MELT DOWNER – „Melt Downer“

Vorhang auf für ein Noise-Spektakel, das es in wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Tausendsassa WOLFGANG MÖSTL stellt sich mit seinem neuen Projekt MELT DOWNER und dem gleichnamigen und via Numavi Records und Cut Surface erscheinenden Debüt als ein Musiker vor, der auch den vollendeten ungehobelten, unangepassten und heftigen Sound auf wirklich vortreffliche Weise beherrscht.

Ja, dieser Mann ist immer für eine Überraschung gut. Wolfgang Möstl, einer der führenden und meistbeschäftigten Kreativköpfe der heimischen Popszene und mit seinem Projekt Mile Me Deaf mittlerweile auch international zu größeren Ehren gelangt, ist ein Musiker, bei dem man eigentlich nie wirklich vorhersagen kann, was er als Nächstes vorhat. Bewegt sich der gebürtige Steirer mit seiner Band Mile Me Deaf vorwiegend im Pop der etwas eigenwilligeren Note, vollführt er mit Melt Downer einen musikalischen Richtungswechsel, den man in dieser radikalen Art wohl kaum erwarten durfte.

Cover “Melt Downer”

Dass Wolfgang Möstl auch eine Vorliebe für die härteren und noisigeren Rockklänge hat, weiß man von einigen seiner vergangenen Projekte. So gesehen kann man das nun vorliegende Album in gewissem Sinne auch als eine Art Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln sehen, dennoch, die kompromisslose Art, mit der er sich gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Mario Zangl (Mile Me Deaf, Killed by 9V Batteries) und Florian Giessauf (Torso, Red Red Red, Das kleine deutsche Eck) durch die Nummern spielt, schlägt dann doch ein neues Kapitel in seiner musikalischen Vita auf.

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Ein Sound, der einem das Hirn wegbläst

Wolfgang Möstl gibt sich in seinen neuen Nummern geradezu entfesselt. Den Härtepegel noch oben schraubend und den Sound so richtig kantig und grob belassend, legt der Gitarrist und Sänger ein Stück Musik vor, das die Herzen aller Fans noisiger Klänge höherschlagen lassen dürfte. Die zum Teil schon an die heftigsten Formen des Hardcore-Punk heranreichenden Nummern mit ihren tonnenschweren Riffs sorgen dafür, dass das Hirn einmal so richtig durchgeblasen wird.

Man wird von der Energie, der Aggressivität und den erfreulich uneingängigen Songstrukturen einfach mitgerissen, und das im positivsten Sinne. Für Momente zum Verschnaufen sorgen diverse psychedelische und fast schon verträumte Passagen, die immer wieder an den richtigen Stellen das Tempo rausnehmen und für zusätzliche spannungsgeladene Momente sorgen. Ein wirklich ganz, ganz feines musikalisches Statement, das Wolfgang Möstl und seine Band hier abgeben.

Michael Ternai

Links:
Melt Downer ( Facebook)
Numavi Records (Facebook)
Cut Surface