„NICHTS IST WIE ES SCHEINT, ES IST IN WAHRHEIT VIEL EINFACHER” – NEW WELLNESS IM MICA-INTERVIEW

“Happy Valey Dream Survey” (VÖ: 8.3.) heißt die neue EP von NEW WELLNESS (SILVIO LENGLACHNER). Der Oberösterreicher setzt sich darin mit persönlichen Themen und den damit verbundenen ambivalenten Gefühlen auseinander. Über seine Erkenntnis, dass die Dinge in Wahrheit einfacher sind als man denkt, was seine Inspirationen für die neue EP waren und was Tulpen mit ihr zu tun haben, erzählt er im Interview mit Sophia Olesko.

Hallo Silvio. Du bringst Anfang März deine neue EP „Happy Valley Dream Survey“ heraus. Worum geht’s?

Silvio Lenglachner: Inhaltlich schließt es ein bisschen ans erste Album an, es ist Ende Corona entstanden. Das heißt ich habe eigentlich unmittelbar weitergeschrieben, denn das erste Album ist ja zu Beginn der Pandemie rausgekommen. Ich habe auch Lieder, die ich schon für das erste Album in Erwägung gezogen habe, die es aber nicht raufgeschafft haben, weiterformuliert. Ich glaube es ist ein bisschen ein nachfragen, wie es geht. Wie es mir selbst geht auch. Ich glaube, es beschäftigt sich ziemlich viel mit den Menschen in meinem Umfeld und vielleicht auch meiner Generation, aber natürlich auch mit mir selbst.

Der EP-Name ist ähnlich wie dein Artist-Name die Suche nach einer Traumdestination oder Eskapismus – aber warum „Survey“?

Silvio Lenglachner: „Happy Valley Dream Survey“ ist tatsächlich ein Begriff, den es so gibt. Es gibt eine Urban-Myth, in den USA von so einer Traum-Umfrage mit dem Titel „Have you been having strange dreams? Please call us“. Ich habe den Namen einfach klingend gefunden und mich entschieden, ihn so zu verwenden. Aber ja, Eskapismus interessiert mich, in allen Dingen, die ich rezipiere, und auch in den meisten Dingen, die ich produziere. Das Coole ist ja, dass nicht nur die Rezeption von Medien, sondern auch die Produktion von Medien schon auch eine Flucht ist, aber gleichzeitig, glaube ich, auch ein Vehikel zur Rückkehr. Zumindest war es das für mich.

Ich nehme an im Happy Valley wachsen Tulpen?

New Wellness Logo © Silvio Lenglachner

Silvio Lenglachner: Ja. Tulpen sind tatsächlich reoccuring in den Songs. Ich habe mich in letzter Zeit ziemlich viel mit Blumen beschäftigt [lacht]. Ich find irgendwie, Blumen haben so etwas majestätisch Schönes und gleichzeitig etwas Vergängliches. Ich habe früher schon Tulpen auch im Artwork verwendet. Jetzt kommen sie in den Lyrics immer wieder vor und ich find es ganz cool, einzelne Begriffe und Ideen immer wieder zu verwenden. Aber nicht so in-your-face, sondern einfach ein bissl subtil, je nachdem wie ich grad drauf bin. Ein Song heißt ja auch „Tulips“.

Genau, und in einem anderen Lied trägst du sie im Hut. Also du verteilst die Blumen ein bisschen. „Nichts ist wie es scheint – es ist in Wahrheit viel einfacher“, steht in deinem Pressetext. War das deine Erkenntnis während dem Schreiben und produzieren?

Silvio Lenglachner: Definitiv. Ich glaub, man tendiert oft dazu, vieles zu verkopfen. Vor allem in der Produktion, aber bei mir ist es halt auch im täglichen Leben so. Manchmal ist einfach ein Schritt zurück für mich ganz gut, um alles einmal zu betrachten und draufzukommen, dass die Dinge eh nicht so kompliziert sind, sondern man selber auch zu dieser Komplexität beiträgt. Und der Satz fasst das irgendwie gut zusammen.

