Women – Eine Verneigung vor der weiblichen Stimme

In der dritten Ausgabe der 2018 neu ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe macht das THEATER AKZENT die Bühne frei für eindrucksvolle Frauenstimmen, die begeistern, berühren, provozieren und das Publikum in ihren Bann ziehen. Mit SIMONE KOPMAJER, MARIA BILL, CHRISTINE BOVILL und PAENDA.

Auf ihrem aktuellen Album widmet sich Simone Kopmajer ihren „favorite songs“ und gibt gemeinsam mit internationalen Musikerkollegen eine Werkschau ihrer besten Stücke. Maria Bills neues Programm „I’m a stranger here myself“ zeichnet den Schaffensweg des genialen Instrumentalkomponisten, Songschreibers und Weltbürgers Kurt Weill. Die Schottin Christine Bovill entführt ihr Publikum in das goldene Zeitalter des französischen Chansons. Paenda packt sowohl ihre, als auch bekannte, elektronische Songs an diesem Abend in jazzig und bluesiges Gewand.

Simone Kopmajer Band & Terry Myers (US)my favorite songs

Wenn eine Sängerin aus der Alpenrepublik Kultstatus in Japan, Thailand, Malaysia und Singapur genießt, ist das schon eine Sensation. Eine Weitere ist es, dass diese junge Künstlerin auf bereits 14 Tonträger zurückblicken kann. Jetzt zeigt Simone Kopmajer auf ihrer neuen Doppel-CD „My Favorite Songs“ eine Werkschau ihrer besten Stücke – und die können sich sehen – und vor allem hören lassen.

Die ‚steirische Vokalistin mit dem feinen Timbre und dem coolen Swing‘ – wie sie in einem österreichischen Musikmagazin treffend bezeichnet wurde – hatte nie musikalische Berührungsängste. Sie mag Standards ebenso wie auch Popsongs, und hat sich spätestens seit den Erfolgen mit ihren Eigen-Kompositionen als universelle Interpretin einen Namen gemacht.

Ihre Ausbildung erhielt sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Sheila Jordan und bei Mark Murphy. Beiden hat sie musikalisch viel zu verdanken, letzterer hat ihr einen Karrieresprung über den großen Teich eröffnet. Als Gewinnerin eines Stipendiums in New York, nahm sie im zarten Alter von 21 Jahren ihr erstes Album auf, das in Japan zu einem totalen Erfolg wurde. Kopmajers Talent gepaart mit ihrer herzlichen Art, haben ihr Tür und Tor in die Welt geöffnet.

Was bei diesem Doppel-Album so vielschichtig gezeigt wird, ist ihre musikalische Vielfältigkeit. Dazu gehören auch immer sorgsam gewählte Bands, mit denen sie ihre Interpretationen erarbeiten kann. Besonders gut funktionierte im Vorjahr die Zusammenarbeit mit dem Tommy-Dorsey-Musiker Terry Myers an der Klarinette und am Saxophon, dem Pianisten Paul Urbanek, dem Bassisten Karl Sayer, dem Gitarristen Martin Spitzer sowie dem Drummer Reinhardt Winkler. In dieser Besetzung läuft Kopmajer tatsächlich zur Höchstform auf.

Simone Kopmajer vocals
Terry Myers saxophone
Martin Spitzer guitar
Paul Urbanek piano
Karl Sayer bass
Reinhardt Winkler drums

Termin: 16.01.2020
Beginn: 19:30 Uhr

Bill singt WeillI‘m a stranger here myself

Bild Maria Bill
Maria Bill (c) Gabriela Brandenstein

Seit ihrer Darstellung der ‚Anna‘ in „Die sieben Todsünden“ am Wiener Volkstheater, ist Maria Bill fasziniert und begeistert von den Werken des Komponisten Kurt Weill, von der Vielfalt seiner Tonsprache, die auf Elemente aus Jazz, Ballade, Moritate und Kabarettchansons greift, von seinem Gespür für den musikalischen Zeitgeist, für rebellisches, experimentelles Theater und atonale Musik.

Ihr neues Programm „I’m a stranger here myself“ zeichnet den Schaffensweg des genialen Instrumentalkomponisten, Songschreibers und Weltbürgers.

Als Sohn eines Kantors in 1900 Dessau geboren, wächst Kurt Weill in der deutschen spätromantischen Musiktradition auf. Die Begegnung mit Bertolt Brecht im Berlin der 1920er und 30er Jahre lenkt sein Schaffen in neue Bahnen. Gemeinsam mit Brecht, dem kongenialen Autor mischt er das Musiktheater auf und treibt sein Publikum mit seinen sinnlichen, aber ungewohnten Tonfolgen zwischen begeisterter Hysterie und Skandal- schreiender Empörung hin und her.

