PLAYERS wird am 1. Dezember 2023 im Reaktor (Geblergasse 36/40, 1170 Wien) in Wien stattfinden. Wie alle DE/SEMBLE Projekte hat auch dieser Abend seine Besonderheit — Er ist der Stimme, dem Instrument des Körpers gewidmet und zeigt diese in verschiedenen Formen und Kontexten.
Anja Obermayer + Golnar Shahyar + Ines Kolleritsch
Im Rahmen von DE/SEMBLE findet erstmals eine gemeinsame Live-Performance der drei Künstler*innen Golnar Shahyar, Ines Kolleritsch und Anja Obermayer in dieser Konstellation statt. Die Performance-Idee zielt darauf ab, die verschiedenen Stimmen der Künstler*innen miteinander zu verbinden und ihr bereits vorhandenes Repertoire auf neue Weise zu entdecken.
Anja Obermayer, auch bekannt als Anja Om, ist eine in Wien lebende Sängerin. In den Kompositionen ihres kürzlich erschienenen Debütalbums „Egocentric Vision” spielt sie mit reflektierter Egozentrik und scheinbar banalen, aber intensiven Emotionen. Inspiriert von Künstler*innen wie Björk, Laura Mvula und dem Chorkomponisten Eric Whitacre verbindet sie zeitgenössische Polyphonie, Improvisation, erzählende Popsongs und klavierbasierten Kunstgesang. Indem sie sich selbst lyrisch hinterfragt, begibt sie sich auf die Suche nach der momentanen, selbstbezogenen Wahrheit. Mit dem wohl ältesten Instrument — der Stimme — erforscht sie Individualität und Emotionalität und erzählt Geschichten vom Menschsein.
Golnar Shahyar ist eine iranisch-kanadische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin, die sich 2008 in Wien niederließ, um Gesang und Gitarre an der Universität für Musik und darstellende Kunst zu studieren. Ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und Musik fand in der Wiener Musikszene, die einen Generationswechsel in Richtung Experimentieren und Überschreiten kultureller Grenzen erlebte, ein Publikum. Golnars Musik schöpft aus Westasien, Nordafrika, Europa und Amerika und vermischt Sprachen und Stile aus verschiedenen Traditionen. Golnar ist für ihre überragende Musikalität bekannt, und ihre Stimme ist ein hervorragend geschliffenes Instrument, das beschwörend und flexibel ist. Ihre Musik schafft eine emotionale und erzählerische Landschaft, die von der Tradition geprägt ist, aber dennoch ihre ganz eigene ist.
Ursprünglich verortet im Singer-Songwriter-Jazz hat sich Ines Kolleritsch in den letzten 10 Jahren jedoch genre-übergreifend entwickelt. Sowohl in deren Kompositionen als auch in deren Arbeit als Booker*in entstehen musikalische Brücken zwischen experimentellem und alternativem Pop. Ines arbeitet international mit Künstler*innen wie Golnar Shahyar, Lukas König, Noa Lee, Sakura oder Joe Traxler zusammen. Seit 2012 reicht Ines’ Arbeit auch außerhalb zahlreicher musikalischer Projekte hin bis zu Workshops, Bandcoaching und Musikmanagement. Zurzeit ist Ines mit dem neuen Soloprojekt Brazey auf der Bühne zu finden.
PNØ
PNØ besteht aus der experimentellen Sängerin Agnes Hvizdalek und dem Technoinnovator Jakob Schneidewind. Sie kombinieren minimalistische musikalische Strukturen mit organischen Improvisationen, pure Stimmklänge mit Synthesizern und Effekten, die den Output des jeweils anderen triggern und manipulieren. Obwohl sie in ihrer künstlerischen Laufbahn unterschiedliche Wege gegangen sind, arbeiten sie zusammen, seit sie sich 2005 in der Improvisationsklasse an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien kennengelernt haben. Ihre Vision für die Zukunft der Musik lässt sie den Grenzbereich zwischen freier Improvisation und elektronischer Tanzmusik ausloten.
