MANU DELAGO – „Silver Kobalt“

Das Warten hat ein Ende. Dieser Tage erscheint mit „Silver Kobalt” (Tru Thoughts Records) nun endlich das neue Album des österreichischen Hangspielers und Komponisten MANU DELAGO. Eine erste Hörprobe verrät, dass dem Tiroler dieses Mal ein richtig großer Wurf gelungen ist.

Es ist ein schlichtes Wow, das einem über die Lippen kommt. Ist man da gerade tatsächlich Zeuge von etwas musikalisch ganz Großem geworden? Manu Delago legt mit „Silver Kobalt“ auf jeden Fall ein Stück Musik vor, das einen schlicht und einfach sprachlos macht. Ja, man hat sich schon erhofft, dass der mittlerweile in London lebende Tiroler Hangspieler und Komponist zu etwas Außergewöhnlichem befähigt ist, aber kann man das erwarten?

Das neue Album des gebürtigen Innsbruckers ist eines, das einen von der ersten Sekunde an mitnimmt und über die gesamte Spielzeit richtiggehend abheben und wegschweben lässt. Die Klänge und Sounds, die der Perkussionist solcher internationalen Größen wie Björk, Anouschka Shankar und Cinematic Orchestra zu Gehör bringt, umhüllen und berühren auf sanfteste Weise, die feingliedrigen Melodien, die er zum Leben erweckt, haben eine sehr warme Note, die vielschichtigen Arrangements, in die er die Lieder bettet, sind spannungsgeladen und zeigen sich ungemein abwechslungsreich. Dazu noch die eindringlich gefühlvollen gesanglichen Darbietungen der Gastsängerinnen und -sänger Anil Sebastian, Rahel, Katie Noonan und Isa Kurz, die einem einen intensiven Gänsehautschauer nach dem anderen über den Rücken treiben. Alles zusammen ergibt das eine Sammlung von Songs, die einem vor Staunen einfach die Kinnlade nach unten kippen lassen.

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Ein Meisterwerk

Stilistisch bewegt sich Manu Delago – der bei den Aufnahmen von Christof Dienz (Fagott, Synthesizer), Chris Norz (Beats, Percussions) und der eben schon erwähnten Isa Kurz (Gesang, Klavier, Geige) unterstützt wurde – in seinen Nummern im Spannungsfeld zwischen artifiziellem Pop, filigraner und sehr detailreich ausgearbeiteter Elektronik und vereinzelten kammermusikalischen Ansätzen. Es ist vor allem auch die behutsame und unaufgeregte Art, mit der er die einzelnen Teile zu einem lebendigen Ganzen formt, die nachhaltig beeindruckt. Der Tiroler schafft weite Klangräume, die – mal zu mal durch experimentelle Passagen erweitert – eine immens dichte Atmosphäre entfalten.

Bedurfte es tatsächlich noch eines letzten Beweises für die außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten dieses Mannes – mit „Silver Kobalt” hat der Hangspieler und Komponist diesen nun auf jeden Fall geliefert. Ein richtiges Meisterwerk.

Live vorstellen wird Manu Delago sein neues Album im Rahmen einer ausgedehnten Tour durch Österreich.

Michael Ternai

Termine:
02.04. Rockwood Music Hall Stage 3, New York (US)
03.04. Rockwood Music Hall Stage 3, New York (US)
09.04. Moods, Zürich (SUI)
10.04. Neuwirt, Wattens (AT)
11.04. Kunstbox, Seekirchen (AT)
12.04. Altes Kino, Landeck (AT)
15.04. Spielboden, Dornbirn (AT)
17.04. Red Box, Mödling (AT)
18.04. Komma, Wörgl (AT)
19.04. Kammerlichtspiele, Klagenfurt (AT)
20.04. Dom im Berg, Graz (AT)
22.04. Stadtsaal, Wien (AT)
23.04. Palladium, Warsaw (PL)
24.04. Stocznia Klub B90, Gdansk (PL)
25.04. Klub Studio, Krakow (PL)
26.04. Klub Eter, Wroclaw (PL)
27.04. Centrum Kultury Zamek, Poznan (PL)
28.04. Band on hte Wall, Manchester (UK)
29.04. The Kazimier, Liverpool (UK)
02.05. Four Bars at Dempsey`s, Cardiff (UK)
03.05. Bush Hall, London (UK)

http://www.manudelago.com
http://www.tru-thoughts.co.uk/