Bensh nominiert für die Berlin Music Video Awards

Künstler wie Sid Barret, The Velvet Underground, Brian Eno, die großen Meister der Klassik und Avantgardisten der Neuen Musik sind seine Inspiration. Als routinierter Globetrotter fühlt sich Benjamin-Zolt Zsombori alias Bensh so gut wie auf  allen Orten dieses Planeten beheimatet und lässt sein musikalisches Schaffen von den unterschiedlichsten Kulturen, Atmosphären und Weltgeistern beeinflussen. Da wundert es nicht im Geringsten, dass sein Debütalbum „Clues“, welches  in gewisser Weise ein Klanghybrid diverser Genre-Schubladen darstellt, selbst die größten Skeptiker unter den Musikjournalisten nicht kalt lässt.

Es kommt noch besser! Einem der bekanntesten amerikanischen Zeitschriften in Sachen Indiemusik, nämlich „Under the Radar“, blieb Bensh’s Meisterwerk nicht unbemerkt. Der Track „How Come Nao“- eine originelle Folk-Pop Ode an die Liebe – wurde vom international verbreiteten Magazin als einer der besten Songs des Jahres 2012 gewählt und ist infolgedessen auf dem zugehörigen Jahresend-Sampler „Best of 2012“ vertreten.

Als Hörer sollte man es allerdings auf keinen Fall bei diesem einen, wenn auch großartigen Song belassen. „Clues“ besticht mit insgesamt 13 herausragenden Nummern, die durch experimentelle Verspieltheit und großen Facettenreichtum brillieren. Nicht nur die vielen Reisen des Musikers haben auf dem Album ihre Spuren hinterlassen. Benjamin-Zolt Zsombori ist zwar gebürtiger Tiroler, seine Wurzeln liegen allerdings weit verstreut. Sein Vater kommt aus Ungarn, der Großvater mütterlicherseits stammt aus dem Berbervolk Nordalgeriens. Die vielseitigen Kulturen, sowie die Betrachtungsweise des Österreichers, den gesamten Erdball als eine einzige Heimat wahrzunehmen, haben großen Einfluss in die Kompositionen genommen. Daher wirkt der Definitionsbegriff Indiepop viel zu verschwommen, um all das zu beschreiben, was Bensh akustisch zu Tage bringt.

So detailreich sich das Album nicht nur beim ersten, sondern auch noch beim zweiten und dritten Mal hören niederschlägt, so langewurde daran auch gearbeitet. Ganze sieben Jahre mussten ins Land ziehen, bevor der begnadete Musiker – er studierte in England klassische Komposition und widmete sich bereits in jungen Jahren dem Songschreiben – sich dazu aufraffen konnte, sein Erstlingswerk zu veröffentlichen. Und das trotz Unterstützung etablierter Produzenten wie Biggi Birgisson (Sigur Rós), Dan Swift (Art Brut, Snow Patroö) oder Gordon Raphael (The Strokes). Gut Ding braucht nun mal Weile.

Bensh hat das vollkommen richtig erkannt und bislang lediglich zwei Musikvideos produziert. Allerdings in  einer solch guten Qualität, das aktuell eine weitere Nominierung im Raum steht. Die Experten-Jury der diesjährigen Berlin Music Videos Awards stellten den Clip zur Single „Doubt“ auf die Nominierten-Liste der Kategorie „Best Song. In wenigen Wochen wird darüber entschieden, wer sich glücklicher Preisträger nennen darf. Bensh wäre ein Award wirklich gegönnt. Da letztendlich nicht nur die Jury, bestehend aus namhaften Präsentatoren der europäischen Musikindustrie über die Gewinner entscheidet, sondern auch die musikbegeisterte Allgemeinheit seine Stimme abgeben darf, lohnt es sich auf jeden Fall die offizielle Homepage der MVA Berlin oder die Facebook-Seite von Bensh zu besuchen, um dort für den österreichischen Musiker zu voten.

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Die Songzeile „I’m so full of doubt my love“ sollte in dieser Hinsicht ins Gegenteil gekehrt werden. Denn ohne Zweifel handelt es sich bei Bensh, der am 28. April gemeinsam mit seinem Bruder Sevo, sowie dem walisischen Synthesizer-Fachmann Sion Trefor die Berliner Bühne rocken wird, um ein Ausnahmetalent, das das Zeug zum ganz großen Durchbruch hat. Auf der Überholspur ist man ja bereits. Derzeit arbeitet das Trio im kleinen Wiener Studio am neuen Album, das noch dieses Jahr der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Weitere sieben Jahre möchten wir auch nicht darauf warten. Wir wünschen viel Erfolg! (bw)

Foto ©  Christoph Liebentritt