Ein in musikalischer Hinsicht echter Leckerbissen steht am 15. Dezember im Salzburger Jazzit auf dem Programm. Nouvelle Cuisine, eine der renommiertesten heimischen Bigbands, gibt dem Jazzclub die Ehre. Das Wiener Ensemble präsentiert dem Publikum sein neues Projekt “gDoon”, welches einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt, warum es sich bei diesem Act um eine der wichtigsten Formationen des Landes handelt. Jazz der allerfeinsten Sorte.
Wenn man sich über die prägendsten Bigbands aus Österreich unterhält, fällt mit großer Sicherheit der Name Nouvelle Cuisine. Das in den 80er Jahren in den Kellern des Konservatoriums der Stadt Wien von Christian Mühlbacher und Christoph Cech gegründete Ensemble hat die Szene seit Anbeginn mitbestimmt und zählt zu dessen wichtigsten Vertretern. Doch ein Blick zurück in die Anfangstage verrät, dass diese Entwicklung keineswegs geplant war. Das Ziel eine Bigband zu gründen, stand zu diesem Zeitpunkt in den Sternen. Doch mit Zeit entwickelte sich dieses Projekt zu einer art Selbstläufer. Immer mehr MusikerInnen schlossen sich dem Ensemble an, bis zum Schluss in der Tat eine komplette Bigband auf der Bühne zu sehen war. Musikalisch beschritt man neue Wege. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt vorwiegend zwei Arten von Großensembles im Jazz, nämlich den traditionellen Typus, vertreten durch die meistens an ländliche Blaskapellen gekoppelte Hobbybigband oder eben die zum Teil sehr experimentierscheue Radiobigband.Nouvelle Cuisine stand für eine Erneuerung gewisse des Genres. Man begnügte sich nicht einfach damit, alte Jazzstandards zu zitieren. Nein, vielmehr stand der Versuch neue Aspekte aus dem musikalischen Pool herauszuarbeiten im Vordergrund des künstlerischen Schaffens. Es wurde munter drauf losexperimentiert, ohne sich auch nur einen Moment lang Gedanken zu machen, ob das Interesse an dieser Art Musik auch von anderen geteilt wird. Sie wurde und wird bis heute.
Über die Jahre hinweg gelang es Nouvelle Cuisine immer wieder neu zu definieren. Auch “gDoon”, das neue Projekt der Wiener Bigband, fährt mit dieser Tradition fort. Abermals schafft es Nouvelle Cuisine eine Klangsprache zu entwickeln, die problemlos Eingängigkeit mit Komplexität miteinander in Einklang bringt. Die zum Teil an Neuer Musik orientierten Kompositionen, welche zum Großteil aus der Feder von Cech und Mühlbacher stammen, bieten eine höchst facettenreiche und abwechslungsreiche Mischung aus energiegeladenem Groove und einer Vielzahl neuer Spielformen. Ein Mix, an dem nicht nur ausgewiesene Jazzliebhaber ihre Freude haben werden.(mt)