ELINOR – “VON OBEN”

Noch handelt es sich bei ELINOR um einen Geheimtipp. Doch lauscht man „Von Oben“ (FLOATmusic), dem vor kurzem erschienenen Debütalbum des steirischen Jazzquintetts, kann man annehmen, dass das wohl nicht mehr lange so bleiben wird. 

Cover ELiNOR
Cover “Von Oben” (c) Rafael Koller

Das Spannende an der Musik dieses in Graz ansässigen Jazzquintetts ist, dass sie sich im Stil erfrischend undefinierbar irgendwo zwischen den Stühlen befindet. Einerseits pflegen ELiNOR gekonnt den eher klassisch geprägten Jazztune, andererseits scheut sich die Formation aber auch nicht davor zurück, popularmusikalische Elemente in ihre Stücke einzubauen. Was die Pianistin und Komponistin Claudia Döffinger und ihre Mitmusiker Nik Holler (Alt- & Tenorsaxofon, Bassklarinette), Jakob Helling (Trompete, Flügelhorn), Kajetan Kamenjasevic (Kontrabass) und Thomas Stabler (Schlagzeug) auf „Von Oben“ zu Gehör bringen, ist ein aufregend bunter Gesamtklang, der sich in einer überaus facettenreichen Form ausdrückt und über einen warmen Sound auf wunderbar zugängliche Art erschließt.

Musik zum Mittanzen und Entspannen

Die Band, die sich 2017 auf Initiative der aus Deutschland stammenden und in Österreich lebenden und international bereits mehrfach ausgezeichneten Bandleaderin zusammengefunden hat, lädt das Publikum sowohl zum entspannten Zuhören ein, wie auch zum ausgelassenen Tanzen. Die Stücke grooven genauso energiegeladen, wie sie auch wunderbar mit sanft angeschlagenen Tönen entschleunigen und berühren. Die musikalischen Geschichten, die ELiNOR erzählen, formen sich über spannungsgeladene Bögen zwischen komplexer Rhythmik und Eingängigkeit zu abwechslungsreichen musikalischen Erlebnissen, die einen auf anderen Gedanken bringen und auf schöne Weise für Momente aus dem Alltag entführen.

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ELiNOR setzen mit ihrem Erstlingswerk „Von Oben“ auf jeden Fall schon einmal ein dickes musikalisches Ausrufezeichen, eines, das wohl nicht unbemerkt bleiben wird. Man hört, dass hier eine Band am Werken ist, die das Zeug dazu hat, von sich reden zu machen. Ein Album, das definitiv Lust auf mehr macht.

Michael Ternai

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Links:
Claudia Döffinger
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