Bunny Lake nehmen Abschied

Vorläufig ein letztes Mal werden sie nun im Wiener WUK gemeinsam auf der Bühne stehen. Christian Fuchs und Teresa Rotschopf alias Suzy On The Rocks, deren Formation Bunny Lake acht Jahre lang die heimische Elektropop-Szene mit angeführt hat, haben sich dazu entschlossen eben diese nun zu Grabe zu tragen. Es war musikalisch gesehen eine intensive Zeit, die beide hinter sich gebracht haben. Vier Veröffentlichungen, die allesamt von Kritikern mit viel Lob bedacht wurden, stehen genauso auf der Habenseite, wie zahlreiche Konzertreisen rund um die Welt, welche sie bis nach New York und Mexico City geführt haben, und viele, viele Parties, die das Zweiergespann erst mit seiner Musik zu solchen haben werden lassen. Auch ist ihnen das seltene Kunststück gelungen, sowohl auf FM4 und Ö3 gespielt zu werden. Am 22. Dezember soll nun endgültig Schluss sein. Aber natürlich nicht sang und klanglos, sondern mit einem rauschenden Abschlussfest. Mit von der Partie werden an diesem Abend auch langjährige Weggefährten wie Christopher Just, Dr. Nachtstrom, der Visualist Leonard Wegscheider und GD Luxxe alias Gerhard Potuznik sein.

Gegründet wurden Bunny Lake von Christian Fuchs und Walter Brandner alias Dr. Nachstrom im Jahre 2004. Interessanterweise entstammten die beiden Musiker aus zwei vollkommen unterschiedlichen Sparten. Während Fuchs in den 90er Jahren als Sänger und Texter der Industrial-Rock-Formation Fetish 69  in Erscheinung getreten war, bewegte sich Dr. Nachtstrom vorwiegend im experimentellen Elektronikbereich und veröffentlichte einige Alben auf dem legendären Label Mego. Mit Bunny Lake aber verfolgten sie als Duo einen ganz anderen Weg. Man blendete die musikalische Vergangenheit zur Gänze aus und tauchte in die Welt des heftigen, sehr beatorientierten, Elektro-Clubsounds mit einer ordentlichen Portion Popappeal ein.

Was zum großen Glück noch fehlte war eine geeignete Frontfrau. Die fanden Christian Fuchs und Dr. Nachstrom kurze Zeit später in der Person von Teresa Rotschopf alias Suzy On The Rocks. Eine bedeutende Rolle bei den Aufnahmen des 2006 erschienenen Debütalbums “The Late Night Tapes” kam dem Produzenten Gerhard Potuznik alias G.D. Luxxe – einer echten Größe des österreichischen Undergrounds – zu, der den Tracks der Band den richtigen fetten Sound verpasste.

Der Rest ist Geschichte. Es folgten drei weitere starke Veröffentlichungen (“The Church of Bunny Lake”, „The Beautiful Fall“ und “The Sound of Sehnsucht”), die von Mal zu Mal die Fanschar der Truppe immer größer haben werden lassen und Bunny Lake, die 2009 zudem noch mit dem Amadeus Austrian Music Awards ausgezeichnet worden sind, auch international zu Bekanntheit gelangen ließen. Aber wie viele schöne Dinge im Leben einmal zu Ende gehen, ist nun auch mit Bunny Lake Schluss. Man wird die Band aber in Erinnerung behalten, als eine der bedeutendsten Vertreter und Wegbereiter der heimischen Elektropop-Szene. (mt)

 

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