Zeebee – Be my Sailor

Sie zählt mit Sicherheit zu den außergewöhnlichsten Popsängerinnen des Landes.  Mit einer unverkennbaren prägnanten Stimme gesegnet, durchwandert  die in Vorarlberg beheimatete Zeebee seit Jahren das weite Feld des Electropop. Mit „Be my Sailor“ ist seit März nun das lang erwartete dritte Album in den Läden erhältlich. Mit Unterstützung von Klaus Waldeck zaubert die vielseitige Sängerin wie gewohnt einen wunderbaren Popsong nach dem anderen aus dem Ärmel.

Begonnen hat alles im Jahre 1999, als die gebürtige und im Moment in Vorarlberg lebende Deutsche mit dem Songschreiben begann. Sie ließ ihrer Kreativität ungebremst freien Lauf, sodass nach einer relativ kurzen Schaffensperiode bereits mehrere Alben mit ihren Songs veröffentlicht werden hätten können. Doch es dauerte drei Jahre und 187 Lieder, bis mit Chemistry“ schließlich das vielbeachtete und von Gerhard Potuznik produzierte Debüt das Licht der Welt erblickte. Nur kurze Zeit später folgte mit „Priorities“ auch schon der zweite Streich der begnadeten Sängerin. Beide Veröffentlichungen wurden von den Kritiken begeistert aufgenommen, offenbarte Zeebee doch neben ihrem außergewöhnlichen Gesangsorgan auch ein ausgeprägtes Gespür für erstklassiges Songwriting.

Daran hat sich auch auf dem neuen Album „Be my Sailor“ nicht viel geändert. Einzig vielleicht, dass die Künstlerin, im Vergleich zu ihren ersten beiden Veröffentlichungen, nicht mehr gar so experimentell zu Werke geht. Dem ersten Eindruck nach schallen die aktuellen Stücke deutlich poppiger und geradliniger aus den Boxen. Mitverantwortlich dafür dürfte auch der Mann sein, der Zeebee neuerdings als Produzent zur Seite steht. Es handelt sich dabei um niemand geringeren als den international renommierten Wiener Elektroniker Klaus Waldeck. Die Zusammenarbeit dieses Zweiergespanns hat sich in der jüngeren Vergangenheit bereits einmal bewährt. So ist Zeebee schon auf „Ballroom Stories“, dem letzten Album ihres jetzigen musiklaischen Weggefährten, zu hören.

In eine ganz ähnliche Richtung gehen auch die neuen Stücke. Nicht selten schimmert zwischen den elektronischen Beats und poppigen Melodien die dekadente  Atmosphäre  der 1920er und 1930er Jahre durch, ein Gefühl das durch den eigenwilligen und verführerischen Gesang der Vorarlbergerin verstärkt wird. Stilistisch pendeln die Songs, wie man es von Waldeck-Produktionen eigentlich gewohnt ist, zwischen den Polen Electro, Trip Hop, Jazz und Blues hin und her. Inhaltlich setzt sich die Sängerin mit bekannten Themengebieten wie Liebe, Schmerz und Eifersucht auseinander, was sich aber sehr gut dem melancholisch angehauchten Gesamtsound ergänzt. Insgesamt lässt sich sagen, dass Zeebee mit dem neuen Album einmal mehr unter Beweis stellt, dass sie zu den vielfältigsten Popkünstlerinnen des Landes zu zählen ist.(mt)