Auf den Bruch mit Brecht folgt die Flucht vor der nationalsozialistischen Diktatur. Seine Partituren landeten auf dem Scheiterhaufen der Nazis.

Über Paris, wo eine letzte eine Zusammenarbeit mit Brecht und Lotte Lenya „Die sieben Todsünden“ entstand, führt ihn sein Weg nach New York. Virtuos nutzt er die kulturelle Vielfalt des ‚american way of life‘ und findet auf seinem Spezialgebiet, dem Musiktheater, zu seinen enormen, bisher schlummernden musikalischen Möglichkeiten.

Er heiratet die Sängerin Lotte Lenya zum zweiten Mal, liebt den Broadway, taucht in das Genre Musical ein, beglückt die Menschen mit herrlichen Melodien und gilt heute als Missing Link zwischen George Gershwin und Leonard Bernstein. Brecht hielt gar nichts vom neuen Weill. Der aber hatte eine andere Devise: “Es gibt kein Unterschied zwischen U- und E-, zwischen Unterhaltungs- und ernster Musik. Sondern nur zwischen guter und schlechter Musik.”

Leonhard Skorupa Saxophon und Klarinette
Andi Tausch Gitarre
Gregor Aufmesser Kontrabass
Konstantin Kräutler Schlagzeug

Termin: 30.1.2020
Beginn: 19:30 Uhr

Maria Bill (Homepage)

Christine BovillParis

Christine Bovill
Christine Bovill (c) Archiv Theater Akzent

Der Schottin Christine Bovill gelingt das unglaubliche Kunststück, aus einem oft gehörten, vermeintlich abgenutzten Chanson-Repertoire eine echte Sensation zu machen!

In ihrem aktuellen Programm „Christine Bovill’s Paris”” entführt die gebürtige Glasgowerin ihr Publikum in das goldene Zeitalter des französischen Chansons, in die romantisierte Halbwelt der zynischen Helden und angeschlagenen Außenseiter. Die Lieder und Geschichten von Edith Piaf, Jacques Brel, Barbara, Juliette Gréco und Charles Aznavour interpretiert Bovill mit hingebungsvollem Enthusiasmus und einer wundervoll jazzig rauchigen Stimme.

Sie beherrscht gekonnt und voller Charme die Kunst des Story-Tellings und lenkt mit ihren klarsichtigen Einleitungen in jedem Lied den Blick auf bisher Ungesehenes und Unerhörtes. Und rückt uns so nicht nur die Lieder wieder nah, sondern auch die Zeitgeschichte, aus der sie stammen, und die Personen, die sie gesungen haben. Aufregend entkleidet stehen die Chansons da in aller Schlichtheit – wie neu und nie gehört. Christine Bovills Abend ist ein komplexes Ereignis, intellektuell, emotional, hinreißend.

„Something that will stay with your for the rest of your life ” Sunday Times

Termin: 13.02.2020
Beginn: 19:30 Uhr

Christine Bovill (Homepage)

PaendaElectro and all that Jazz

Bild Paenda
Paenda (c) Peter Gordebeke

Die oberste Prämisse ist Grenzenlosigkeit. Wenn PÆNDA in ihrem Heimstudio an Sounds bastelt, werden Genre-Schubladen und stilistische Einpferchungen mit Freude und Leidenschaft über den Haufen geworfen. Ihr Stil vermischt sich aus Elektronik, Hip-Hop, Pop und Techno, ohne ins Klischeehaft-Prätentiöse abzurutschen. 2016 ruft die gebürtige Steirerin das Projekt ins Leben und experimentiert akribisch und fokussiert an ihrem ganz eigenen Sound, der sich weder vor den großen weiblichen Popstars aus den USA und England verstecken muss, noch den Kontakt zur Indie-Szene verliert.

PÆNDA baut Brücken zwischen dem Underground und der Mainstream-Welt. In bekannten Singles wie „Waves“ oder „Good Girl“ scheut sie nicht davor zurück, eine sanfte Form von Avantgarde mit der Leichtfüßigkeit von Pop zu kreuzen. Eben Pop mit Anspruch und Inhalt, der bewusst nicht zu verkopft ausfällt. In der Kunst gibt es keine Grenzen – und Popmusik ist quasi um die Ecke von Jazz und Blues zu Hause. Eine musikalische Ecke, in der sie lange, bevor sie ihren Weg in die elektronische Welt fand, gelebt hat. Speziell für diesen Abend packt sie sowohl ihre, als auch bekannte, elektronische Songs in eben jenes Gewand und kehrt damit für diesen besonderen Moment zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Begleitet wird sie dabei von top Musikern, inklusive Special-Guests wie z.B. Jörg Seidel.

Termin: 15.02.2020
Beginn: 19:30 Uhr

Paenda (Homepage)

 

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