The Beth Edges melden sich zurück

Die Erwartungshaltung The Beth Edges gegenüber, ein mehr als nur respektables drittes Album abzuliefern, war mit Sicherheit keine geringe. Denn nicht wenige bescheinigen der Band das Potential, auch außerhalb Österreichs erfolgreich reüssieren zu können, und dazu bedarf es eben einer doch etwas überdurchschnittlicheren Leistung. Lauscht man sich durch das nun erscheinende und selbstbetitelte neue Album des oberösterreichischen Vierers, das zur Gänze über eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert wurde, darf man getrost zum Schluss kommen, dass Tobias Grünzweil und seine Kollegen die Aufgabe mit Bravour gemeistert haben. Was von vorne bis hinten ohne jegliche Durchhänger auf dem Programm steht, ist schlicht die Aneinanderreihung wirklich exzellent produzierter und hitverdächtiger Indierock-Nummern, die vom ersten Moment zünden und sich ihren Weg ohne Umschweife in die Gehörgänge bahnen. Es passt einfach alles, die feinen und lässigen Mitsing-Melodien, die durchdachten Arrangements, die nach vorne treibende Dynamik, die Energie und, und, und. Kurz: das definitiv Beste, das man von dieser Band bislang zu hören bekommen hat. Erstmals live präsentieren werden The Beth Edges ihr neues Album am 14. März im Wiener Flex.

Wüsste man nicht, dass diese Formation  ursprünglich aus Oberösterreich stammt, man könnte fast meinen, dass man es hier wirklich durch und durch mit einer britischen Band zu tun hat, so international erklingt das, was The Beth Edges musikalisch abliefern. Tobias Grünzweil, David Führer, Andreas Födinger und Florian Palmsteiner haben auf ihrem neuen Album hörbar gleich mehrere Schritte noch vorne getätigt. Vielleicht mehr als noch zuvor ist es dem oberösterreichischen Vierergespann gelungen, seine eigenen Vorstellungen und Ideen auf den Punkt zu bringen und in komplette und funktionierende Songs umzumünzen, ohne dabei auch nur im geringsten die Ungezwungenheit der Anfangstage missen zu lassen. Gewachsene Routine trifft auf jugendlichen Eigensinn, oder anders ausgedrückt, es ist schön zu sehen, dass man mit gewonnener Erfahrung immer noch unbeschwert und selbstbewusst konsequent den eigenen Weg verfolgen kann.

Der mit poppigen Anleihen versehener Indierock von The Beth Edges ist einer der charmant-lässigen und leichtfüßig-galoppierenden Note, wobei sich der musikalische Bogen des Dargebotenen von richtig schön tanzbaren Ohrwürmern („Made Up Stories“, „Pure Dynamite“, „Amusement“), über kunstvoll-verspielte Songs („Dallas“, „Upsets Me Every Single Time“), bis hin zu eindringlichen und melancholisch-hymnenhaften Nummern („Ocean“, „Lonesome Rider“) spannt. In manchen Passagen lassen sich zwar auch leichte Linien hin zu den Arctic Monkeys ziehen, was aber dem überaus positiven Gesamteindruck keinen Abbruch tut, bewahren Tobias Grünzweil und seine Kollegen erfreulicherweise doch zu jeder Zeit die notwendige musikalische Distanz zu diesen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass The Beth Edges mit ihrem neuen Album definitiv ihre Meisterprüfung abgelegt haben. Und das mit Auszeichnung. Die vier Oberösterreicher machen in eindrucksvoller Form vor, wie man spannend und mitreißend Indierock auch heute noch sein kann, zieht man nur einfach einmal das eigene Ding durch. (mt)

Termine:
14.03. Flex, Wien
15.03. Röda, Steyr
20.03. Kino im Kesselhaus, Krems
21.03. Weekender, Innsbruck
22.03. Kontaktlinse, Klagenfurt
28.03. PPC, Graz
29.03. Beck´s, Zwettl
12.04. Sublime, Aflenz
19.04. Wurmfestival, Neumarkt am Hausruck
25.04. Surf Worldcup Opening, Podersdorf
11.05. Rockhouse, Salzburg

Foto The Beth Edges: Julie Brass

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