
David Hebenstreit ist ein Einzelkämpfer, wie er im Buche steht, er ist ein Musiker, der immer bestrebt danach ist, sich seine kreativen Freiräume selber zu schaffen. Das Beherrschen seiner Instrumente, die Unvorhersehbarkeit seiner Kompositionen, der Perfektionismus seiner Arbeit und die Verweigerung jeglichen Trends sind die Eckpfeiler, über die sich seine künstlerische Tätigkeit definiert. Daher ist ein jeder Versuch, die Musik des gebürtigen Kärntners in eine bestimmte Kategorie einzuordnen, ohnehin zum Scheitern verurteilt. Zu unterschiedlich, zu vielschichtig und vor allem zu unkonventionell ist die Herangehensweise des gebürtigen Kärntners.
Ganz in diesem Sinne ist auch Davis Hebenstreits Zusammenarbeit mit der Band „The Golden Glanders” zu verstehen. Normalerweise im elektronisch angehauchten Songwritertum wandelnd, führt Sir Tralala gemeinsam mit seinen Mitmusikern – John Norman (Radian), Georg Lichtenauer und Peter Seher – seine Stücke einem neuen, deutlich noise-orientierteren Klangkontext zu. Erlaubt ist alles, was der Musik seinem eigenen Verständnis nach dienlich ist.
Noch deutlicher als bei seinen Solo-Projekten, räumt der musikalische Querdenker in seiner Zusammenarbeit mit den „Golden Glanders” dem analogen Instrumentarium mehr Platz ein, so dass man durchaus von einer waschechten Rockformation sprechen kann. Musikalisch spannen Sir Tralala und seine ebenso verrückten Mitmusiker einen weiten Bogen, der von ruhigen, fast balladesk anmutenden Passagen über Krautrockinterpretationen bis hin zu noisigen Hardcore-Punk-Ausbrüchen reicht, wobei von der Truppe das weite Feld zwischen elektronischer Musik und Rock ungemein vielschichtig bearbeitet wird. Am Ende steht eine hochinteressante und ungemein energetische Neuumsetzung des bekannten Songmaterials, wiewohl der Charme sowie die Genialität der originalen Vorgaben natürlich nicht verloren geht.
Bei solchen Vorzeichen darf man also mehr als gespannt darauf sein, wie die Liveumsetzung der neu bearbeiteten Songs von Hebenstreit David aka Sir Tralala geraten wird. Wer sich also für erstklassige und wunderbar schräge Rockmusik begeistern kann, sollte sich die Konzerte auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)
Sir Tralala (myspace)