„ES IST AUCH EINE TECHNIK ZU SCHAUEN, WO ES HINGEHT”

Der Satz tut auch irgendwie gut. Und er macht Sinn, wenn man die EP hört. Weil die Songs sind upbeat, obwohl sie emotional sind und durch emotionale Höhen und Tiefen gehen. Also es klingt schon nach einem sehr persönlichen Album, wo du in die Introspektive gehst, aber es kommt, wie du selber schon erwähnt hast, dein soziales Gefüge vor, so wie im letzten Album. Würdest du sagen, dass du damit (emotionale) Begegnungen damit thematisierst oder verarbeitest?

Silvio Lenglachner: Dazu muss ich sagen, dass ich bei dieser EP das erste Mal in meinem Leben konkrete Vorbilder hatte. Was die Lyrics angeht, war es Ron Padgett, ein Dichter aus den USA. Er hat eine ganz eigene Art von Poetry und arbeitet viel mit falschen Fährten. Manchmal gehts auch ins Dadaistische und erschließt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick als sinnvoll. Also da ist ganz viel Raum und auch Humor. Auf der anderen Seite Alex Turner [Frontmann der Indie Rock-Band Arctic Monkeys, Anm.], der, was Lyrics angeht, immer schon irgendwie wichtig war für mich. Das war so der technische Zugang zu den Texten. Ich wollte schauen, ob ich mehr Humor reinbringen kann. Zweizeiler interessieren mich grad sehr und eben falsche Fährten, also, dass man glaubt, es geht in eine Richtung und dann geht es in eine andere. Das ist so circa meine Technik. Auf der anderen Seite brauchst du natürlich ein Thema. Das sind bei mir persönliche Dinge. Aber das entsteht nicht nach Plan, sondern einfach impulsiv. Das sind die Dinge, die mich beschäftigen, das kann auch unterbewusst sein. Es ist auch eine Technik, zu schauen, wo es hingeht. Danach fasst du es halt irgendwie in einen Song zusammen. Das find ich ganz spannend.

Wie würdest das Genre beschreiben?

Silvio Lenglachner: Wie würdest du´s beschreiben?

Electronic, Hip-Hop, Rap, Pop. Electronic-Pop.

Silvio Lenglachner: Works for me. Ich habe zum ersten Mal seit We Walk Walls wieder bei einem Song ein echtes Schlagzeug dabei. Das sind nicht nur Beats. Das war beim letzten Album schon irgendwie die Basis. Beats, Gitarre, Synthesizer, die Stimme. Das ist jetzt wieder mehr geworden. Vor allem bei „Tulips“ habe ich diesen klassischeren „Band-Sound“ im Kopf gehabt, obwohl letzten Endes eigentlich wenig Gitarre drinnen ist, aber eben das Schlagzeug. Genres, ja, schwierig. Ich empfinde es immer wie eine Collage. So wie ich es inhaltlich eine Reflektion davon ist, was mich gerade beschäftigt, ist mein musikalischer Output sehr von dem geprägt, was ich gerade höre.

Eine wilde Mischung ist es, sehr kreativ, so wie deine Videos. Für „Everybody O.K.?“ hast du ein Video gemacht. Vom Stil viel minimalistischer und ruhiger als alles andere, was davor war, wo du auch sehr Collagenhafte Videos gemacht hast. Du fragst im Song, wie es den Leuten geht – nach dem sie die Coronapandemie überstanden haben?

Silvio Lenglachner: Der Song beschäftigt sich eigentlich weniger mit der Coronapandemie. In „Everybody O.K.?“ gehts um einen Menschen, der sehr viel Zeit in Verpflichtungen investiert. Zum Beispiel Arbeit oder was auch immer. „If you see my friends, say hi from me“, lautet eine Zeile zum Beispiel. Ich habe oft das Gefühl, dass man  – sei es während Corona, aber auch im Leben generell  – für die wichtigen Dinge nicht wirklich Zeit hat. Überhaupt mal zu wissen, was die wichtigen Dinge sind, ist auch eines der schwierigeren Sachen im Leben, behaupte ich mal. Das rauszufinden und auch danach zu handeln. Ich habe oft den Eindruck, dass, je älter man wird und desto mehr Verpflichtungen man hat, es sowieso schon so schwer ist, sich mit Leuten zu treffen oder das zu tun, was man tun will. Corona hat das dann fast unmöglich gemacht. Vielleicht ist das die Rehabilitierung von der ganzen Vergangenheit, ob das jetzt Corona ist oder Workload, whatever.

