Wie aus einem bekannten Volkslied ein instrumentales Klangkunstwerk wird – das zeigt der in Graz und Klagenfurt lebende Musiker und Komponist MATTHIAS FORENBACHER auf seinem Album „Dogs“ (Pumpkin Records).
Die Idee, die hinter diesem Album steckt, ist eine nicht uninteressante. Was lässt sich alles mit einem einzigen Lied machen, wie lässt es sich in verschiedenste Weise interpretieren und in welche unterschiedlichen musikalischen Sprachen kann man es übersetzen? Und das Entscheidende, wie bastelt man letztlich daraus eine spannende Geschichte? Matthias Forenbacher ging diesen Fragen nach und wählte als Ausgangspunkt für sein Experiment das vielen bekannte Volkslied „Ein Hund kam in die Küche“ aus dem 19. Jahrhundert, um dieses musikalisch in eine neue Richtung zu lenken.
Ein spannendes musikalisches Experiment
Nun, eines lässt sich nah dem Durchhören von „dogs“ auf jeden Fall sagen, das Experiment ist ihm geglückt. Es ist wirklich spannend zu beobachten, was Matthias Forenbacher aus einer einzelnen Melodie alles rausholt, wie er diese – quasi im Loop – immer wieder in einem anderen musikalischen Kontext setzt und aus den einzelnen Elementen letztlich einen echten Spannungsbogen aufbaut. Erstaunlich ist, dass er das in absolut reduzierter Form alleine mit dem Klang seiner E-Gitarre tut, auf den er mal mehr, mal weniger Hall drauflegt, ihn da und dort einmal leicht elektronisch bearbeitet oder einfach nur verzerrt. Der gebürtige Steirer verwandelt die eigentlich fröhliche Melodie des Volkslieds in ein wahnsinnig stimmungsvolles Soundgemälde, in eines, das aufgrund des repetetiven Charakters viel Tiefe entwickelt und genauso zu berühren wie auch in spannender Weise zu verstören weiß.<
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Matthias Forenbacher liefert mit „dogs“ definitiv einen etwas anderen Musikentwurf, einen, der mit seiner doch sehr eigenen Klangästhetik eine etwas andere Geschichte erzählt. Spannend.
Michael Ternai
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Pumpkin Records