Die Gruppen Echoboomer und Synesthetic 4 sowie die Tiroler Saxofonistin Yvonne Moriel sind die ersten Empfänger des neuen österreichischen Jazzpreises, der am 5. Dezember im Wiener Porgy & Bess bei einer großen Gala vergeben wird. Das wurde am 5.11.2024 von der Jury bekanntgegeben.
Auf der Basis der durch eine „Academy“ (82 Expert:innen) aus insgesamt 256 Einreichungen getroffenen Auswahl von 35 Nominierten – siehe www.jazzpreis.at – hat die Austrian Jazz Award – Jury folgenden Entscheidungen getroffen:
1. Platz als Newcomer 2024: Yvonne Moriel
Begründung: Yvonne Moriel ist eine junge Saxophonistin aus Tirol, die mittlerweile auch seitens der europäischen Jazzszene wahrgenommen wird. Sie verfügt über ein breites stilistisches Spektrum, ausgefeiltes Handwerk und großes emotionales Ausdrucksvermögen. Ihr aktuelles Projekt „sweetlife“ beispielsweise verbindet Jazz mit Dub-Music und Electronics, freie Improvisation mit komplexen rhythmischen Patterns und HipHop Beats.
2. Platz: Nina Feldgrill (bass)
3. Platz: Lorenz Widauer (trumpet)
1. Platz als Album 2024: Echoboomer – “Timeless Warrior”
Begründung: “Timeless Warrior” ist ein 2023 veröffentlichtes Album des Septetts Echoboomer, das von der Bassistin Beate Wiesinger geleitet und kompositorisch versorgt wird. Es besticht durch Originalität und innovative Eigenständigkeit und geht durch seine grenzüberschreitenden Songstrukturen das erfrischende Risiko ein, das Jazzidiom – in dem alle mitwirkenden Musiker:innen tief verwurzelt sind – überzeugend zu sprengen.
Line Up: Alois Eberl: trombone; Astrid Wiesinger: reeds; Beate Wiesinger: basses, voice & comp; Clemens Sainitzer: cello; Florian Sighartner: violin, flute; Philipp Jagschitz: e-piano, synths; Michal Wierzgon: drums
2. Platz: “Dance of the Elders” (Wolfgang Muthspiel Trio)
Line Up: Wolfgang Muthspiel (guitar), Scott Colley (bass) und Brian Blade (drums)
3. Platz: „Way To Blue“ (Gina Schwarz & Multiphonics 8)
Line Up: Gina Schwarz (comp, b), Daniel Manrique-Smith (fl), Mona Matbou Riahi (cl), Annette Maye (cl), Steffen Schorn (cl, sax), Thomas Savy (cl, sax), Lucas Leidinger (p), Mahan Mirarab (g), Dirk-Peter Kölsch (dr)
1. Platz als Live Act 2024: Synesthetic 4
Begründung: Synesthetic 4 beeindrucken auf der Bühne durch Originalität und Vitalität und eine bei aller rhythmischer Komplexität gewährleistete energetische und lustvolle Spielfreude. Dem Quartett von Vincent Pongracz (reeds), Peter Rom (guitar), Manuel Mayr (bass) und Andreas Lettner (drums) gelingt der Kunstgriff, höchsten musikalischen Anspruch und kreative Virtuosität mit dadaistischem Rap und skurriler Video-Performance auf einen Nenner zu bringen.
2. Platz: Manu Delago feat. Mad About Lemon
Line Up: Manu Delago (handpan & drums), Mimi Schmid (vocals & colours), Anna Widauer (vocals & colours), Valerie Costa (vocals & colours), Clemens Rofner (bass & synth)
3. Platz: Austrian Syndicate
Line Up: David Helbock – Rhodes, Synthesizer, Effects; Peter Madsen – Piano; Raphael Preuschl – Bass, Bassukulele; Herbert Pirker – Drums; Claudio Spieler – Percussion
Österreich hat eine höchst lebendige Jazz- und World Music Szene. Um den kreativen Musikerinnen und Musikern mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu schenken, konnte der Österreichische Musikrat (ÖMR) gemeinsam mit mica-musicaustria, der Ö1 Jazzredaktion, der IG World Music und dem Porgy & Bess die Neuaufstellung eines Österreichischen Jazzpreises erreichen. Jazz wird dabei umfassend als transkulturelle Musikform mit hohem Improvisationsanteil verstanden.
Finanziert wird der Österreichische Jazzpreis vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, der Stadt Wien, der Jam Music Lab University und der Romedius GmbH.
Die Zeit bis zur Verleihungszeremonie am 5. Dezember im Porgy & Bess, die von Ö1 live übertragen wird und bei der die drei Preisträger ein jeweils 30minütiges Konzert spielen werden, soll nun genutzt werden, um sich der Musik aller Projekte des Jazzpreises zu widmen und der Öffentlichkeit die bunte Vielfalt der gesamten Szene zu vermitteln.
Dr. Harald Huber, Initiator des Jazzpreises (ÖMR): „Die österreichische Jazzszene ist sehr divers aufgestellt. Das reicht von Dixieland, Swing und Neo Bebop bis hin zu Fusion-Projekten mit Elementen und Inspirationen aus Soul, Funk, HipHop und Elektronik. Und es gibt viele kreative Grenzgänger:innen in Richtung Neue Musik, World bzw. Global Music, österreichische Volksmusik, Blues, Rock und Pop. Die österreichische Popmusik etwa profitiert einerseits stark von den hervorragenden Qualitäten vieler Jazzmusiker:innen, andererseits sind kreative Songformen, Dancebeats und Videoclips mittlerweile auch in der Jazzszene angekommen.“
Kontakt: office@jazzpreis.at
Webpage: www.jazzpreis.at
Büro: Kreuzherrengasse 1, 1040 Wien
Tel.: +43 664 421 3373
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Links:
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