LE_MOL – „Heads Heads Heads“

Ein Sound, der die Tore zu einer anderen musikalischen Dimension weit aufstößt – das Wiener Duo LE_MOL zeigt sich auf seinem neuen Album „Heads Heads Heads“ (Panta R&E) als eine Band, die den Postrockbegriff auf eine besondere und richtig ergreifende Art neu zu definieren versteht.

Nun, es gibt nicht wenige, die meinen, dass im Postrock eigentlich bereits alles gesagt ist. Zu diesem Urteil kann man auch durchaus gelangen, führt man sich die vielen, vielen Veröffentlichungen vor Augen, die in den vergangenen Jahren in dieser musikalischen Ecke entstanden sind. Irgendwann klang dann doch alles irgendwie gleich oder zumindest sehr ähnlich.

Aber es gibt sie dann doch immer wieder, die Überraschungen, die zeigen, dass es eben nicht so sein muss und in der Welt des Postrocks immer noch Innovatives und Spannendes passieren und entstehen kann. Die Wiener Instrumental- Zweiergespann le_mol – das schon auf seinen ersten beiden Veröffentlichungen „Aleph One“ (2013) und „Kara Oh Kee“ (2015) gezeigt hat, dass es gewillt ist, die etwas anderen Wege zu gehen – macht auf seinem neuen Album auf jeden Fall auf packende Art vor, dass der gesangsbefreite Rock auch heute noch aufregende neue Blüten treiben kann.

Dieses Video auf YouTube ansehen.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.

Ein Sound, der Weite wie auch Enge fühlen lässt

Albumcover "Heads Heads Heads"
Albumcover “Heads Heads Heads”

„Heads Heads Heads“ ist ein Album, das von Nummer zu Nummer wächst und an Tiefe gewinnt. Es beginnt ruhig, mit sanft gespielten Klavierklängen, die sich mit Fortdauer mit sich stetig verdichtenden vielspurigen Gitarrenriffs und einem immer kraftvoller werdenden Schlagzeugspiel zu einem spannungsgeladenen musikalischen Bogen vereinigen, der sich am Ende auf wunderbare Weise in einem eruptiven Höhepunkt entlädt. Dieser Vorgang wiederholt sich quasi über das gesamte Album. Nur eben in einer immer anderen Art, Anordnung und Intensität.

Raimund Schlager und Sebastian Götzendorfer – die beiden Köpfe hinter le_mol – brechen mit den herkömmlichen Strukturen des Songsaufbaues und formen sich mit dem exzessiven Einsatz von Loop-Technik ihre eigene Dramaturgie. Die beiden experimentierfreudigen Wiener erzählen ihre Geschichten auf vielfältige Weise, sie lassen das Geschehen zwischen verträumten und sanften Momenten, verspielteren langgezogenen Passagen und mächtigen Ausbrüchen hin und her pendeln und entwickeln es dieser Art zu einem unglaublich stimmungsvollen und bildgewaltigen Ganzen.

le_mol zelebrieren auf „Heads Heads Heads“ einen Klang, der nicht unberührt zurücklässt, der genauso sanft umschmeichelt wie auch heftig aufwühlt, der Weite wie auch Enge fühlen lässt. Der Sound, den Raimund Schlager und Sebastian Götzendorfer zum Erklingen bringen, ist einer, der auf magische Weise fesselt, tief eintauchen lässt und in hohem Maße die Fantasie anregt. Ein perfektes Beispiel für das große Kopfkino.

Michael Ternai

le_mol live
08.03. B72, Wien A – Album Releaseshow
11.03. Klub Futra, Orlova CZ
12.03. Club Melodka, Brünn CZ
13.03. Divadlo na Cucky, Olmütz CZ
15.03. Klubovna, Prag CZ
16.03. Tiefgrund, Berlin DE
17.03. Artderkultur, Dresden DE
20.03. Astra Stube, Hamburg DE
21.03. Club Veb, Hildesheim DE
24.03. Waldmeister, Solingen DE
29.03. Metelkova Mesta, Ljubljana SL
30.03. Sub, Graz A
31.03. Kapu, Linz A

Links:
le_mol
le_mol (Facebook)
Panta R&E