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Wie ist es zum Musikvideo gekommen?

Silvio Lenglachner: Du hast es vorher schon gesagt, es ist relativ simpel. Das war Absicht. Ich wollte dem Lied, in dem musikalisch viel passiert, mit vielen Instrumenten bewusst entgegentreten und das Setting minimalistisch halten. Weil es im Lied darum geht, den Bezug zu dem Umfeld ein bisschen zu verlieren, wollte ich eine Möglichkeit finden, alleine zu sein, aber auch nicht alleine zu sein. Deswegen die Orange, der Muffin und das Radio versehen mit artificial Gesichtern. Das war so die Grundidee, dass ich mit Figuren interagiere, die nicht wirklich da sind, aber halt irgendwie auch schon. Wie in einem Call. Ich wollte es aber lustiger darstellen, deswegen Gesichter auf Gegenstände und Lebensmittel.

Das drückt eine gewisse Ambivalenz aus, wie auch im Song „Pineapple Soup“. Den finde ich spannend, weil er auch so ambivalent beginnt, es ist viel Positives und Negatives darin, habe ich das Gefühl. Worum geht es im Song – und was ist Pineapple Soup? Gibt es sowas??

Silvio Lenglachner: Pineapple Soup kann man kaufen tatsächlich. Für mich steht sie ein bisschen für Verwirrung im Kopf und vielleicht ist das auch genau diese Ambivalenz. Definitiv ist da eine Person, die nach etwas sucht und manchmal glaubt, es schon gefunden zu haben, aber in Wahrheit halt nicht. Ich glaube der Song ist, was falschen Fährten und Zweizeiler angeht neben „Tulips“ der Deutlichste. „Is this the edge of the world and if so, would you hold my hand while we fall?” Mit „Catch me with your Jedi Knight technique” kommt dann auch noch der Humor ins Spiel.  Musikalisch besteht der Song aus vielen unterschiedlichen Teilen und vielen Instrumenten und Soundelementen. Es gibt einen Klavierteil mit Meeresrauschen zum Beispiel. Ambivalenz habe ich dabei, bzw. das Oszillieren zwischen mehreren Punkten, im Kopf.

ICH INTERESSIERE MICH JETZT MEHR FÜR DIE REALITÄT”

Du hast in einem Interview einmal erwähnt, dass du Gesprächsfetzen als Grundlage und Inspiration nimmst, um Texte zu schreiben. Wegen der Pandemie war es beim vergangenen Album eher das Internet. Was war jetzt die Inspiration?

Silvio Lenglachner: Nichts Digitales mehr, sondern echte Gespräche und Gedanken. Aber vor allem Dinge, die ich gelesen habe. Das sind ganz klar Gedichte. Das Spannende ist, ich habe ein Heft, oder mehrere, wo ganz viele verschiedene Zweizeiler drinnen stehen, die ich über die Jahre gesammelt habe. Das können Aussagen von Leuten sein, die ich in der U-Bahn gehört habe oder Zitate von Freund:innen. Ich habe gesagt nichts Digitales, das stimmt natürlich nicht ganz. Manchmal siehst du ein Youtube-Video, das dich inspirieren kann, wobei ich das abgehandelt habe. Das ist jetzt erledigt und ich interessiere mich mehr für die Realität. Das heißt, es gibt ein Sammelsurium an Zweizeilern, die ich nutzen kann, und ich finde es spannend, sie manchmal zu was zusammenzubauen. Was auch wieder dieser Technik entspricht, von den Menschen, die mich, ohne es zu wissen, mit ihren Werken inspiriert haben.

Wie schaut der Schreibprozess aus bei dir?