Agnes Hvizdalek ist eine musikalische Anarchistin, die mit ihrer Stimme als Instrument abstrakte Vokalmusik schafft. Ihr radikaler Ansatz führt zu Kooperationen mit Underground-Noise-Musik, Jazz sowie zeitgenössischer Musik. Hvizdalek ist in Wien aufgewachsen und 2008 nach Norwegen gezogen. 2020 nahm sie am Mentoring-Programm des Borealis-Festivals für experimentelle Musik teil und wurde 2021 für KUPP, das nationale Förderprogramm für junge Kompositionstalente, ausgewählt. 2022 war sie kuratierende Künstlerin des Music Unlimited Festivals in Österreich. Seit September 2023 ist sie Geschäftsführerin des Borealis-Festivals in Bergen, Norwegen.
Jakob Schneidewind ist vor allem als Bassist der österreichischen Techno-Band Elektro Guzzi bekannt, die 2012 mit dem European Border Breakers Award ausgezeichnet wurde. 2016 war er als Solo-Künstler Teil von SHAPE, der europäischen Plattform für innovative Musik. 2021 erschien sein Album „Beta EP“, das Ambient-Drones und Beats kombiniert. Er und Bernhard Hammer (Buenaventura) bilden das Duo Monochord, das sich auf elektroakustische Experimente konzentriert. Zusammen mit seinen Bandkollegen betreibt er das Label Palazzo Recordings, auf dem sie ihre eigene und die Musik anderer veröffentlichen.
ANALOG VISUALS VIENNA
Trete ein in eine Welt, in dem die Fluidität analoger Formen auf den Puls der digitalen Technologie trifft. Viktoria Sigl und Denny Voch, das Duo hinter Analog Visuals Vienna, definieren die Erfahrung von Visuals bei Live-Performances neu. Sie machen sich die organische Schönheit analoger Flüssigkeit zunutze und beginnen ihre Arbeit mit dem Filmen von faszinierenden Flüssigkeitsmustern und natürlichen Effekten. Dieses rohe Filmmaterial, das vor der ungezähmten Eleganz von Farben und Formen strotzt, dient als Leinwand für ihre Kreativität.
Und das Ergebnis? Eine fesselnde visuelle Symphonie, die mit den Rhythmen der Klanglandschaft ebbt und fließt. Die Performances von Analog Visuals Vienna sind nicht nur sichtbar, sie sind spürbar. Jede Show ist eine Einladung zu einer Reise durch abstrakte Visionen und psychedelische Traumlandschaften, die durch die Synchronisation von Bild und Ton geleitet werden.
Analog Visuals Vienna schaffen nicht einfach nur Shows, sie gestalten eine Umgebung, in der jede visuelle Erzählung eine einzigartige Begegnung mit dem Puls der Musik ist.
Helēna Sorokina
Die in Wien lebende lettische Altistin Helēna Sorokinaist auf zeitgenössische Vokalmusik und Performance, Konzertgesang und Chanson spezialisiert. Seit 2020 entwickelt und präsentiert sie das Projekt VOICE.ONLY, eine innovative zeitgenössische Konzertreihe und ein gleichnamiges Forschungsprojekt an der Kunstuniversität Graz, das sich mit den verschiedenen Facetten, Techniken und Notationsarten der zeitgenössischen Gesangsstimme auseinandersetzt. Einpreisgekrönter Teil davon ist Shades of Solitude mit über 50 für ihre Altstimme neukomponierten und von ihr uraufgeführten unbegleiteten Solowerken. Sie fungiert seit 2017 als Altistin desrenommierten Vokalensembles für Alte und Neue Musik Cantando Admont. Auftritte und Vorträge führten sie u.a. zu den Salzburger Festspielen, zum Teatro Colon Buenos Aires, Wiener Konzerthaus, Concertgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie, Onassis Center in Athen, an die Deutsche Oper Berlin, Wien Modern, Vilnius 700, Klangspuren Schwaz, UC Berkeley, Yale-NUS College Singapore, New York University.