Aktuelle Veröffentlichungen zusammengefasst von Sophia Olesko und Dominik Beyer. Der Release Radar ist eine Auswahl an Single Releases aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik made in Austria. Den Release Radar gibt es auch als Playlist auf Spotify.
Li Velvet – „Control“ (Voller Sound // 03.10.’25)
Mit „Control“ legt Li Velvet eine Single vor, die den inneren Kampf um Selbstbeherrschung schonungslos auf den Punkt bringt. Zwischen düster flackernden Synthflächen und treibendem Puls öffnet sich ein Text, der die Angst vor dem Scheitern ebenso benennt wie den Willen, sie endlich hinter sich zu lassen. „I have lost control“ klingt nicht nach Kapitulation, sondern nach Befreiung – ein Moment der Selbstannahme, der das Streben nach Perfektion entlarvt und in Stärke verwandelt. Li bleibt damit ihrer Klangwelt treu: melancholisch, intensiv, und doch voller Hoffnungsschimmer.
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CUTE AGGRESSION – „Charli’s Butt” (VÖ: 02.10.’25)
Dass sich das Wiener Zweiergespann Cute Aggression für ungewöhnliche Popklänge begeistert und diese auch gekonnt umsetzt, zeigte sich bereits auf der letzten Single „Agents Of Love“. Mit ihrem neuen Release „Charli’s Butt“ schlagen Aaron und Erika, die beiden Köpfe hinter Cute Aggression, erneut einen Weg abseits gewöhnlicher Popmusik ein. Ihr Hyperpop-Sound besitzt einen ganz eigenen Charme: getragen von eigenwilligen Synth-Spielereien, von der Drummachine in die Tanzbarkeit getrieben, veredelt durch ein paar gezielte Akkorde der Akustik-Gitarre und schließlich von Erikas mit Charakter aufgeladen. So entwickelt sich der Song zu einem seltsam klingenden Good-Vibes-Stück mit frecher Kante, der wirklich schön Stimmung macht.
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Kommando Elefant – „Bis uns die Sonne wieder küsst“ (Las Vegas Records // 26.09.’25)
Eine durchwachte Nacht im Stadtpark, zwischen philosophischen Gedankenspielen und ein paar Gläsern Wein – Kommando Elefant fassen dieses flüchtige Gefühl in einer der wohl klarsten Popminiaturen ihres Schaffens zusammen. „Bis uns die Sonne wieder küsst“ lebt von Offenheit und Reduktion: luftige Synths, ein hypnotischer Beat, eine Melodie, die wie selbstverständlich ins Ohr fällt. Textlich changiert der Song zwischen jugendlicher Sehnsucht und abgeklärtem Wissen um Vergänglichkeit – „Ich sage ich studier pathetisches Verlieren“ – und trägt doch eine Wärme in sich, die bleibt.
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SAGE DARLEY – „Not Real“ (Seayou Records // 26.09.’25)
Mit „Not Real“ stellt sich Sage Darley erstmals vor – und gleich mit einem Song, der wie ein Traum zwischen Indie-Pop und Slowcore wirkt. „Oh, a wound I never stitched. The drug I craved, the shore I missed“: Schon die ersten Zeilen klingen wie eine intime Beichte, irgendwo zwischen Sehnsucht, Selbstsuche und dem Willen, alte Rollen abzustreifen. Gitarren flirren, Vocals schweben hauchzart, und am Ende bleibt ein Gefühl von verletzlicher Stärke. In ihren eigenen Worten ist „Not Real“ ein Weckruf an sich selbst – ein Versuch, wieder in Verbindung mit dem eigenen Ich zu treten. Zerbrechlich und widerspenstig zugleich, wie ein Geheimnis, das sich erst mit der Zeit erschließt.
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FENCAH & RHAYN – „Daydream“ (Artig Recordings // 19.09.’25)
Mit „Daydream“ veröffentlichen fencah und RHAYN eine feine Ode an die Freundschaft und Resilienz. Der Song klingt wie ein stilles Gespräch zwischen zwei Menschen, die einander durch schwere Zeiten tragen – behutsam, ehrlich, ohne Kitsch. „You’re nothing but always yours“ ist dabei mehr als nur eine Hook, sondern so etwas wie das Herzstück: verletzlich und zugleich ermutigend. Folkige Wärme trifft auf Indie-Pop-Leichtigkeit, getragen von Stimmen, die sich gegenseitig umschmeicheln und verstärken. Entstanden ist der Track aus persönlichen Gesprächen über Erschöpfung und das Vertrauen, das wir in andere – und letztlich in uns selbst – setzen.
