
Ihre jahrelange Auseinandersetzung mit den Traditionen klassischen, Neuen wie auch improvisatorischen Musikformen spiegelt sich nicht nur in Winters ganz eigener Klangsprache wider, sondern findet auch Eingang in ihren Unterricht; denn an der Wiener Musikuniversität macht sie Studierende der Gesangs- und Instrumentalpädagogik mit dem Schaffen aus dem Moment heraus vertraut und regt sie damit zum genauen Hinhören an. Dies gelingt ihr ebenso mit ihrer eigenen Musik mittels feinen Geräuschen, klanglich differenzierten Entwicklungen und leisen Klangflächen. Diese erzeugt sie zeitweilig alleine, gerne aber auch im Kollektiv mit klingenden Namen wie Franz Hautzinger, Burkhard Stangl oder Cordula Boesze. Mit dabei von der Partie sind diesmal ebenfalls bekannte Persönlichkeiten – schon lange währt die Zusammenarbeit mit der ebenso experimentell orientierten Pianistin Katharina Klement. Von dieser Kombination darf man sich ein verlässliches Zusammenspiel erwarten, sind doch die beiden Pianistinnen bestens miteinander vertraut. Gleichzeitig aber sind sie auch für vieles offen, so dass man sich auf spannungsreiches Musizieren einstellen darf. Dazu beitragen wird auch juun, wie sich Judith Unterpertinger kurz nennt, eine ebenso interessante Musikerin und Komponistin, die facettenreiches Spiel mit ihren leisen Klängen an den Grenzen der Wahrnehmung hervorbringt. In der Zusammenarbeit der drei spannenden Musikerinnen fließen so Komposition und Improvisation ineinander und lassen unwiederbringliche Momente erstehen. (dw)
Foto: Alan Pryke