Silvio Lenglachner: Diesmal ganz anders, weil er extrem langwierig war. Es gibt z.B. einen Song „Bitte Bitte Bitte“, mit deutschsprachigem Refrain. Das ist so auch noch nie passiert. Ich habe den Text für den ganzen Song auf Englisch geschrieben und es hat nicht funktioniert. Der Refrain hat für mich einfach nicht gepasst und ich habe den Song ziemlich lange liegen lassen. Es ist der letzte Song, der fertig geworden ist. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht mehr machen, weil ich gedacht habe, ich kriege den Refrain nicht hin. Dann habe ich beschlossen okay, ich probiere es jetzt einfach auf Deutsch. Schauen wir was passiert. Diese einfachen Begriffe interessieren mich auch ziemlich und es hat auf einmal alles Sinn gemacht. Es geht im Song um toxische Beziehung und der Refrain fasst das jetzt ganz gut zusammen. Dass sich der Sinn plötzlich ergibt, passiert mir ziemlich oft mit meinen Texten. Zwar nicht so extrem, dass es auf einmal eine andere Sprache ist, aber ich sehe auch hier oft das Collagenartige. Ich lasse mich eher von meinen Texten führen. Aber natürlich ist ein konkreter Rahmen hilfreich. Zum Beispiel jetzt die Inspiration Ron Padgett, der nach einem Muster schreibt, dass sich zwar ändern kann aber trotzdem einer Logik folgt und vielleicht suche ich in meinen eigenen Texten gerade auch nach dieser Logik für mich selbst.

Wie kommt es dann zum Sound – hast du da eine Vorstellung, wie es klingen soll?

Silvio Lenglachner: Ja, es ist meistens so, dass die zwei Sachen parallel passieren. Manchmal ist es noch eher so, dass der Song vorher schon fertig ist und ich dann ein dazu passendes Thema suche. Dann schaue ich die Texte durch, nach etwas, das ich adaptieren kann. Aber es ist auch ganz oft so, dass ich aufwache und mir denke, fuck, okay, das ist eine gute Melodie. Früher mit We Walk Walls haben wir Bandproben gehabt, jetzt habe ich Zeiten, in denen ich mich hinsetze und einfach mache. Mit unterschiedlichen Instrumenten und Programmen. Ich schaue, welche Melodie oder welcher Beat mein Interesse weckt. Dann geht es los, manchmal ganz schnell, manchmal dauert es ewig lang.

New Wellness © Jakob Grill

Vermisst du das gemeinsame an der Musik arbeiten mit deiner ehemaligen Band We Walk Walls?

Silvio Lenglachner: Ja schon. Mehr als beim ersten Album, muss ich ganz ehrlich sagen, aber es ist auch okay so. Es hat für mich beides seine Vor- & Nachteile. Es ist super cool, den Austausch direkt mit Menschen zu haben, es ist aber auch cool, seiner Idee für sich nachgehen zu können. Mir ist im Prozess nur wichtig, irgendwo eine andere Person drinnen zu haben. Das ist jetzt zum Beispiel im Mixing gewesen. Ich mache das meistens so, dass ich es zuhause aufnehme, dass es für mich mal steht. Dann geh ich ins Studio und nehme alles neu auf, vor allem die Vocals, weil das bei mir zuhause nicht geht. Da ist dann sowieso eine andere Person, mit der redet man dann natürlich drüber und ändert was. Oder Tempo ist so eine Sache. Es ist unglaublich schwierig für mich, das richtige Tempo zu finden. Da gibt es ganz viele Theorien, die ich alle nicht wirklich kenne. Deswegen hole ich mir da immer ganz gerne Feedback dazu. Dann kann man nochmal zurückgehen und es im schlimmsten Fall ändern.

Dein Debütalbum „Lexicon of Untold Stories“ ist 2020 erschienen. Wie denkst du jetzt über diese Zeit, also du es aufgenommen hast und über das Album selbst?

Silvio Lenglachner: Ich war damals im Kosovo, ich habe Teile vom Album dort geschrieben. Es war eine spannende und coole Zeit. Natürlich war dann die Zeit vom Release extrem anstrengend. Es war der erste Lockdown. Ich weiß noch, dass ich gerade im Proberaum war, um mich vorzubereiten und ich eine Nachricht vom Label bekommen habe, dass es ein Problem gibt und wir den Auftritt verschieben müssen. Also wenn ich im Kontext der Albumproduktion zurückdenke, dann ist es natürlich primär das, woran ich mich erinnere. Also viel Arbeit, die nicht umgesetzt worden ist, weil es zu dem Zeitpunkt keine Shows gegeben hat. Und inhaltlich ist es ganz klar Entwicklung. Ich habe immer the-one-that-follows interessanter gefunden, als das zuvor, das war bei We Walk Walls schon so. Aber wenn man jetzt zurückhört und ganz viel Zeit vergangen ist, kann man das schon genießen. Vor allem einzelne Songs. In der Produktion hörst du die Songs sehr viel, dann gibt es einen Punkt, da willst du sie nicht mehr hören. Jahre später geht das dann aber wieder. Dann kann ich es voll genießen, wie als ob es nicht mein Song wäre.

