Über eine schöne Bestätigung der eigenen musikalischen Qualitäten darf sich die österreichische Band KOMPOST 3 freuen. Der Wiener Vierer wurde neben den beiden deutschen Formationen KUU! und PECCOBILLO für den mit 10.000 Euro dotierten Bremer Jazzpreis 2014 in der Kategorie „Groove Jazz – von Funk bis Hip-Hop“ nominiert.
Welche der drei Combos am 26. September im FRITZ-Bremen die begehrte Auszeichnung letztlich entgegennehmen darf, entscheidet eine fünfköpfige Live-Jury unter Einbeziehung des Publikums. Die drei nominierten Bands spielen jeweils ein 30-minütiges Set und werden anschließend hinsichtlich ihrer künstlerischen Qualität, instrumentalen Fähigkeiten, Bühnen-Präsentation und -Performance sowie Originalität bewertet.
Martin Eberle (Trompete, Flügelhorn), Benny Omerzell (Orgel, Fender Rhodes), Manu Mayr (Elektronik, Bass) und Lukas König (Schlagzeug, Samples), die vier Köpfe hinter der Band Kompost 3, sehen sich in der Rolle von Brückenbauern zwischen den verschiedenen Musikformen. Als Vertreter der jungen Generation im Außer-Kraft-Setzen und Überwinden althergebrachter Denkmuster geschult, bewandert das österreichische Quartett mit großer Selbstverständlichkeit einen musikalischen Pfad, der es letztlich hin zu einem sehr eigenständigen und eigenwilligen Gesamtsound führt. Die zwischen Experiment und Gefälligkeit angesiedelten Stücke, die Kompost 3 entstehen lassen, erklingen innovativ, einfallsreich, vielschichtig, variantenreich und erfrischend undogmatisch und beinhalten genauso Elemente des Jazz, wie auch solche des Funk, des bombastischen Art Rock, der Klangkunst, des Trip Hop sowie des Minimal-Technos und verschiedener Formen von Club-Musik. Ein Mix, den man beim besten Willen nicht als gängig bezeichnen kann.
Neben dem österreichischen Vierergespann ebenfalls für den Bremer Jazzpreis nominiert sind die Berliner Band KUU!, die musikalisch im Spannungsfeld zwischen Jazzpunk, Elektro-Tanz und Fusion anzusiedeln ist, sowie die siebenköpfige Münchner-Hamburger Combo PeccoBillo, die in außergewöhnlicher Manier geballte Live-Improvisation auf Echtzeit-Samples und Deutsch-Rap-Texte treffen lässt.
Michael Ternai