
Donnerstag, 31. Oktober 2013, 20.15 Uhr, Einlass ab 19.15 Uhr
ORF Landesstudio Tirol, Studio 3 in der Reihe „Musik im Studio“
Hannes Staffler (Chansonnier )
Kasper de Roo (Dirigent)
Programm:
Hubert Stuppner: Dracula (2013)
Werner Pirchner: Soirée Tyrolienne
Hubert Stuppner: 3 böse Lieder (Songs aus dem Zyklus „Schöne Welt, böse Tiere“)
HK Gruber: Frankenstein!! – Ein Pandämonium für Chansonnier und Ensemble
H. Stuppner: Dracula – Lieder und Tänze
Von der Sommerhitze erwärmt, entsteigt der Vampir Vlad Dracul bei Einbruch der Dunkelheit seiner Truhe im Keller und begibt sich in den Ballsaal seines Schlosses. Dort warten illustre Gäste aus der Sänger- und Schauspielerbranche früherer Zeiten auf ihn: Josephine Baker, Marlene Dietrich, Juliette Greco, Fred Astaire, Marylin Monroe, Stan Laurel & Oliver Hardy, Ava Gardner, Evita Peron, Audrey Hepburn, Greta Garbo, Charlie Chaplin. Der Vampir, der unsterblich ist und als Einziger das Geheimnis der Wiedererweckung von den Toten kennt, hat sie alle aus dem Jenseits zurückgeholt, wissend, wie sehr sie sich mit ihrer Kunst nach Unsterblichkeit gesehnt hatten. So der zugrundeliegende Plot von Hubert Stuppners neuer Komposition „Dracula“. In zwei Teilen, Lieder und Tänze, wird das Werk, vokalisiert von Hannes Staffler, dem Publikum dargebracht.
W. Pirchner: Soirée Tyrolienne oder „One, two, three – the Art is free“
1980 komponierte der bekannte Tiroler Komponist Werner Pirchner die Kammer-Symphonie „Soirée Tyrolienne“ als Ballett-Musik zu einem Theaterstück des Dichters und Bühnenkünstlers Otto Gründmandl. Nach einer Einladung des Dirigenten Peter Keuschnig holte Werner Pirchner 1984 diese Musik „aus dem Heizraum“ und instrumentierte sie neu für das Ensemble „Kontrapunkte“. 1987 erhielt er dafür u.a. dafür den Deutschen Schallplattenpreis.
HK Gruber: Frankenstein!! – Ein Pandämonium für Chansonnier und Ensemble
Ein wahrlich höllisches Vergnügen ist HK Grubers „Frankenstein!!“ nach „Kinderreimen“ des österreichischen Dichters HC Artmann: Hier geben sich die blaublütigen Blutsauger und wahnsinnigen Wissenschaftler, verschiedene „unsterbliche“ Leinwand-Bösewichter und pistolenschwenkende Schürzenjäger, Helden und Unholde der Comic-Welt, Abzählreim-Monster und Kinderbuch-Scheusale in aberwitzigem Tempo die musikalische Türklinke in die Hand. Kein Wunder, dass dem Zuhörer der Atem stockt – und bei genauerem Hinhören auch das Blut in den Adern gefriert. Denn Artmanns schwarz triefender Humor hat es nicht nur auf den guten Geschmack, sondern auch auf die Unschuld unserer Kinder abgesehen …
Angeführt wird dieses „Pandämonium“ von einem singenden, flüsternden, pfeifenden, keifenden und kreischenden Hexenmeister, den Sänger Hannes Staffler darstellt und der uns mit seiner Freude an der stimmlichen Verwandlung das Fürchten lehrt. Doch auch die Musiker des Orchesters haben ihren Spaß an diesem musikalischen Gruselkabinett: Denn wann sonst darf der Pauker aufgeblasene Papiertüten platzen lassen, der Hornist in eine Spielzeugtrompete blasen, der Flötist mit seinen Kollegen Plastikrohre zum Singen bringen oder die Harfenistin ihr zart besaitetes Instrument gegen eine lärmende Autohupe eintauschen? Und das alles in der unschuldigen Absicht, „grausam gute Laune zu verbreiten“.
Zum Ensemble:
„Windkraft – Kapelle für Neue Musik“, ein Orchester bestehend aus Holz- und Blechbläsern, als Verein grenzüberschreitend in Nord- und Südtirol tätig, reiht sich seit seiner Gründung 1999 auf besondere Weise in die Reihe der Spezialensembles im Bereich der Neuen Musik ein.
Neben zahlreichen Auftritten bei den Festivals Klangspuren Schwaz und Transart Bozen trat Windkraft in Wien, beim Carinthischen Sommer Ossiach, bei den Mahler Wochen Toblach und im Muziekgebouw Amsterdam auf. Weiters gab es Auftritte beim Eröffnungskonzert Museion Bozen, beim Festival Eclatsconcerts Fribourg, beim Engadin Festival, beim Valgardena Festival, beim Meran Festival, bei der Eröffnung der Universiade 2005 auf dem Tivoli Neu in Innsbruck, beim Arena Festival Riga, beim Gaida Festival in Vilnius sowie bei einem Kammerkonzert der Stadt Innsbruck etc.
Von Windkraft wurden bislang 40 Uraufführungen – davon 25 Werke von Tiroler und 15 von internationalen Komponisten –, darunter zahlreiche Uraufführungsaufträge, realisiert. Im Jahr 2007 wurde mit dem WDR Köln ein Konzert inklusive CD-Aufnahme mit „Violent incidents“ von Johannes Maria Staud umgesetzt. Sofia Gubaidulinas „Stunde der Seele“ wurde im Jahr 2004 von Windkraft uraufgeführt und ebenfalls als CD produziert.
Foto: Tania Marcadella
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Ensemble Windkraft