Violetta Parisini live im Radiokulturhaus

Violetta Parisini, die im Mai ihr erstes Album auf den Markt gebracht hat, ist alles andere als eine „Newcomerin“ der heimischen Musikszene, wie fälschlicherweise des Öfteren behauptet wird. Trotz jugendlicher Frische ist sie ein bekanntes Gesicht der Wiener Elektroszene. Seit einem Jahrzehnt als Sängerin an diversen elektronischen Musikprojekten tätig, hat sie schließlich lieber selbst zum Plattenteller gegriffen und als DJane die Clubs von Berlin bis Zürich unsicher gemacht.

Derweil hat sie mit ihrem Produzenten Florian Cojocaru im Stillen an einem Solo-Gesangsprojekt gebastelt, welches seit 28. Mai 2010 als sehr gelungenes Endwerk im ausgewählten Handel zu erwerben ist. Mit ihrem Debütalbum „I’m Giving You My Heart To Mend” zeigt Parsini auf, dass österreichischer Pop auch in der internationalen Liga mitspielen könnte- würde man ihn nur lassen. Die unkonventionelle Weise, wie sie an ihre Musik herangeht zeigt sich dadurch, dass sie wohl versteht, weitschweifende Unterschiede einzelner Popgenres gekonnt miteinander zu kombinieren. Mutig jongliert sie mit knackigen Retroklängen, basierend auf Bepop und Soul, mischt anschließend das Ganze mit einem ordentlichen Schuss R’n’B und Elektro und heraus kommen preziöse Balladen, die emotionale Achterbahn fahren.

Nur knapp ist sie als Anwärterin für den „Amadeus-Award 2010“ vorbeigeschlittert, zu kurz war doch ihr Erstlingswerk erst auf dem Markt, so die Begründung der Jury. Doch die nächste Award-Nominierung kommt bestimmt – dann wird hoffentlich ihr Name fallen. Kaum eine andere österreichische Sängerin beherrscht es so wunderbar die Stimme von glasklar bis leicht rauchig in einer enormen Range zu variieren. Ihr beeindruckendes Talent hat Violetta Parisini zuletzt als Support von Joe Cocker in der Wiener Stadthalle bewiesen. Das nächste mal steht sie am 10. Dezember live im Radiokulturhaus auf der Bühne und wird dort die Hörer mit einer atemberaubenden Gesangseinlage beglücken, die ins Ohr geht und im Kopf hängen bleibt. (bw)

Photos © Verena Soltiz, Mario Minichmayr

Violetta Parisini