionen dieser aus China. Die möchte ich dann auch weiter durch KI bearbeiten, nachdem das Copyright-Thema da von der anderen Seite wieder brisant wird. Früher war es so, dass Piraterie es Firmen schwerer gemacht hat, Dinge zu besitzen, dann kamen NFTs, was die Frage nach dem Eigentum digitaler Dinge verschob. Und jetzt gibt es eben KI, was das ganze scheinbar noch einmal transformiert.

Und in welcher Form wird sich dein Projekt darstellen?

Julian Siffert: Vier Bodenskulpturen. Zwei Wandarbeiten, vielleicht drei. Generell mehr skulptural. Sound ist gerade keiner dabei. Zurzeit ist Musik manchmal als Zaungast anwesend, manchmal aber auch gar nicht da. Es gibt schon einen Unterschied zwischen diesen beiden Arbeitsweisen. Manchmal schwappt es dann in eine Richtung über, manchmal in die andere. Aber große Spagate fand ich immer spannend. Deswegen freue ich mich schon so auf das impuls-Projekt: Ich kann mein Interesse an installativer Kunst mit Musik verknüpfen, der verborgene Kiosk-Grundriss wird zum Knotenpunkt.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Ania Gleich

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Julian Siffert (Instagram)
impuls festival 2023