War es auf seinem Debütalbum “145th & St. Nick’s” aus dem Jahr 2017 noch seine prägende Zeit in New York, die SIMON PLÖTZENEDER als Inspirationsquelle diente und der Musik ihren Klang verlieh, so widmet sich der Trompeter, Komponist und Bandleader nun mit seinem Quartett auf dem neuen Album “Vienna Vibes” (ATS Records) – wie der Titel bereits vermuten lässt – seiner neuen Heimatstadt Wien. Und das auf äußerst feine musikalische Art.
Plötzeneder schlägt in seinen neuen Stücken eine Brücke von der Vergangenheit zur Moderne, von der musikalischen Tradition Wiens, die über die Zeit von zahlreichen Einflüssen geprägt wurde, hin zu einem vielfältigen, genreübergreifenden zeitgenössischen Klang, der den Wiener Jazz von heute auszeichnet.
Der Sound, den der gebürtige Oberösterreicher zusammen mit seinen Kollegen Danny Grissett (Klavier), Danny Ziemann (Kontrabass) und Jonatan Sarikoski (Schlagzeug) präsentiert, ist von einer luftig-leichten, nahezu eleganten Tanzhaftigkeit geprägt. Die subtilen und stimmigen Melodien, die gelungenen Improvisationen sowie die vielseitigen und anspruchsvoll verspielten, aber dennoch vorantreibenden Rhythmen laden förmlich dazu ein, tiefer in das musikalische Geschehen einzutauchen und sich mitreißen zu lassen.
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Man spürt, dass die Musiker ihr Handwerk verstehen und vor allem den Gruppenklang im Blick haben. Sie bieten einander Raum, um ideenreich einzubringen, wobei jedoch keiner über das Ziel hinausschießt – und das ist das Schöne an der ganzen Sache. Endloses Solieren und Improvisieren findet nicht statt, stattdessen setzt die Band auf einen mitreißenden Groove, der perfekt funktioniert.
Mit “Vienna Vibes” präsentieren Simon Plötzeneder und seine Mitmusiker ein Album, das erstklassige und anspruchsvolle musikalische Unterhaltung bietet und dabei jede Menge Spaß macht. Es ist eine äußerst spannende Interpretation dessen, wie Jazz heutzutage klingen kann.
Michael Ternai
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