Bist du schon am Punkt, wo du „Lexicon of Untold Stories“ genießen kannst?

Silvio Lenglachner: Nein. Ich glaube, es dauert noch ein bisschen. Ich kann jetzt zum Beispiel das erste We Walk Walls Album ganz gut hören. Das ist jetzt zehn Jahre her.

„ich habe mir konkrete Regeln gesetzt”

Was ist für dich konkret der Unterschied zum letzten Album? Es ist ähnlich, also elektronisch, soulig, Hip-hopig.

Silvio Lenglachner: Es gibt fast kein Autotune mehr und viel mehr klare, fast unbearbeitete Stimme. Ich finde, es ist insgesamt deutlich reduzierter. Ich habe versucht, die Fehler, die ich beim ersten Album gemacht habe, zu vermeiden. Da habe ich noch viel mehr meinen Sound gesucht und wollte voll viel in der Produktion. Ich glaube, es ist jetzt reduziert. Ich weiß nicht, ob man es hört, aber zumindest war das mein Zugang. Ich habe mir jetzt sogar konkrete Regeln gesetzt. Wenn ich vorm Computer sitze, entscheide ich im Vorfeld für eine gewisse Anzahl an Instrumenten in einem Song. So wie halt früher in der Band, wo du auch vier, fünf Instrumente gehabt hast und in der Produktion noch dazu adden konntest. Aber in Wahrheit war das nicht unbegrenzt. Im Proberaum war halt da, was da war, und dann hast du noch ein paar Shaker dazugegeben und ein paar Streicher und das wars. Wenn ich jetzt vorm Computer sitze, habe ich halt alle Möglichkeiten. Das hat mich am Anfang oft mal von dem abgelenkt, was wirklich wichtig war. Ich habe versucht, mich jetzt auf das Wesentliche zu konzentrieren.

In diesem Prozess ist für dich also klarer geworden, wie du arbeiten möchtest. Du machst alles selber am Computer?

Silvio Lenglachner: Genau, außer das Schlagzeug. Und bei „Everybody O.K.?“ hat mein Tontechniker Christoph Mateka (Gudrun von Laxenburg) den Bass eingespielt. Wir waren mit dem Bass, den ich eingespielt hatte, unzufrieden und haben gewusst, es fehlt noch irgendwas. Er hat dann innerhalb kürzester Zeit eine Baseline geschrieben bevor wir uns überhaupt das erste Mal im Studio getroffen haben.

Stimmt, der Bass ist mir aufgefallen. Und ein Klavier gibt es auch.

Silvio Lenglachner: Genau, das kommt auch vom Computer. Ich arbeite entweder mit Samples oder digitalen Instrumenten, nennen wir´s mal so. Im Grunde ist es ein Midi-Keyboard, fast. Alles, was du hörst, außer der Gitarre, dem Bass und das Schlagzeug.

Was für Artists hörst du gern?

Silvio Lenglachner: Jetzt extrem viel Still Woozy. Das hat mich in den letzten Monaten sehr beeinflusst, was auch andere Songs angeht, die ich schreibe. Ich weiß nicht, was es für ein Genre ist, es hat auf jeden Fall Beats, die manchmal bisschen lo-fiig, bisschen trappig sind. Aber seine Vocals sind halt crisp und das find ich sehr spannend. Und natürlich Klassiker, wie die Arctic Monkeys. Beziehungsweise alles war Alex Turner macht. Die Entwicklung der Arctic Monkeys ist eine, die dich nachvollziehen kann. Ich bin so alt wie Alex Turner und es ist cool zu sehen, wie sich Leute weiterentwickeln.

Du hast mit New Wellness keine Konzerte gegeben bis jetzt. Wird es welche geben?

Silvio Lenglachner: Das ist alles im Werden, aber es wird auf jeden Fall Termine geben.

Danke für das Gespräch!

Sophia Olesko

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