RHAYN (Website)
fencah (Instagram)
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FUZZMAN – „KEINE STERNE ÜBER WIEN“ (LOTTERLABEL // VÖ: 03.10.´25)
„Keine Sterne über Wien“ ist ein instant Gute Laune-Kick. In Synth-Pop Gewand reflektiert Fuzzman über das hochkultur-narrische Wien und fasst die unverkennbare Realität der Stadt in ironische Zeilen. Es ist der erste Vorbote aus Fuzzman´s neuem Album „Fuzzman Go Home“, das am 31. Oktober erscheinen wird. Das neue Album wird unveröffentlichte Live-Aufnahmen, Obskuritäten, persönliche Lieblingstracks sowie fünf neue Songs enthalten. Im November startet die FUZZMAN, GO HOME Tour, mit 24 geplanten Shows. Unter anderem in Augsburg (27.11.), Graz (04.12.), Wien (06.12.), München (09.03.), Hamburg (17.03), Berlin (18.03) oder Jena (20.03).
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YASMO & DIE KLANGKANTINE – „GEH MA NET“ (INK MUSIC // 26.09.´25)
Yasmo & Die Klangkantine fusionieren in „Geh ma net“ Rap mit Big Band-Bläsern und fetten Gitarren. Es ist ein energiegeladener Track über Grenzen die gezogen und überschritten werden. „Bitte sprich mir meine Wut nicht ab, ist mir egal was du jetzt sagst, ist mir egal was du jetzt machst. Pfeif nicht nach, sag wenn dann guten Tag“, rappt Yasmo darin. Das Musikvideo dazu zeigt Yasmo & Die Klangkantine mit Künstler:innen wie Elif Duygu, Berglind oder Robert Palfrader. Die Single kündigt die neue Platte „Augen auf & durch“ an. Es ist das vierte Studioalbum der Formation und erscheint am 07. November. Mit dem neuen Album geht die Band, die übrigens seit 10 Jahren besteht, auf Tour mit Stopps u.a. in Graz (29.11.), Wien (12.12.), Salzburg (17.12), oder München (21.12.).
Yasmo & Die Klangkantine (Instagram)
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LYLIT – „CALL THE THINGS BY THEIR NAME” (SYRONA RECORDS // 19.09.´25)
Eine bewegende Nummer ist “Call The Things By Their Name“ von LYLIT. Hinter dem Namen steht Eva Klampfer (Parov Stelar) die als Solokünstlerin in den USA Beachtung bekam, nachdem sie von Kedar Massenburg (Motown Records) in New York unter Vertrag genommen wurde. Die Musikerin komponiert und produziert Filmmusik, für die sie unter anderem bereits mit einem Romy ausgezeichnet wurde. Als Komponistin und Produzentin arbeitet sie mit Künstler:innen wie Conchita Wurst oder Christl zusammen und kooperiert mit internationalen Produzent:innen wie Pnut (Amy Winehouse) oder Eric Alcock (Celine Dion). Ihre neue Single ist für alle, die einen reduzierten Klang, ehrliche Texte und sinnliche Vocals mögen. Mit Klavier, Streichersätzen und mehrstimmigen Gesang ist es eine dieser Nummern, die den Raum ausfüllt und einen aufmerksam lauschen lässt. Am 05.12. Dezember veröffentlicht LYLIT ihr zweites Album „her“, am 15.12. feiert sie den Release mit einem Konzert im Konzerthaus Wien.
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LILA & THE FOX – “DO IT ANYWAY” (RADICAL VULNERABILITY RECORDS // 19.09.´25)
Ein Aufbegehren gegenüber dem Konformitätszwang, eine Kampfansage an den Perfektionismus sowie eine Liebeserklärung an die Freiheit ist “Do It Anyway“ von Lila & The Fox. Hinter diesem Namen steht Elisabeth Laa (Lou Pa), die damit ihr Debüt als Solo-Künstlerin feiert. Beim Hören schwebe man irgendwo zwischen Bon Iver und Mira Lu Kovacs, lautet ein Statement zur Musik. Die Verbindung zu Mira Lu Kovacs (Schmieds Puls, 5K HD, My Ugly Clementine) ist dabei eine besondere, sie begleitete Elisabeth Laa für eine Zeit als Mentorin und ohne sie hätte Lila & The Fox sichwohl nicht auf diesen aufregenden Weg gemacht, wie sie in den Sozialen Medien schreibt. Aufgenommen wurde die Single in den Zonkey Studios, wo Lila & The Fox im Mai eine Woche verbrachte, um an ihrer Musik zu arbeiten. Heuer erscheint noch eine Single, bevor am 13.02.´26 ihre Debüt-EP „My pleasure“ veröffentlicht wird.
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