Federspiel zu Gast in Judenburg

Die Volkmusik, wie sie jedem bekannt ist, versuchen, in ein modernes und zeitgemäßes Klanggewand zu hüllen und sie von allen ihr vermeintlich anhaftenden Klischees zu befreien, genau diesen Zugang hat die Bläsertruppe Federspiel für sich gewählt, um diese Form von Musik auch jenen Leuten näher zu bringen, die bislang eher auf Distanz zu dieser gestanden sind. Die siebenköpfige Truppe überwindet in ihren Stücken nahezu alle geltenden stilistischen Grenzen, sie wandelt von einer Spielform zur nächsten und lässt aus den unterschiedlichsten Elementen ihren ganz eigenen Sound entstehen. Sie weiß um die unendliche musikalische Vielfalt, welche rund um den Globus zu finden ist, und versteht es auch, diese auch für sich zu nutzen. Wie immer man den Stil auch von Federspiel nun auch benennen mag, Weltmusik oder Neue Volkmusik mit stileübergreifender Ausrichtung, im Grunde genommen ist ein jedes Etikett viel zu eng gefasst, um die musikalische Sprache dieser Band vollends zu beschreiben. Aber genau dieser Aspekt ist es auch, der diese Formation zu einer so interessanten macht. Die nächste Gelegenheit, Federspiel live zu erleben, gibt es am 13. März im Judenburger zentrum.

Hört man sich die Musik dieser Formation an, wird eines sofort klar, Federspiel kümmern sich nicht die Spur um irgendwelche traditionellen stilistischen Dogmen. Ayac Iuan Jimenez Salvador (Trompete), Robert Puhr (Tuba), Frédéric Alvarado-Dupuy (Klarinette), Philip Haas (Trompete), Matthias Werner (Posaune), Thomas Winalek (Posaune) und Simon Zöchbauer (Trompete, Zither, Gesang) lassen sich, wenn es um das Musikalische geht, von Berührungsängsten in keinster Weise einschränken. Hier regieren hörbar die Liebe zum freien Spiel sowie der Wille, sich in allen möglichen klanglichen und stilistischen Formen auszudrücken.

Was die 2005 in Krems gegründete Truppe auf unnachahmlich Weise zelebriert, ist die hohe Kunst des Crossovers, das Zusammenführen und Vereinigen des scheinbar Entgegengesetzten. Wobei natürlich die Herkunft der einzelnen, an diesem ungemein spannenden Projekt Beteiligten keine unwesentliche Rolle spielt. So finden sich in den musikalisch sehr abwechslungsreichen Stücken unterschiedlichste Elemente mitteleuropäischer Volkmusiktraditionen – von der Polka über den Walzer und das Wienerlied bis hin zum ungarischen Csárdás ist alles in irgendeiner Form dabei- genauso wieder, wie solche der mexikanischen Musik. Dem nicht genug, erweitert das mit einer ordentlichen Portion Spielwitz agierende Ensemble diese ohnehin schon sehr facettenreiche Mischung um Einflüsse aus der Popmusik. Ein Mischung, die die Musikliebhaber, wie sich zeigt, in hohem Maße zu begeistern weiß. (mt)

 

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