Rückblick auf 2017: Ein spannendes Jahr geht zu Ende

2017 neigt sich dem Ende zu und MICA – MUSIC AUSTRIA kann stolz auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Die österreichische Musik aller Genres erfreut sich an internationaler Aufmerksamkeit und die Musikschaffenden sind produktiv wie nie. Das vergangene Jahr war jedoch nicht nur für die MusikerInnen erfolgreich – MICA – MUSIC AUSTRIA verwirklichte einige Projekte, die auch in Zukunft die österreichischen KünstlerInnen unterstützen werden.           

Musiknews aus Österreich im Online-Musikmagazin

Das Team von mica – music austria blickt auf ein großartiges Jahr 2017 zurück. Quer durch alle Genres konnten Erfolge gefeiert werden – das Überflieger-Duo Leyya begeisterte Anfang April bei der NYC Edition des Reeperbahn Festivals, das Kick Jazz Festival ging in eine zweite Runde, Wien Modern feierte sein 30-jähriges Bestehen und Ventil gewannen den Musikvideopreis 2017. mica – music austria hat alle Erfolge und Releases im Online-Musikmagazin dokumentiert und damit so viele Zugriffe wie noch nie generiert. Auch im Bereich des „Praxiswissen“, in dem sich Wissenswertes zu den am häufigsten nachgefragten Themenbereichen aus dem Musikleben findet, gibt es ein steigendes Interesse von Seiten der BesucherInnen.

Promotion-Services: öffentliche Hörstation mit CD-Schrank

Als Ergänzung zu den unzähligen Online-Artikeln, der Musikdatenbank und dem Notenshop wurde Anfang Dezember die mica-Hörstation mit CD-Schrank eröffnet: hier kann man CDs tauschen, die neueste österreichische Musik anhören und nebenbei  Neuigkeiten  über diese KünstlerInnen auf der mica – music austria Website nachlesen. Die Finalisierung  der Hörstation ist für mica – music austria ein Meilenstein, da nun der Link des mica zum Bezirk besteht und aktuelle österreichische Musik auch auf der Straße im Vorbeigehen gehört werden kann.

Bild (c) mica – music austria

Beratungen und Workshops

Die Einzelberatungen sind im Vergleich zum Vorjahr um knapp 33% gestiegen. „Die steigende Zahl der Anfragen ist eine sehr erfreuliche Bilanz und zeigt die Relevanz unseres Angebots für Musikschaffende in Österreich. Vor allem im Bereich der Vertragsprüfung und Rechtsberatung mit Anwalt ist die Nachfrage nach wie vor besonders groß.“, berichtet Christoph Gruber, Fachreferent bei mica – music austria. Im Jahr 2017 wurden annähernd 1280 Beratungen durchgeführt, im Gegensatz zu rund 1000 Beratungen im Vorjahr.

mica – music austria veranstaltet regelmäßig praxisorientierte Workshops mit Partnerinstitutionen in ganz Österreich: im Jahr 2017 waren es insgesamt 31 Workshops in 4 Bundesländern. In der hauseigenen Workshopreihe „Vorankommen im Musikbusiness“ wurden dieses Jahr die Themen „Streaming & Youtube“, „Interviewtechnik“, „Musikmanagement“ sowie „Urheberrecht & Verträge“ behandelt – etwa 1000 BesucherInnen nahmen an den Workshops teil. Die heuer zum ersten Mal stattgefundene Workshopreihe mit dem BKA (Bundeskanzleramt) stieß mit den 4 Modulen „Förderungen im Bereich Musik“, „Von der Komposition zur Aufführung“, „Musikexport und Netzwerke im Bereich Neue Musik“ und „Selbstvermarktung und Social Media im Bereich Neue Musik“ auf sehr großes Interesse. 

mica – focus: Urheberrecht, Musik & Bildung und 30 Jahre Wien Modern 

Im Rahmen einer Online-Artikelserie zum Thema Musik & Bildung hat sich mica – music austria relevanten bildungspolitischen Themen wie der musikalischen Bildung an Volksschulen, sozialer Ungleichheit in der musikalischen Praxis und Musikschulen in Österreich ausführlich gewidmet. Außerdem wurden Artikel gemeinsam mit der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien zur Thematik im mdw Magazin veröffentlicht. Weiters gab es zum Schwerpunkt Urheberrecht online eine Vielzahl an Artikeln, die sich mit aktuellen Entwicklungen im Urheberrecht, der Streaming-Thematik und Problemen in der Musikwirtschaft beschäftigten. Ein großes Thema war außerdem The Blockchained Music Business, zu dem in Kooperation mit dem Institut für Kulturmanagement an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien im Frühjahr eine Podiumsdiskussion stattfand – auch während der Vienna Music Business Research Days im Herbst wurde das Thema in einem größeren Rahmen bearbeitet.

