In ziemlich genau zwei Wochen startet unter dem Titel “Fake Reality” in Krems das diesjährige Donaufestival. Für all diejenigen, die es aber schon jetzt nicht mehr erwarten können, bieten sowohl Fuckhead (live) als auch Patrick Pulsinger (DJ-Set) bereits am 11.März in der Wiener Fluc Wanne ein mehr als hörenswertes Einstimmungsprogramm.
Seit mittlerweile mehr als zwei Dekaden kreiert die Linzer Formation Fuckhead nun bereits extremste Musik, die zugleich äußerst komplex ist, mit ausladender Theatralik. Egal, ob SM-Spielchen, ekstatisiert entblößte Männerkörper, blumengeschmückte Engelskostüme oder gegenseitiges Anurinieren, als Hintegrund-Live-Beschallung zum gepflegten Dinner beim Italiener eignet sich die Fuckhead’sche Klangwelt wohl nur bedingt.Fuckhead lediglich als Avantgarde-Band zu bezeichnen, würde wohl entschieden zu kurz greifen, bloß eine bessere Definition will einem auch nach dem x-ten erlebten Konzert immer noch nicht einfallen, lässt einen schier ratlos zurück. Eines ist allerdings sicher und wohl auch der Grund, warum man sich immer wieder aufs Neue einem Konzert dieser Band aussetzt: Fuckhead stehen einfach für exzessive Abendunterhaltung, an die man sich auch noch lange danach erinnern wird.
Wenn auch Patrick Pulsinger nicht mit einer derart expressiven Bühnenpräsenz auf sich aufmerksam macht, so arbeitet er nunmehr bereits seit mehr als 15 Jahren erfolgreich als Musikproduzent ohne starre stilistische Festlegung sowie als DJ. Für seine Adaption des klassischen Balletts Schwanensee an der Wiener Volksoper erhielt er, zusammen mit Erdem Tunakan, den Österreichischen Förderpreis für Musik.
Neben seinem Engagement in elektronischer Musik und Kooperationen wie beispielsweise mit den Pet Shop Boys oder Grace Jones und der Produktion von diversen Filmsoundtracks, liegt sein besonderes Augenmerk auf Jazz und Improvisationsmusik. Man darf also schon mal gespannt sein, aus welchen Bausteinen er sein, für diesen Abend geplantes, ausgedehntes DJ-Set zusammen setzen wird. (mm)