Porträt Martin Philadelphy im Porgy

Spricht man über Martin Philadelphy, so spricht man über einen der wohl vielseitigsten und facettenreichsten Musiker, der hierzulande am Werken ist, Wohl nur wenige haben sich in den vergangenen Jahren, von so vielen unterschiedlichen Seiten gezeigt, wie es der aus Tirol stammende Gitarrist getan hat. Philadelphy ist ein Künstler, der bestrebt ist, sich immer wieder neu zu erfinden, der, um sich nicht in der Beliebigkeit zu verlieren, sich immer wieder auf zu neuen Ufern macht. Die nächste Gelegenheit, die verschiedenen Gesichter dieses außergewöhnlichen Musikers näher kennen zu lernen, gibt es am 16. September im Wiener Porgy & Bess.

Ist es alleine die instrumentale Virtuosität, die einen Musiker ausmacht? Oder gehört doch noch weit mehr dazu, sich als eigenständiger Künstler zu positionieren. Vielleicht bedarf es dazu auch Mut, bereits beschrittene Wege zu verlassen, um sich für Neues frei zu machen. Blickt man auf Martin Philadelphys bisheriges musikalisches Wirken, wird klar, dass hier ein Mann am Werken ist, der sich seine eigenen Freiräume schaffen will und für den der Begriff „Berührungsangst“ ein Fremdwort darstellt. Einen bestimmten Stil war der gebürtige Tiroler nie verhaftet. Seit er im Alter von zwanzig Jahren den Beschluss fasste, eine musikalische Karriere einzuschlagen, gab es kaum ein Genre, in welches der experimentierfreudige Gitarrist nicht hineingeschnuppert hätte. Schnell stellte der Musiker aber fest, dass jede Stilrichtung ihrem eigenen Regelwerk unterworfen ist. Die einzige Alternative bot sich für ihn daher alleine in der Verweigerung dieses an.

Martin Philadelphy – She`s Our Life by mica

Egal, in welchem Kontext auch immer agierend, der gebürtige Tiroler versucht in seiner Musik, Brücken zu schlagen und tradierte Begrifflichkeiten außer Kraft zu setzen, um auf diesem Wege etwas völlig Neues und etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Ob nun im experimentellen Jazzrock (Missing Dog Head), in der Improvisation und zeitgenössischen Musik (Badminton),  im avantgardistischen Pop (Blind Idiot Gods) oder in der elektronische angehauchten Volksmusik (Elektro Farmer), dem ungemein vielschichtigen und eigenwilligen Künstler, gelingt es immer wieder ihr Publikum zu überraschen.

Missing Dog Head – Daito by mica

Musikliebhaber, die offen für Neues sind, sollten sich den Konzertabend dieses außergewöhnlichen Musikers daher auf keinen Fall entgehen lassen. Unterstützt wird der Gitarrist von seinen langjährigen Weggefährten Stephan Sperlich, Philipp Moosbrugger, Chris Janka, Jakob Kovacic und Gustavo Costa. (mt)

Badminton – Slow #3 by mica