Zahlreiche Gerüchte ranken sich um die Gründung von Wien Modern – aus Anlass seines 30-jährigen Bestehens wurde diesen im Rahmen von drei Podiumsdiskussionen am 17. und 18. November ebenso nachgegangen wie der Entwicklung der Festivallandschaft und der Frage, wie sich Kulturinstitutionen neu erfinden können. Neue-Musik-Doyen Lothar Knessl steuerte dazu ebenso Anekdoten wie Thomas Angyan bei, während Matthias Naske auf die Kontinuität pochte, die ein Veranstalter seinem Publikum vermitteln muss und Rainer Nonenmann mit kontroversen Themen zur Programmierung von Festivals aufwartete.

Plattform Musikvermittlung

Nach erfolgreichen Tagungen in den Jahren 2013 in Linz und 2015 in Salzburg hat die Plattform Musikvermittlung Österreich 2017 in Graz und in Kooperation mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz die dritte Tagung zum Thema „Neues Hören für Erwachsene“ ausgerichtet. Die Beteiligung war auch in diesem Jahr wieder überragend, die Anregungen von Musikvermittlerinnen wie Barbara Balba-Weber über Intendanten wie Bernhard Günther von Wien Modern oder Matthias Höft von der styriarte und den künstlerischen Beiträgen von Barbara Lüneburg und Marko Ciciliani, dem Ensemble Schallfeld und Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität sehr bereichernd. Bei einem Workshop von Hans-Jürgen Nicklaus konnten sich die Teilnehmenden selbst ausprobieren und sich im Anschluss beim Marktplatz vernetzen.

Bild Eurosonic
Bild (c) Bart Heemskerk/Eurosonic

Internationalisierung und Musikexport

Die gemeinsam von mica – music austria und dem Österreichischen Musikfonds für die nachhaltige Verstärkung der internationalen Sichtbarkeit initiierte Dachmarke Austrian Music Export hat ebenfalls ein spannendes Jahr hinter sich: zum dritten Mal wurde die Förderung Focus Acts vergeben, dieses Jahr an die österreichischen MusikerInnen Christoph Pepe Auer, Elektro Guzzi, Farewell Dear Ghost, Gasmac Gilmore, Mario Rom´S Interzone, Mother´S Cake, Manu Delago, die jeweils mit einem Reisekostenbeitrag von 5.000 Euro für internationale Ziele unterstützt wurden.

Im Rahmen der Nachwuchsförderung des österreichischen Außenministeriums The New Austrian Sound of Music (NASOM) wurden heuer für die Jahre 2018/2019 25 MusikerInnen, Ensembles und Bands aus fünf Genres nominiert, darunter Koenig, Nimikry, Kusimanten, Woody Black 4 und Vivid Consort. Die Nominierten werden in den kommenden zwei Jahren verstärkt von österreichischen Kulturforen, Botschaften und Generalkonsulaten bei ihren Auslandsauftritten unterstützt.

Mit umjubelten Auftritten der österreichischen KünstlerInnen ging von 11. bis 14. Jänner die 31. Ausgabe des Eurosonic Noorderslag Festivals über die Bühne. Das wichtigste und größte Showcase-Festival in Europa lud zum diesjährigen Jubiläum sechs heimische KünstlerInnen nach Groningen, die sich FestivalveranstalterInnen, BookerInnen, PromoterInnen und LabelbetreiberInnen aus ganz Europa präsentierten. Farewell Dear Ghost, Inner Tongue, Mother’s Cake, Salute und Wandl spielten vor vollem Haus und konnten das zahlreich erschienene Publikum begeistern. Alle österreichischen Acts wurden, unterstützt vom European Talent Exchange Program (ETEP), aufgrund ihrer Auftritte am Eurosonic von internationalen Festivals gebucht, darunter Sziget, Loolapalooza Berlin und Europavox.

Anfang Februar begann am MENT Festival in Ljubljana mit einer Networking Reception von Austrian Music Export und den drei live Acts Mieux, Stergin und White Miles ein regionaler Fokus auf die Länder des ehemaligen Jugoslawiens. Dieser Schwerpunkt wurde im Sommer in Kroatien beim Indirekt Festival in Umag fortgesetzt, wo Cari Cari, Mile Me Deaf und Molly auftraten, im Oktober führte er nach Serbien zum Indirekt Festival Belgrade, wo es neben einer Networking Reception und einer Präsentation „How to work best with Austria“ mit At Pavillon, Cari Cari und Gospel Dating Service drei heimische Live-Acts zu sehen gab.

