
Wenn sich zwei in ihrem Bereich so virtuos agierende Instrumentalisten einmal zusammentun, fällt es schwer, eine exakte Aussage darüber zu treffen, in welche Richtung es musikalisch gehen könnte. Franz Hautzinger und Erhard Hirt decken von ihrem Spiel her ein unglaublich breites stilistisches Spektrum ab. Sie in eine bestimmte Kategorie einzuordnen ist nahezu unmöglich. Zwar bewegen sie sich in ähnlichen Feldern und Kontexten, ihre Interpretation dieser fällt aber sehr unterschiedlich aus. Was sie gemein haben ist, dass sie Musik nicht als statisches Phänomen begreifen, sondern als ein offenes Feld, das es gilt, durch das freie Spiel zu bearbeiten und zu formen.

Das erstmalige Aufeinandertreffen im Museum Essl gibt dem Trompeter und dem Gitarrist die Gelegenheit, in einen fruchtenden musikalischen Dialog einzutreten. Ohne vorherige Absprachen und Stück-Konzepte treten die beiden vor das Publikum und lassen es teil werden an einem offenen Prozess der gegenseitigen Annäherung mit ungewissem Ende. Was erwartet werden darf ist eine intensive Klangreise, welche von schrägen Free-/Impro-Jazz Interpretationen über die experimentelle Elektronik bis hin zu den heftigsten Noiseausbrüchen führt. Eine hochenergetische Mischung, die einer musikalischen Kettenreaktion gleichkommt und welcher man wohl kaum mehr Einhalt gebieten wird können. (mt)
Foto Hautzinger: Daniel Cemborek
Foto Hirt: Thomas Scnhellen
Franz Hautzinger