Bild Waves Vienna Music Conference
Waves Vienna Music Conference (c) Jana Sabo

Am 29. September fand im Rahmen des Showcase- und Clubfestivals Waves Vienna  die siebente Waves Vienna Music Conference im WUK statt. Die heurigen Gastländer Italien und Tschechien waren mit Länderpräsentationen und zahlreichen Panelists vertreten. Im Rahmen des Festivals fand heuer im Anschluss an eine Podiumsdiskussion zum Thema Musikmanagement der offizielle Launch des Music Managers Forum Austria (MMF Austria) statt. Der Generalsekretär des europäischen Festivalverbandes Yourope und Kurator namhafter Festivals wie des OpenAir St. Gallen, Christof Huber, stellte sich in einer „Pop Up Session“ allen Fragen rund um aktuelle Entwicklungen des Festivalmarktes. Wichtige Fragestellungen der digitalisierten Musikwelt, wie „Influencer Marketing“ und „Corporate Design“ und der fortgesetzte  Schwerpunkt auf „Frauen im Musikbusiness“ boten den 778 Delegierten ein spannendes Programm. Außerdem wurde in diesem Jahr erstmals der Musik-Exportpreis XA verliehen. Eine Expertenjury wählte aus zehn Bands das österreichische Duo Cari Cari aus, das auf seinem weiteren Weg nun verstärkte Unterstützung von Austrian Music Export, FM4 und Waves Vienna bekommt.  „Die Bedeutung dieses neuen Awards ergibt sich aus der Glaubwürdigkeit der hochkarätigen internationalen Jury. Wenn die mit dieser Auszeichnung sagen, dass dieser Act musikalisch spannend und „export ready“ ist, dann können Agenturen, Labels, Manager und letztlich auch wir super damit arbeiten. Die zahlreichen internationalen Bookings von Cari Cari für zukünftige Festivals bestätigen das bereits jetzt.“, erklärt Franz Hergovich, Fachreferent bei mica – music austria.

Beim The Great Escape Festival in Brighton gab es auch heuer wieder einen Matinee Showcase mit b2b-Empfang von Austrian Music Export, bei dem Hearts Hearts, James Hersey, Molly und Steaming Satellites die Gäste überzeugen konnten. Darüber hinaus gab es, ein Konzert des heimischen UK-Bass Exports Salute am Festival zu sehen, und Matt Boroff spielte am parallel stattfindenden Alternative Escape Festival. Vom 20. bis zum 23. September 2017 hat das Reeperbahn Festival wieder Musikfans und Professionals aus aller Welt nach Hamburg gebracht. Austrian Music Export lud diesmal am Eröffnungsabend in den legendären Club Indra, wo sich über 300 internationale Delegierte einfanden, um die mehr als 60 österreichischen Firmen bei einem Networking Empfang zu treffen und die Live-Acts Ankathie Koi, Ant Antic, Farewell Dear Ghost und Wandl zu sehen. Das Duo Leyya konnte heuer Musikfans und Professionals aus aller Welt am renommierten Primavera Festival in Barcelona begeistern und reisten anschließend nach New York für einen Auftritt bei der Nyc Edition des Reeperbahn Festivals, welches im Rahmen der American Association Of Independent Music’s (A2IM) Indie Week stattfand.

Ende des Jahres führte der Austrian Music Export seine Serie österreichischer Netzwerk- und Showcase-Events in den heurigen Fokusländern Italien und Tschechien fort. Auf den Festivals Nouvelle Prague und Linecheck Festival Mailand fanden jeweils Österreich-Schwerpunkte statt, die für große Aufmerksamkeit sorgten. Im Rahmen der Konferenzen gab es Länderpräsentationen, Speedmeetings und gut besuchte Networking-Receptions.

Im Porgy&Bess, einem der renommiertesten Jazz-Clubs Europas, wurde heuer zum zweiten Mal das Festival „Kick Jazz“ veranstaltet, bei dem sich sechs junge international erfahrene Bands präsentierten. Die sechs Formationen waren HI5, First Gig Never Happened, Luzid Chaos, Atanas Dinovski & Paul Schuberth, Woody Black 4 und Verena Zeiner&Klio. 14 europäische Jazzfestival Promoter wurden nach Wien eingeladen, um diese Bands live zu erleben. Die diesjährigen Gäste reisten aus Deutschland, der Niederlande, Finnland, Schweden und der Schweiz an.

Rückfragehinweis:
Antonia Seierl, seierl@musicaustria.at